Seit Freitag, 9. Oktober 2015, hat der Wrangelkiez im südlichen Kreuzberg endlich sein Familien- und Nachbarschaftszentrum in der Cuvrystraße 13 – 14a wieder zurück.
Das Haus wurde umfassend saniert und erhielt außerdem einen großzügigen Anbau: einen offenen Bereich mit Küche, Café, Kreativ- und Spielecke geben. Mehrere Räume wurden vergrößert, zehn Quadratmeter Grünfläche, ein Fahrstuhl und neue Sanitäranlagen kamen hinzu.
Die bisherigen Angebote des Zentrums sollen nach Möglichkeit bestehen bleiben, neue kommen hinzu. Geplant sind unter anderem Krabbelgruppen, Eltern-Kind-Treffen, Hausaufgabenhilfe, Musikkurse, Flüchtlingsberatung und Keramikkurse.
Im Wrangelkiez, einem Gründerzeitkarree zwischen der Spree mit Oberbaumbrücke im Norden und Görlitzer Park im Süden sowie dem Landwehrkanal im Osten und der U1-Hochbahntrasse zwischen Kottbusser Tor und Schlesischem Tor im Westen, leben viele Ausländer und sehr viele Arbeitslose.
Ein Quartiersmanagement setzte sich seit 16 Jahren für den Erhalt bezahlbarer Wohnungen und für Nachbarschaftshilfe ein. Das Quartiersmanagement stellt seine Arbeit ein und übergibt den Staffelstab an das Familien- und Nachbarschaftszentrum.
Für das weitere bürgerschaftliche Engagement gibt es zukünftig im Familien- und Nachbarschaftszentrum eine Anlaufstelle. Der Stadtteilverein „WrangelkiezRat“, der aus dem Quartiersrat hervorgegangen ist, trifft sich dort. Bewohnerinnen und Bewohner engagieren sich auch im Bereich Social Media für ihren Stadtteil, unteranderem mit dem Facebook-Auftritt „Ich Wrangelkiez“. Durch das Bezirksamt wird somit die Weiterführung der Idee des Quartiersmanagements gesichert.
1,4 Millionen Euro sind aus dem Programm Soziale Stadt in den Jahren 2012 bis 2015 in den Umbau in der Cuvrystraße 13 investiert worden. Darüber hinaus sind noch rund 170.000 Euro für Projekte und für die fachliche Profilierung des Hauses bereitgestellt worden, teilte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung mit. Die Finanzierung der Maßnahmen erfolgte aus dem Städtebauförderprogramm Soziale Stadt mit Mitteln des Bundes und der EU (Europäischen Fonds für regionale Entwicklung).
Seit 1998 ist das Haus in der Cuvrystraße ein beliebter Treffpunkt für Kinder, Eltern und Menschen aus dem Kiez. Seit März 2015 befindet sich die Einrichtung in der Trägerschaft des Pestalozzi-Fröbel-Hauses.
Zur Wiedereröffnung wünschte die Leiterin, Esther Borkham:
„Liebe Wrangelkiezbewohner, es ist soweit: Das Familien- und Nachbarschaftszentrum öffnet nach einer langen und aufwendigen Bauphase seine Pforten! Wir haben ein vielfältiges Programm zusammengestellt, von dem wir hoffen, dass es möglichst viele Menschen in unserem Stadtteil ansprechen wird: Egal, ob ein Vater in Elternzeit vorbei schaut, um in Ruhe einen Kaffee zu trinken während das Kind in der Spielecke des offenen Treffs einen Turm baut, oder ob eine Gruppe von WG-Bewohnern sich einmal im Monat innerhalb der Kochgruppe neue Rezepte aneignet. Oder obEltern und Großeltern am Wochenende mit Kindern und Enkeln das Kinder-Kultur-Café besuchen, an einem Kunstkurs teilnehmen oder Kinderklamotten nähen lernen. Vielleicht auch, um sich stillschweigend der Meditationsgruppe anzuschließen, sichim Keramikkurs zu verwirklichen oder im PC-Anfängerkurs die ersten Hürden im Umgang mit diesem komplizierten technischen Gerät zu überwinden. Oder, ob es die pure Neugier ist, die dazu verleitet, einfach mal einen Blick ins neue, fertige Familien- und Nachbarschaftszentrum Wrangelkiez zu werfen… Wir freuen uns auf und über jeden Besucher der uns in den nagelneuen und aufwendig sanierten alten Räumen besuchen möchte.“
Ein Frühstück kostet übrigens 3,50 Euro pro Person.