Die Kurfürstenstraße in Schöneberg gilt als Kinder-, Drogen- und billigster Strich Berlins. Dennoch haben die Anwohner keine Angst, zur Bank oder zum Bäcker zu gehen. Im Gegenteil: „Die Zuhälter passen auf wie die Schießhunde“, schildert eine ältere Dame. Angst haben die Alteingesessenen vor etwas ganz anderem. Jörg Borchardt, Sprecher einer Anwohnerinitiative, der in der Derfflingerstraße wohnt, sagt: „Wir haben Angst vor steigenden Mieten. So belastend der Strich auch ist, derzeit ist er unser Schutz.“
Damit ist es nun vorbei: Der Projektentwickler Alexander Harnisch will mitten im größten Straßenstrich-Viertel Berlins (im Sommer 400 Prostituierte) für 50 Millionen Euro Luxuswohnungen bauen. Vier Bauprojekte sind in den nächsten Jahren mit insgesamt 400 neuen Wohnungen geplant.
Projekt 1 ist das Carré Voltaire Berlin an der Ecke Kurfürstenstraße/Else-Lasker-Schüler-Straße. Baubeginn soll im Frühjahr 2016 sein. Die Diamona & Harnisch Development GmbH aus dem Leipziger Platz 14 in Berlin Mitte, deren einer von drei Geschäftsführern Harnisch ist, plant, fünf Häuser mit insgesamt 127 Ein- bis Fünf-Zimmereigentumswohnungen zu bauen, die zu Quadratmeterpreisen von 4.200 bis 7.400 Euro verkauft werden sollen. Die teuerste Wohnung, 255 Quadratmeter unterm Dach, soll 1,8 Millionen Euro kosten.
Projekt 2 will sich zwischen Derfflingerstraße und Genthiner Straße ansiedeln. Auch hier sollen teure Eigentumswohnungen hin.
Projekt 3 betrifft den heutigen Parkplatz von Möbel Hübner, Genthiner/Ecke Kurfürstenstraße. Geplant sind Wohnungen und Läden.
Projekt 4 betrifft das Eckgrundstück mit Woolworth, Potsdamer Straße/Ecke Kurfürstenstraße. Dort soll ein Neubau entstehen.
Dabei gebe sich Harnisch nicht etwa Illusionen hin, dass der Strich komplett verschwinde. Vielleicht werde er aber verträglich, wie etwa der auf der Oranienburger Straße, sagte Harnisch recht nüchtern der Berliner Zeitung.
Die Kurfürstenstraße hatte schließlich auch schon glamourösere Zeiten erlebt.
Die Kurfüstenstraße 136 Ecke Else-Lasker-Schülerstraße 2, die heute zwischen der Zwölf-Apostel-Backsteinkirche und Möbelkrieger in der Genthiner Straße liegt, gehörte früher einmal zum vornehmen Kielgan-Viertel, welches ein Teil des Lützowviertels zwischen Nollendorfplatz und Lützowstraße ist. Das Kielgan-Viertel wurde nach dem Gutsbesitzer Georg Friedrich Kielgan (1807 – 1876) benannt, der mehrere Ländereien in dieser Gegend besaß und ab 1867 hier begann, ein Wohnviertel für die gehobene Schicht errichten zulassen.
In den 20er Jahren wurde die prächtige Villa an der Kurfürstenstraße 137 an die polnische Gesandschaft verkauft. Im II. Weltkrieg wurde diese jedoch stark beschädigt, so dass schließlich 1958 der Totalabriss durch Sprengung erfolgte.
In den 60er Jahren wurde das Grundstück temporär als Rummelplatz des Schöneberger Volksfestes genutzt.
Projektentwickler Alexander Harnisch sah seine Stunde gekommen und schlug zu, als die polnische Republik das 5.405 Quadratmeter große Grundstück im letzten Jahr zum Mindestgebot von 4,75 Millionen Euro zum Kauf ausschrieb.
Die Berliner Architekten KLAUS THEO BRENNER UND DOMINIK KROHM, die den Direktauftrag von Alexander Harnisch erhielten, erinnern mit ihrem Entwurf für ein neues Wohnhaus auf dem verwilderten Platz an die frühere Wohngegend für Wohlhabendere.
Im Carre Voltaire Berlin soll im Erdgeschoß auch eine Gewerbeeinheit für ein Cafe Voltaire und Einkaufsläden gebaut werden. Zusätzlich sollen eine Tiefgarage mit zirka 88 Doppelparkplätzen, einer Ladestation für Elektro-Autos und Pedelecs sowie 180 Fahrradstellplätze entstehen, die sich bis unter den öffentlichen Spielplatz an der Else-Lasker-Schüler-Straße erstreckt. Der Spielplatz soll auf Kosten des Investors neu gestaltet und an den Bezirk übertragen werden, hieß es bei der Präsentierung der Pläne durch das Büro Klaus Theo Brenner Stadtarchitektur im September 2015 im Stadtentwicklungsausschuss des Bezirks.
Der Investor hofft, dass das Projekt 2016/2017 gelingt und „bürgerliches Wohnen“ im Rotlichtkiez wieder möglich wird.
Da haben es die Kunden ja nicht weit
Verdammt sollen sie sein. Normalverdiener haben bald überhaupt keine Chance mehr in dieser Stadt. Mit der Ernennung zur Hauptstadt ist das Krebsgeschwür eingezogen .
Vergiss Berlin einfach…..
….Deckel auf, rein damit und Ruhe, braucht kein Mensch ;-)…
ist doch gut da hatt es die samreen butt nicht mehr so weit Jenny Salama ajhahahahahahahahahahahahahahahaha
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