Neue König von Thailand zeigt Erbarmen
Der neue König von Thailand wird 150.000 Gefangene begnadigen lassen. In dieser unerwarteten Demonstration von Erbarmen lässt er auch diese frei, die für die Beleidigung der königlichen Familie im Gefängnis sitzen.
Nachdem Bhumibol Adulyadej im Oktober gestorben war, ersetzte ihn sein Sohn als Trohn-Nachfolger. Jetziger König von Thailand heißt hiermit: König Maha Vajiralongkorn. Die erste Aktion des neuen Königs soll Barmherzigkeit demonstrieren. 150.000 Gefangene werden entweder gleich entlassen oder ihre Strafe wird drastisch verkürzt. Dabei wird jeder Fall individuell geprüft und von offizieller Stelle neu beurteilt.
Wer in Thailand die königliche Familie und ihre Mitglieder beleidigt, kann bis zu 15 Jahre Haft erwarten. Aus westlicher Sicht ist eine solche Bestrafung, gerade wegen der für uns selbstverständlichen, freien Meinungsäußerung, sehr extrem. Der neue König von Thailand sieht das ähnlich und entlässt alle, die wegen Beleidigung eine Strafe im Gefängnis absitzen müssen. Gleichzeitig werden auch alle Drogendealer und Konsumenten aus ihrer Haft entlassen, schreibt der Independent.
Letztes Jahr wurde ein Fabrikarbeiter zu einer Haftstrafe von mehreren Jahren verurteilt. Der Grund dafür war ein ironischer Kommentar zu dem Hund des Königshauses auf Facebook.
„Seitdem seine Majestät die Thronfolge angenommen hat, ist das die erste Möglichkeit Erbarmen zu zeigen,“ so die königliche Familie in einer Pressemitteilung. „Freigelassene Gefangene bekommen hiermit eine zweite Chance sich als wertvollen Staatsbürger zu beweisen.“
Die Gefängnisse in Thailand sind überfüllt
Im Jahr 2014 erlebte Thailand einen noch nie dagewesenen Staatsstreich. Noch nie wurden so viele Mitbürger mit dem Vorwurf der königlichen Beleidigung eingesperrt. Ein Mann wurde sogar zu einer Haftstrafe von 60 Jahren verurteilt.
Diesen Juli wurde in den Gefängnissen in Thailand nachgezählt. Es sind 321.347 Menschen eingesperrt, 70 Prozent davon wegen Drogendelikten. Da nicht alle Gefangenen freigelassen werden können, wird jeder Fall individuell geprüft. Dabei spielt das Alter des Insassen, die Länge der Strafe und sein Verhalten hinter Gittern eine wesentliche Rolle.
Der neue König von Thailand ist nicht nur ein Hoffnungsträger für die Bevölkerung in seinem Land. Auch internationale Diplomaten loben sein „Streben nach Stabilität in, und das Fortbestehen von Thailand.“
Keine leichte Aufgabe. Das Land ist in den letzten Jahren zum Schauplatz unzähliger Demonstrationen und politischen Coups geworden.