Kirchen schützen mehr Migranten vor Abschiebung

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Die Zahl der abgelehnten Asylbewerber, die in Deutschland ein Kirchenasyl erhalten, ist erneut gestiegen. Die Initiative „Asyl in der Kirche“ zählt derzeit 547 Menschen, die in den Kirchen einen Schutz gegen ihre Abschiebung finden.

Kirchenasyl
Diese christliche Familie hat im Kirchenasyl Schutz gefunden vor ihrer Abschiebung in den Iran. (Screenshot: YouTube)

Wenn ihre Asylanträge abgelehnt wurden und die Klagen gegen die Ablehnung sowie mögliche Folgeanträge ebenfalls gescheitert sind, müssten wären die Migranten ausreisepflichtig. Doch drei Viertel dieser rund 200.000 eigentlich ausreisepflichtigen Migranten haben einen sogenannten Duldungsstatus.

Geduldet sein heißt, dass die Ausreisepflicht ausgesetzt wird, etwa weil die Migranten krank sind, weil ihr Herkunftsland nicht bekannt ist oder weil es sie nicht zurücknehmen will. Doch auch abgelehnte Asylbewerber ohne Duldung haben noch verschiedene Möglichkeiten, ihrer Abschiebung zu entgehen. Sie können zum Beispiel

  • illegal untertauchen,
  • bei den Härtefallkommissionen der Bundesländer vorsprechen, was vor allem in Berlin sehr erfolgversprechend ist,
  • Petitionen beim Landtag und beim Bundestag stellen oder
  • ins Kirchenasyl gehen.

Mitte Januar zählte die Bundesarbeitsgemeinschaft „Asyl in der Kirche“ bundesweit 323 Fälle von Kirchenasyl mit insgesamt 547 geschützten Menschen, darunter 145 Kinder, berichtet Spiegel Online.

Ein Jahr zuvor hatte die von beiden großen Kirchen getragene Initiative nur 277 Fälle von Kirchenasyl mit 449 Migranten registriert. Im Januar 2015 hatte es sogar nur 200 Fälle mit 359 Migranten gegeben.

Eine Gesamtzahl, wie viele Migranten im Jahr 2016 zeitweise von Kirchengemeinden oder Klöstern aufgenommen wurden, liegt nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft „Asyl in der Kirche“ noch nicht vor.

Man gehe aber davon aus, dass es auch hier eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr gab. Im Jahr 2015 hatten mindestens 1.015 Menschen Schutz in den deutschen Kirchen gefunden. Im Jahr 2014 waren es 788 Menschen. Im Jahr 2013 waren es 162.

Mit dem Kirchenasyl sollen abgelehnte Asylbewerber wenigstens ein vorläufiges Bleiberecht erhalten. Bei einem großen Teil von ihnen handelt es sich um Migranten, die auf Basis der europäischen Dublin-Regeln in dem Staat Asyl beantragen müssen, in dem sie in die EU eingereist sind. Rein rechtlich müssten sie Deutschland verlassen.

Vor zwei Jahren hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) mit den Kirchen ein Verfahren vereinbart wurde, demzufolge das Bundesamt gemeldete Fälle von Kirchenasyl noch einmal individuell prüft. Oft dürfen die abgelehnten Asylbewerber nach dieser erneuten Prüfung dann doch in Deutschland bleiben.

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54 KOMMENTARE

    • Die sind doch schon in den Entwicklungsländern tätig und sorgen mit Abtreibungsverboten dafür, dass die Armut nie ausgeht. Dadurch sichern sie ihre Existenz. Ohne Not und Armut, bräuchte man keine Kirchen mehr.

  1. verlogen….. eine Bamf Mitarbeiterin mit Kopftuch verweigert einem Christen das Asyl… wo bleibt der Aufschrei der Kirchen….. ihr seid genauso ein Dreckspack wie die die Muslime in Deutschland…..

  2. Wasser predigen und Wein saufen! Auch ab 33 wurde das 3 Reich geduldet und nix gesagt ,sau bande abgesehen von ihren P hä do phil en Sachen l läuft es ja rund !

  3. Diese Pfaffen stecken doch auch mit denen unter einer Decke! Sind doch mit die grössten Abzocker auf der Welt. Ich bin Christ ,aber nicht so naiv deren Machenschaften zu unterstützen. Das sind alles scheinheilige Prediger!

  4. Sollen die Kirchen gleich mit abschieben.. braucht kein Mensch oder denken sie wirklich ihr Gott ist der richtige? Alle Religionen gehören verboten, dann gibts nur halb so viele Kriege! Zuhause kann jeder glauben was er will.

  5. wie kann in einem säkulären staat die kirche staatliche maßnahmen veeiteln und gegen die interessen des souveräns agieren? das ist verfassungswidrig und in jedem einzelnen fall eine straftat…

  6. Reiner Ferling Übrigens, erst mal Sie! Und nun zur Beantwortung Ihrer Frage, Auf keinen Fall so einer wie Sie, der sich von solchen Scharlatanen verarschen lässt, die glauben, sie sind die Größten und meinen, gerechtfertigte Abschiebungen unterlaufen zu können! Sie hätten mit „Aufräumarbeiten“ in ihrem maroden Stall genug zu tun!

  7. Nur die dümmsten Kälber, wählen ihren Metzger selber…die sollten ihre Glaubensbrüder und -schwestern in den islamischen Ländern vor dem Abschlachten schützen.

  8. Ich weiß warum ich in keiner Kirche Mitglied bin. Kindesmißbrauch , Asylantenaufnahme u.a.Die werden sich noch wundern, bald kommt der Kopf runter( Ungläubige müssen getötet werden) Aus Dankbarkeit natürlich.

  9. Wenn es keine Religionen geben würde…. fehlen 3000 Jahren Mord, Krieg Plünderungen, Vergewaltigungen und Unterdrückung die Legitimation. Dann müssten die Täter ihre wahren Gründe offen legen. ( frei nach Elton John)

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