CDU-Politiker kritisiert „elitäre Hipster“ in Berlin

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Nach Ansicht des CDU-Politikers Jens Spahn hat sich in Berlin „eine völlig neue Form von Parallelgesellschaft“ entwickelt. Die „elitären Hipster“ grenzten sich vom einfachen Volk ab, indem sie nur noch Englisch sprechen.

Jens Spahn kritisiert die Berliner Parallelgesellschaft der elitären Hipster. (Screenshot: YouTube)
Jens Spahn kritisiert die Berliner Parallelgesellschaft der elitären Hipster. (Screenshot: YouTube)

Schon vor knapp zwei Wochen hatte der Staatssekretär im Bundesfinanzministerium Jens Spahn (CDU) kritisiert, dass man heute mit vielen Kellnern in Berlin nicht mehr in der deutschen Sprache kommunizieren kann.

„Mir geht es zunehmend auf den Zwirn, dass in manchen Berliner Restaurants die Bedienung nur Englisch spricht“, sagte der 37-Jährige der Neuen Osnabrücker Zeitung. „Auf so eine Schnapsidee käme in Paris sicher niemand.“

Nun hat der CDU-Politiker in einem Beitrag für die ZEIT noch einmal ausführlich mit einer kompletten Theorie nachgelegt. Er kritisiert die urbanen Milieus in Metropolen wie Berlin mit ihren „elitären Hipstern“, die eine „völlig neue Form der Parallelgesellschaft“ darstellten.

Wir erleben, wie sich elitäre Hipster gegenüber den Normalbürgern abschotten. Das ist nicht weltoffen, sondern provinziell.

Jens Spahn richtet seine Kritik vor allem an die Deutschen und deren „anbiedernde Bereitschaft, vorschnell und ohne Not die eigene Muttersprache hintanzustellen“. Das bloße Verwenden einer anderen Sprache sei aber kein Zeichen von Internationalität, sondern zeuge von „provinzieller Selbstverzwergung“.

Jens Spahn gegen die „elitären Hipster“

Die Opfer der nur Englisch sprechenden „elitären Hipster“ seien einerseits die Deutschen, die nicht so gut Englisch sprechen könnten, und andererseits die Zuwanderer, die eigentlich Deutsch lernen sollen.

Es ist doch absurd: Wir verlangen von Migranten mit Recht, dass sie Deutschkurse absolvieren, um sich zu integrieren. Währenddessen verlegen sich die Großstädte hipsterhaft aufs Englische und schotten sich so von Otto Normalverbraucher ab.

In Berlin habe sich „eine völlig neue Form von Parallelgesellschaft entwickelt: Junge Leute aus aller Welt, die unter sich bleiben“. Dies sei eine verschärfte Form des elitär-globalisierten Tourismus. „Alle, die nicht mithalten können bei der Generation easyJet bleiben außen vor.“

Spahn sieht historische Parallelen zum 18. Jahrhundert, als „an allen europäischen Höfen französisch gesprochen“ wurde und „Versailles und die französische Kultur als Maß aller Dinge“ galten. Die Verwendung der Fremdsprache habe der Abgrenzung zu den Bediensteten, Handwerkern und Bauern gedient, die kein Französisch sprachen.

„Heute erleben wir in den Biotopen unserer Großstädte eine neue Form dieser höfischen, elitären Kultur“, so der CDU-Mann. Die allgegenwärtige Verwendung des Englischen in deutschen und europäischen Großstädten sei „das augenfällige Symptom einer bedauerlichen kulturellen Gleichschaltung“.

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