Katastrophenbericht: Weniger Todesopfer, noch viel Hunger

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Katastrophenbericht: weniger Todesopfer, viele Hungernde (Foto: marco-kortmann)
Katastrophenbericht: weniger Todesopfer, viele Hungernde (Foto: marco-kortmann)

Katastrophenbericht 2015

Gute Nachrichten wurden in der letzten Zeit immer seltener. Überrascht ist daürber keiner: aktuell sind 65 Millionen Menschen auf der Flucht, mehr als je zuvor. Währrend Krieg und Terror die Welt erschüttern, haben Naturkatastrophen bemerkenswert wenige Todesopfer gefordert. Letztes Jahr kamen zwar 22.724 Menschen durch Erdbeben oder Stürme ums Leben. Das sind aber weitaus weniger als in den Jahren zuvor. Im Katastrophenbericht steht noch mehr:

In den letzten zehn Jahren starben im Schnitt 70.000 Menschen an den Folgen einer Naturkatastrophe. Die Föderation der Rotkreuz- und Halbmondgesellschaften haben den Katastrophenbericht heute in Genf vorgestellt.

2015 musste die Weltgemeinschaft mit insgesamt 471 Naturkatastrophen umgehen. Das sind 40 mehr als im Jahr zuvor und der vierthöchste Wert in den letzten 10 Jahren. Der Bericht geht noch mehr ins Detail: 33 große Dürren, 21 Erdbeben, 154 Überflutungen, 114 Stürme und 19 Erdrutsche forderten 22.724 Menschenleben.

Klimawandel produziert keinen Trend

108 Millionen Menschen waren weltweit von einer Naturkatastrophe betroffen: davon fast 50 Prozent von einer Dürre und 33 Prozent von Überflutungen, schreibt die Berliner Zeitung. Die meisten Todesopfer, nämlich 8831, waren dem Erbeben in Nepal verschuldet.

Leider können die Wissenschaftler keinen eindeutigen Trend aus den Zahlen herauslesen. Man geht aber dennoch davon aus, dass der Klimawandel zu einer höheren Zahl von Naturkatastrophen führen wird. Wenn man aber die Daten aus der Vergangenheit analysiert, erkennt man lediglich ein unregelmäßiges Muster. Auch die Zahl der betroffenen Menschen zeigt keine klare Linie, es geht mehr Auf und Ab, als stetig auf- oder abwärts.

Wenige Sachschäden

Der Bericht beinhaltet auch Informationen über die verursachten Sachschäden von Naturkatastrophen. Mit 62 Milliarden Euro war 2015 ein günstiges Jahr. Im Vergleich mit den letzten 10 Jahren war das der niedrigste Wert.

Normalerweise sind die Reparaturen und der Wiederaufbau einer zerstörten Region viel teurer. Letztes Jahr waren die Katastrophen allerdings weniger verheerend als in den Jahren zuvor.

Dem Bericht zufolge seien Investitionen in der Erdbebensicherheit von Gebäuden und Frühwarnsystemen dringend notwendig. Präventive Investitionen retten nicht nur Leben, sie sparen am Ende auch viel Geld. Einer Studie zufolge wird jeder Dollar, der in Flut-Frühwarnsysteme in Bangladesch investiert würde, hinterher 260 Dollar sparen.

Hunger bleibt ein Problem

Diesen Herbst einigte sich die Weltgemeinschaft auf zwei Ziele. Eines betrifft den Kampf gegen den Klimawandel, das andere den Welthunger. Bis 2013 soll kein Mensch auf der Erde mehr hungern. In dieser Hinsicht sieht man zwar Fortschritte, bei langem aber nicht genügend.

Die gute Nachricht: seit 2000 ist der „Hungerwert“ um ein Drittel gesunken, so die Berliner Zeitung. Damals waren 795 Millionen Menschen unterernährt. Inzwischen haben weniger Länder ein massives Hungerproblem und kommen in den „grünen Bereich“.

Am Dienstag wurde der Welthungerindex in Berlin vorgestellt. Er umfasst 118 Länder und misst den Anteil der unterernährten Menschen an der Gesamtbevölkerung. 22 Staaten haben ihren Wert seit 2000 um die Hälfte reduziert; und 70 weitere Länder konnten ihren Wert zwischen 25 und 50 Prozent verbessern.

Trotzdem sind immer noch 50 Staaten in der Kategorie „ernst“ oder „sehr ernst“, wie zum Beispiel Afghanistan, Haiti und Sambia. Die Experten nennen Kriege, Katastrophen und korrupte Regierungen als Hauptursachen für den Hunger in der Welt.

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