Lichtenrade gilt als gutbürgerliche Gegend, nicht die reichste Ecke der Stadt, aber bei weitem nicht die ärmste. Man kommt gut aus. Aber nicht alle. Zwischen dem Wohlstand gibt es Armut. Und mehr, als man vermutet. Auch Lichtenrade hat eine Suppenküche. Die Suppenküche im Nachbarschaftszentrum Lichtenrade ist jeden Sonntagmittag gut besucht. Im Schnitt kommen 150 Gäste, und es werden immer mehr. Letzten Sonntag gab es Kartoffelsuppe mit Wurst, Kuchen und Obstsalat. Kostenlos.
Alles mit Sachspenden von Berliner Supermärkten oder mit privaten Geldspenden finanziert.
Drei Melonen müssen die Helfer aufschneiden, bevor eine genießbare Melone dabei ist. Es ist eben auch Glück, ob die Spenden noch gut sind. Dann freut sich die ehrenamtliche Helferin Monika Kreth: „Ja, sollen doch die Gäste was Schönes kriegen“, sagte sie der rbb Abendschau. Und weiter: „Ich mache das schon seit 10 Jahren. Und ich möchte den Gästen was Gutes tun. Und für mich natürlich auch, weil dadurch auch Kontakte entstehen, Freundschaften entstehen.“
Eine Stunde vor Einlass sind die Gäste längst da. 70 Ehrenamtliche sind mittlerweile im Nachbarschaftszentrum Lichtenrade für sie im Einsatz. Mariano Glemnitz koordiniert hier den Ablauf. Und das schon seit Jahren. Der ehrenamtliche Helfer sagt: „Wir haben im Schnitt so um die 150 Gäste. Es wird immer mehr. Traurig ist zu sehen, dass es auch Lichtenrade betrifft, was eigentlich eine relativ gut betuchte Gegend ist, wo man normalerweise sehen kann, dass es auch anders geht.“
Eine bedüftige ältere Frau sagt: „Mir bleiben 50 Euro im Monat zum Essen und für Toilettenartikel. Mehr nicht. Und wenn ich nicht hierhin ginge, könnte ich mich gleich auf die Straße setzen oder was.“ Eine andere Frau ergänzt: „Es gibt auch Brötchen. Es gibt Suppe. Also, wir sind sehr, sehr froh. Diese Einrichtung ist ein Schatz.“
Dann kommt der Aufruf von einer Helferin: „Hallo Leute, schön, dass ihr da seid. Wir fangen jetzt an.“
Eine Frau lobt: „Es ist jeden Sonntag was Anderes. Heute war der Koch ein bisschen verliebt. Aber das Gemüse ist immer frisch.“ Eine andere Frau umarmt die Frau an der Ausgabe und ruft: „Lecker, lecker!“ Sie erklärt danach: „Ich freu mich, weil ich zwei Pfannkuchen bekommen habe und nicht nur einen. Einer steht mir nur zu. Aber ich hab zwei bekommen.“ Die Frau an der Ausgabe sagt: „Ja, weil du so dünne bist.“
Baukasse mit 250 Euro bei Einbruch geklaut
Mit viel Engagement haben die Vereinsmitglieder begonnen, auch noch das Haus zu sanieren. Vor zwei Wochen gab es allerdings einen herben Rückschlag. Die Chefin zeigt auf ein Fenster: „Hier sehen wir, dass vor 2 Wochen in der Nacht zu Sonntag eingebrochen wurde. Von hier draußen wurde mit dem Stein die Scheibe zerschlagen. Es wurde unsere Baukasse geklaut. Und jetzt fehlen uns ganz notwendige 250 Euro.“ Am liebsten wäre der Chefin aber eine konstante Finanzierung. Bewilligt wurde aber bisher noch keiner ihrer Anträge. Weitergehen wird es trotzdem irgendwie. Das wollen die Helfer. Und die vielen Gäste bauen drauf.
Der Name NACHBARSCHAFTSZENTRUM Suppenküche Lichtenrade ist Programm
Die Suppenküche Lichtenrade e.V. ist mit ihrem kostenfreien Essens- und Lebensmittelangebot im Süden Berlins einmalig. Jeder der kommt erhält Hilfe, ohne dass Fragen gestellt werden. Ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit ist das Angebot von Möglichkeiten, soziale Bedürfnisse zu befriedigen, je nachdem welche individuelle Zielsetzung mit dem Besuch der Suppenküche verbunden ist.
Die Suppenküche eröffnet den Besuchern die Chance, sich durch regelmäßige Besuche zum Beispiel den notwendigen Zahnersatz oder die Brille anzuschaffen. Auch eine aktive Freizeitgestaltung für die Kinder kann so möglich werden.
Wann? jeden Sonntag von 12:00 Uhr bis 14:00 Uhr
Wo? Suppenküche Lichtenrade, Finchleystr. 11 (Am Graben) in 12305 Berlin-Lichtenrade
Ausgabezeiten? ab 12:00 Uhr Essensausgabe, ab 13:00 Uhr Lebensmittelausgabe
Sollen sie jeden Tag Schweinefleisch servieren,
das haelt wenigstens die „Menschengeschenke“ fern.
Wie traurig, das Menschen in Deutschland so arm sind und an anderer Stellr das Geld den Wirtschaftsflüchtlingen in den Rachen geworfen wird. Frau Merkel, sie sind eine Schande für Deutschland.
Comments are closed.