Könnten IS-Terroristen eine Atombombe bauen?

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Ein schwerer Nuklearkrieg könnte sämtliches Leben auf der Erde auslöschen (Foto: Youtube)
Ein schwerer Nuklearkrieg könnte sämtliches Leben auf der Erde auslöschen (Foto: Youtube)

Atommaterial in den Händen des sogenannten Islamischen Staates – eine Vorstellung, die Sicherheitsbehörden weltweit um den Schlaf bringt, wie die Tagesschau berichtete. Und – so sagte Ben Rhodes aus dem nationalen Sicherheitsteam des US-Präsidenten Barack Obama – es sei mehr als nur eine theoretische Möglichkeit: „Wir wissen, dass Terrororganisationen sich Zugriff darauf verschaffen wollen – das galt für Al Kaida, und gilt ganz sicher auch für den IS!“

Dieses Risiko bestehe „fortwährend“, hieß es am Freitag in der gemeinsamen Abschlusserklärung der mehr als 50 Teilnehmerländer des internationalen Nukleargipfels in Washington.

US-Präsident Barack Obama sagte, die „Verrückten“ der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat würden vor einem Anschlag mit nuklearem Material nicht zurückschrecken. Er verwies etwa auf das Interesse der Terrormiliz an radioaktivem Material.

Beim Nukleargipfel in Washington am Freitag warnte US-Präsident Barack Obama eindringlich vor der Gefahr, dass Atommaterial in die Hände des IS gelangen könnte (Foto: Youtube)
Beim Nukleargipfel in Washington am Freitag warnte US-Präsident Barack Obama eindringlich vor der Gefahr, dass Atommaterial in die Hände des IS gelangen könnte (Foto: Youtube)

Zwar wurden seit dem ersten Gipfel im Jahr 2010 an mehr als 50 Standorten in über 30 Ländern hochangereichertes Uran und Plutonium entfernt – genug für 130 Atomwaffen.

Außerdem wurde an mehr als 650 Standorten mit radioaktivem Material überall auf der Welt die Sicherheit verstärkt, und es wurden mehr als 300 Detektoren für Radioaktivität an Grenzübergängen, Häfen und Flughäfen installiert.

Damit – so sagt jedenfalls Ben Rhodes, der stellvertretende Sicherheitsberater des Präsidenten – sei es für Terroristen schwieriger als je zuvor, an nukleares Material zu kommen.

Aber: „Unsere Arbeit ist mitnichten zu Ende“, sagte sein Chef Obama. Es gebe noch jede Menge nukleares Material, das reduziert oder beseitigt werden müsse. Auch wüchsen vielerorts die Plutoniumbestände.

In hunderten militärischen und zivilen Einrichtungen weltweit gebe es ungefähr 2.000 Tonnen Atommaterial, „und nicht alles ist ordentlich abgesichert“, sagte Obama. Schon die kleinste Menge Plutonium könnte hunderttausende Menschen töten oder verletzen, warnte er.

„Bisher hat keine terroristische Gruppe Zugriff auf nukleares Material bekommen“, sagte Obama.

Doch er mahnte ein gemeinsames internationales Vorgehen an, um die Bestände nuklearen Materials zu sichern: „Keine Nation kann das alleine lösen.“ Die Gefahr eines nuklearen Terrorismus bestehe fort und wachse weiter an.

Wie sollte der IS in Besitz von nuklearem Material gelangen?

Prof. George Moore, Nuklear-Experte an der Universität von Monterey in Kalifornien sagte der BILD: „Nukleares Material – wie hoch angereichertes Uran oder Plutonium, das für den Bau einer improvisierten, nuklearen Sprengvorrichtung notwendig ist – scheint es in den von ISIS kontrollierten Gebieten nicht zu geben. Das müsste die Gruppe also von einem Land stehlen, das derartiges Material hat.“

Und weiter: „Man darf auch nicht vergessen, dass ISIS-Mitglieder in den Vereinigten Staaten oder in Europa in den Besitz von radioaktivem Material gekommen sein könnten. Wer das transportieren will, muss sich eigentlich auch selbst davor schützen. Doch angesichts der Tatsache, dass die Terroristen sich bei dem Anschlag ohnehin umbringen wollen, hat dieser Selbstschutz wohl kaum Priorität.“

Wäre der IS technisch in der Lage, eine Atombombe zu bauen?

Professor Moore: „ISIS verfügt über die technischen Möglichkeiten, eine radiologische Waffe zu bauen, es fehlt also nur das dafür notwendige, radioaktive Material. Eine ’schmutzige Bombe‘ würde dieses Material explosionsartig verteilen.“

“In vielen Ländern ist der Besitz von Nuklearmaterial zum Verkauf nicht strafbar. Daher ist ein weiteres Gebiet, das unsere Aufmerksamkeit verdient, die Verbesserung unserer Fähigkeit, geschmuggeltes Atommaterial aufzuspüren, die Schmuggler zu finden und sie der Gerechtigkeit zuzuführen”, erklärte die US-Staatsekretärin für Waffenkontrolle Rose Gottemoeller auf dem Nukleargipfel.

BILD: „Gibt es innerhalb der Terrorgruppe überhaupt Mitglieder, die das Wissen hätten, um so einen Bombe zu bauen?“

Moore: „Aus den öffentlich zugänglichen Quellen geht nicht hervor, ob es bei ISIS Leute gibt, die über ein ausreichend großes Wissen über radioaktive oder nukleare Stoffe verfügen, um eine radiologische Waffe oder einen improvisierte, nukleare Sprengvorrichtung zu bauen. Doch ISIS könnte ein Interesse haben, seine Mitglieder dementsprechend weiterzubilden. Sicher verfügt die Terrormiliz schon jetzt über das nötige Know-how über Sprengstoffe, das für den Bau einer ’schmutzigen Bombe‘ ebenfalls gebraucht wird.“

Die Lage in Belgien bereite der US-Regierung Kopfzerbrechen, schreibt die New York Times. Dort seien die Zuständigkeiten so unklar, dass man sich Sorgen um die Sicherheit der Atomanlagen mache.

Wie Berlin Journal berichtete, fanden Anti-Terrorismus-Ermittler bei einer Hausdurchsuchung einer vom IS genutzten Wohnung in Brüssel am 30. November letzten Jahres ein Video, auf dem zehn Stunden lang die Wohnung des Leiters des Zentrums für Nuklearenergie in der flämischen Stadt Mol zu sehen ist. Über längere Zeiträume wurde filmisch dokumentiert, wann der Nuklearexperte seine Wohnung verlässt und betritt. In Medien wurde geschlussfolgert, dass der IS möglicherweise Anschläge auf  Atomkraftwerke in Belgien plane. Doch ebenso könnte es sein, dass man eine Entführung des Nuklearexperten plante, um sein Fachwissen zu nutzen.

Gegenmaßnahme: Kontaktgruppe für nukleare Sicherheit

Eine Reihe am Nukleargipfel beteiligter Staaten, unter ihnen auch Deutschland das von Bundesverteidigungsministerin Dr. Ursula von der Leyen (CDU) vertreten wurde, vereinbarten eine Kontaktgruppe für nukleare Sicherheit einzusetzen. Russland lehnte eine Beteiligung am Nukleargipfel ab und blieb fern.
Zum Kampf gegen den IS sagte Obama, dieser bleibe schwierig, aber gemeinsam werde er gelingen. „Der IS verliert weiter an Boden.“
„Einige unserer Länder wurden vom IS angegriffen. Das ist eine Bedrohung für uns alle, von der Türkei bis nach Brüssel“, sagte Obama. „Wir müssen deutlich mehr tun, um das Reisen von Kämpfern zu verhindern. Auch ist deutlich mehr Austausch von Informationen der Geheimdienste dringend nötig.“

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  1. Ich kenne eine Anekdote „Soldaten sagt der Offizier zu den Soldaten wir haben eine neue Granate wenn sie die werfen funktioniert im Umkreis von 120 km ha ha ha

  2. Die brauchen die nicht bauen weil der Ami so Dämlich ist und verliert seine Bomben beim Transport würde mich nicht wundern wenn dann gerade solche die Bomben finden würden

  3. Die gierigen Menschen verkaufen sogar Material an die Terrorristen . Dumm , Dumm . Eines Tages werden sie selber in die Luft gesprengt .

  4. Fragt euch mal wer den größten Atombomben bestand der welt hat!fragt euch mal wer bereits eine Atombombe auf Zivilisten abgeworfen hat! Fragt euch wer das wirkliche Schaf im wolfspelz ist! Richtig die USA!

  5. Es ist schon interessant das gerade die amerikanische Regierung bei allem und jedem eine atomare Bedrohung sieht!Kein Land hat mehr Atomwaffentests gemacht als die USA und das EINZIGE Land das in der Geschichte der Menschheit diese aktiv gegen ein anderes Land eingesetzt hat waren die USA selbst, also wer genau ist hier die Bedrohung?!

  6. Die Frage ist doch warum sollte man denn sein Plutonium ausgerechnet bei den Amis abliefern? Ich gebe doch nem Grössenwahnsinnigen und unkontrollierbaren nicht auch noch ne Waffe? Die haben zwar selber genug davon aber ehrlich!

  7. Ich bin mir sicher eine schmutzige Bombe ist schon längst in Planung. Da IS Sympathisanten ja unbehelligt ein und ausgehen können in Atomkraftwerken ist es wohl nur noch eine Frage der Zeit. Vielleicht schmuggeln sie auch ein wenig aus Tschernobyl oder Fukushima. Also die Frage lautet nicht ob sondern wann…

  8. Selbst wenn sie es 1x hin bekämen, es wäre ihr definitives Ende. Nach so einen Angriff würde das möchtegern Kalifat komplett ausgemerzt werden. Daher kann ich mir nicht vorstellen, dass sie eine dreckige Bombe zünden würden. Eine echte Nuklearwaffe hingegen, mit einer Langstreckenrakete oder Mittelstreckenrakete, wäre die Möglichkeit sich irgendwo festzusetzen. Denn jeden Angriff auf sich, könnten sie zumindest 1x verheerend kontern. Niemand legt sich ernsthaft mit Atommächten an.

    • Doch habe ich, aber die Leute an der Spitze sind ja nicht dumm, Selbstmordattentate sind zwar übel, aber führen nicht zu einer Bodenoffensive irgend eines Landes. Die Leute, die sich in die Luft jagen sind verblendete Trottel, Kanonenfutter. Der Versuch ist Christen gegen Moslems aufzuwiegeln, klappt ja auch ganz gut bis jetzt. Ein Angriff mit schmutzigen Bomben oder anderen würde aber die totale Auslöschung des is bedeuten, so etwas können die nicht wollen. Es wäre wirklich zu dumm.

  9. Sie werden von 48 Ländern finanziert ( darunter Türkei, Saudi Arabien, Amerika, Israel) dadurch werden sie auch locker ne Atombombe erlangen 🙂
    Dann kriegt sie Menschheit was sie verdient ! 😉 2023 das ende der Welt.

  10. Flächendeckende Nahpalmbombenangriff, mehr war es noch nie.
    Die Erde besitzt keine Technologie um die radioaktiven Elektronen (ausser Stationär im riesigen Format im AK)
    zu verlangsamen um überhaupt eine Kettenreaktion in Gang zu bringen, und selbst in dem Fall gäbe es nur reine Energie.
    Wäre diese Technologie tatsächlich real gäbe es schon LANGE im Internet Baupläne, es gibt ALLES da.
    In 70 Jahren wäre mehr passiert.
    Alles Geheimaufttäge der Sovjets und Cia ab 1940 die keine Schwäche zugeben wollten und wollen.
    Von den Moslems geht die Gefahr nicht aus, jegliche Entwicklung sogenannter angeblicher Atomwaffen, jegliche Aufstachelung kam von den Juden, die in ihrer Realigion die Weltherrschaft ja wohl förmlich anstreben.

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