Kosten für neue BND-Zentrale reißen die Milliardenmarke

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Die neue BND-Zentrale in Berlin kostet nicht wie geplant 720 Millionen, sondern schon jetzt mehr als 1 Milliarde Euro. Und es drohen weitere Kostensteigerungen. Dasselbe gilt für fast alle Großbauten der Bundesregierung in der Hauptstadt.

neue BND-Zentrale in Berlin
Die neue BND-Zentrale in Berlin ist nicht nur wegen ihrer Lauschangriffe umstritten, sondern auch teuer. (Screenshot: YouTube)

Die neue Zentrale des Bundesnachrichtendienstes (BND) an der Chausseestraße ist das teuerste Bauprojekt des Bundes in Berlin. Voraussichtlich kann der riesige Gebäudekomplex im kommenden Jahr bezogen werden.

Die neue BND-Zentrale hat bisher Mehrkosten von 324 Millionen Euro verursacht. Ursprünglich sollte der Bau 720 Millionen Euro kosten. Doch inzwischen sind die Kosten bereits um 45 Prozent auf über eine Milliarde Euro gestiegen. Und noch immer drohen weitere Mehrkosten.

Die sind mögliche Mehrkosten aus der Inbetriebnahme, aus Kündigungen und Insolvenzen, aus ungenügenden Planungsleistungen Dritter und aus verbleibenden Prozessrisiken, zitiert die Berliner Morgenpost aus der „Übersicht zu zivilen Großen Bundesbaumaßnahmen“ des Bundesbauministeriums. Die Höhe der möglichen erneuten Kostensteigerung bleibt geheim.

Neue BND-Zentrale in Berlin ist beispielhaft für Großbauten des Bundes

Insgesamt beziffert die „Übersicht zu zivilen Großen Bundesbaumaßnahmen“ die Mehrkosten bei den großen Bauvorhaben des Bundes in Berlin auf 954.284.000 Euro. Erfasst sind dabei nur jene 22 Bauten, bei denen die Kosten von vornherein auf mehr als zehn Millionen Euro angesetzt wurden.

Von diesen 22 Großbaumaßnahmen in der Hauptstadt sind lediglich sieben annähernd im ursprünglich angesetzten Kostenrahmen geblieben. Bei allen anderen Projekten musste der Haushaltsausschuss des Bundestages Nachträge bewilligen.

Hier bringen wir die gesamte Übersicht über die großen Bauvorhaben des Bundes in Berlin nach aktuellem Stand. Wir nennen die aktuelle Gesamtkostenschätzung sowie den bisherigen Kostenanstieg in Prozent.

  1. James-Simon-Galerie – Kosten: 134 Millionen Euro (+89 Prozent)
  2. Pergamonmuseum – Kosten: 477 Millionen Euro (+83 Prozent)
  3. Robert-Koch-Institut – Kosten: 180 Millionen Euro (+68 Prozent)
  4. Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde – Kosten: 65 Millionen Euro (+52 Prozent)
  5. Neubau des BAM in Lichterfelde – Kosten: 58 Millionen Euro (+45 Prozent)
  6. Sanierung Laborgebäude am BAM – Kosten: 58 Millionen Euro (+45 Prozent)
  7. Neue BND-Zentrale – Kosten: 1,04 Milliarden Euro (+45 Prozent)
  8. Ausstellungszentrum im Deutschlandhaus – Kosten: 54 Millionen Euro (+42 Prozent)
  9. Staatsbibliothek Unter den Linden – Kosten: 442 Millionen Euro (+36 Prozent)
  10. Sanierung Wilhelmstraße 85 – Kosten: 45 Millionen Euro (+32 Prozent)
  11. Asbestsanierung Staatsbibliothek Potsdamer Str. – Kosten: 78 Mio. Euro (+24%)
  12. Fassadensanierung Staatsbibliothek Potsdamer Str. – Kosten: 22 Mio. Euro (+22%)
  13. Sanierung/Erweiterung Verteidigungsministerium – Kosten: 130 Mio. Euro (+14%)
  14. Neubau Bibliotheksmagazin Friedrichshagen – Kosten: 96 Mio. Euro (+13 Prozent)
  15. Neubau Bundesministerium des Innern – Kosten: 228 Millionen Euro (+10 Prozent)
  16. 64 für den Deutschen Bundestag – Kosten: 20 Millionen Euro (+9 Prozent)
  17. Erweiterung des Marie-Luise-Lüders-Hauses – Kosten: 195 Mio. Euro (+3 Prozent)
  18. Humboldtforum, Berliner Schloss – Kosten: 595 Millionen Euro (+1 Prozent)
  19. 90 für den Deutschen Bundestag – Kosten: 16 Millionen Euro (+0 Prozent)
  20. Sanierung des Außengeländes am BAM – Kosten: 11 Millionen Euro (+0 Prozent)

In dieser Liste fehlen das Protokoll der Bundesregierung am geplanten Berliner Großflughafen BER und der Neubau des Depots der Staatlichen Museen Berlin, da für beide Projekte ein Baustopp verhängt wurde.

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13 KOMMENTARE

  1. Aber das Rentenproblem ist, für uns alle verträglich, unlösbar. Schon klar. Na, ich würde mal sagen, dem Mario Barth geht der Sendestoff nicht aus.

    • Bei den öffentlich rechtlichen Sendern sind Monatsrenten von 5000-17000 Euro eher die Regel als die Ausnahme, denn der größte Teil der #GEZ Gebühren gehen in Gehälter und Renten und nur ein kleiner Teil in die Programme, die den so genannten „Bildungsauftrag“ erfüllen. Hier wird mit Geld um sich geworfen, dass man lieber Rentnern zuführen sollten, die mit 70+ noch Taxi fahren müssen.

    • Erich Balling Sie haben mich falsch verstanden. Ich finde die Sendung von Herrn Barth absolute Klasse, in der er Steuerverschwendungen aufzeigt. Dieses Musterbeispiel an Steuerverschwendung hier in diesem Beitrag liefert ihm wieder Sendestoff. Anscheinend sind wir in Deutschland generell nicht mehr imstande, Großprojekte vernünftig zu planen und umzusetzen.

  2. Ja klar – da hört man kein Gejammer, aber bei der Rente und Armut im Lande wird auf hohem Niveau diskutiert es sei nicht bezahlbar. Da hetzt man dann lieber Alt gegen Jung. Einfach nur noch zum kotzen !!!

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