Kanadas neuer Premier legalisiert das Kiffen

Kanada legalisiert das Kiffen, also den Konsum von Cannabis, sagte Justin Trudeau, der neue Premierminister des Landes. Er war im Oktober zum Regierungschef gewählt. Bereits im Wahlkampf hatte er versprochen, den Konsum von Cannabis nach seiner Wahl straffrei zu stellen. Nun bestätigte er dieses Versprechen in einer Rede zu seiner Regierungspolitik für 2016.

Im Laufe des kommenden Jahres sollen die Gesetze zur Legalisierung von Marihuana beschlossen werden, so Justin Trudeau. Damit wird Kanada das erste Land unter den sieben führenden Industriestaaten (G7) sein, wo Cannabis legal ist. Die G7-Gruppe besteht aus:

• Deutschland
• Frankreich
• Italien
• Japan
• Kanada
• Großbritannien
• USA

Im Wahlkampf hatte Justin Trudeau gesagt, dass er schon „fünf oder sechs Mal“ Cannabis geraucht habe, zitiert ihn DIE WELT. Auch im Jahr 2010, als er bereits im kanadischen Parlament war, rauchte er die grüne Droge. Doch in diesem Fall war es für die Mehrheit der Kanadier offenbar kein Problem, dass der Spitzenkandidat der Liberalen offen die kanadischen Gesetze brach.

Eine liberale Vorgängerregierung hatte im Jahr 2004 schon einmal versucht, den Cannabis-Konsum zu legalisieren. Doch vor allem auf Druck des Nachbarlandes USA wurde der Vorstoß letztlich aufgegeben. Inzwischen hat sich aber der Wind auch in den USA gedreht.

In den USA gibt es bereits vier Bundesstaaten, die den Konsum von Cannabis erlaubt haben, darunter der Bundesstaat Colorado, wo der Cannabis-Sektor inzwischen rasant gewachsen ist. Allein im Jahr 2014 wurden dort insgesamt 500.000 Millionen Dollar umgesetzt, berichtet FerryHouse.

Bei den Parlamentswahlen im Oktober hatten die Liberalen unter Justin Trudeau die absolute Mehrheit erzielt. Der konservative Premierminister Stephen Harper wurde nach neun Jahren abgewählt.

Der 43-jährige Justin Trudeau war einst Französischlehrer und zog im Jahr 2008 erstmals als Abgeordneter ins kanadische Parlament ein. Er ist der Sohn des früheren Premierministers Pierre Trudeau, der mit einer kurzen Unterbrechung von 1968 bis 1984 an der Spitze der kanadischen Regierung stand.

Auch der Berliner Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele hat gefordert: „Gebt das Hanf frei“. Doch darauf müssen die Deutschen vorerst noch warten.

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