Deutsche Ärzte schüren Angst vor Terroranschlägen

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Der Marburger Bund warnt vor Terroranschlägen. Denn die Notaufnahmen sind schon im Normalfall überlastet. Es fehlen Aderpressen für abgetrennte Gliedmaßen. Chirurgen haben kaum Erfahrungen mit Schussverletzungen und Granatsplittern.

Marburger Bund Angst vor Terroranschlägen
Laut Marburger Bund wird der Einsatz für den Fall von Terroranschlägen zu wenig geübt. (Screenshot: YouTube)

Wenn etwa bei einem Terroranschlag eine logistische und medizinische Ausnahmesituation herrscht, dann sprechen Rettungskräfte von einem Massenanfall von Verletzten (MANV). Häufig ist die Lage dann unübersichtlich. Die Opferzahlen steigen von Minute zu Minute. Die Verletzungen sind andere als bei Unfällen, vor allem wenn Sprengkörper eingesetzt wurden.

„Auf Terrorismus sind sowohl die Kliniken als auch Ärzte unzureichend vorbereitet“, zitiert die Welt den zweiten Vorsitzenden des Marburger Bundes Andreas Botzlar. Zwar seien Katastrophenpläne in allen Krankenhäusern vorhanden. Doch diese Pläne seien „nutzlos, wenn sie nicht regelmäßig geprobt werden“.

Nach Ansicht von Andreas Botzlar gibt es keine Kapazitäten für Katastrophenübungen. Denn die Notaufnahmen seien Tag und Nacht voll ausgelastet. Wegen der Überlastung der Notaufnahmen sei bei einer Katastrophenlage auch nicht auszuschließen, dass sich die Terroropfer in der Notaufnahme stauen.

Auch technisch sind die Kliniken nach Ansicht von Andreas Botzlar nicht hinreichend ausgestattet. So könne schon eine ausgefallene Telefonanlage für Chaos sorgen. Denn eine Kommunikation sei dann nur schwer möglich. „Funkgeräte würden uns in so einem Fall die Arbeit erleichtern“, sagt der Ärzte-Vertreter.

Zudem kritisiert die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU), dass Rettungswagen nicht mit sogenannten Tourniquets ausgestattet sind. Mit solchen Aderpressen kann man den Blutfluss bei abgetrennten Gliedmaßen stoppen. Die häufigste Todesursache nach Terroranschlägen ist das Verbluten.

„Das Tourniquet ist eine einfache Maßnahme, um eine Blutung zu stoppen und somit Leben zu retten. Wir müssen es nur parat haben“, sagt DGU-Generalsekretär Reinhard Hoffmann. In Frankreich sind alle Rettungswagen damit ausgestattet, in Deutschland hingegen nur die Rettungswagen in Bayern.

Andreas Botzlar hält es zwar eigentlich für ein gutes Zeichen, dass Schussverletzungen und Granatsplitter in der Haut hierzulande bisher selten waren. Doch zugleich warnt er, dass den meisten Ärzten dadurch der Umgang mit den typischen Verletzungen nach einem Terroranschlag fremd ist.

Bei dem Terroranschlag am Berliner Breitscheidplatz im vergangenen Dezember sei die Versorgung der Opfer zufriedenstellend verlaufen. Dies liege aber vor allem daran, dass die vom dem Lastwagen hervorgerufenen Verletzungen sich nicht von einem Verkehrsunfall unterschieden. „Das ist bei einer Bombe anders.“

Gesundheitspolitiker hingegen sehen die Chirurgen ausreichend geschult. Karl Lauterbach (SPD) etwa verweist auf die hohen Standards im europäischen Vergleich in Sachen Ausstattung und Ausbildung. „Für die Kritik der Ärzte gibt es keine nachvollziehbaren Gründe. Ärzte sind gut ausgestattet und ausreichend vorhanden, zudem haben wir viele Spezialzentren.“

Die gesundheitspolitische Sprecherin der Linken, Kathrin Vogler, wirft den Ärzten sogar vor, die Angst der Bürger vor dem Terrorismus für überzogene Forderungen zu nutzen. „Der Marburger Bund schürt Terrorangst. Hier will eine Berufsgruppe ihr Süppchen auf einer gesellschaftlichen Stimmungslage kochen.“

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18 KOMMENTARE

  1. Sie schüren Angst in eine Richtung, dass niemand vorbereitet ist. Und Angst ist es wiederum nicht. Es wird aufgezeigt, woran es hakt.
    Dieses Kapitel wird sehr gerne unter den Teppich gekehrt.

  2. Nicht Ärzte schüren Angst vor islamistischen Terroranschlägen, sondern islamistische Terroranschläge schüren Angst vor islamistischen Terroranschlägen. Kausalität ist ein Hund.

  3. Unsere inkompetente Idioten von Politiker geben unsere Steuergelder lieber für kriminelle Schmarotzer aus.
    Das ist eine Schande!

    Anstatt deutsche Steuergelder in die medizinische Versorgung der eigene Bevölkerung zu investieren wenn es zu einem extremen Notfall kommen sollte.
    Die ganzen Milliarden Euro von Steuergelder sollten besser in das Gesundheitsystem derjenigen investiert werden die es auch erwirtschaftet haben.

    • Das ist mit einer der wichtigsten Gründe warum diese kunterbunte Elite weg muss! Wir arbeitendes Volk werden abkassiert und stehen zum Schluss mit nichts da. Ein totales Versagen unserer Dame. Und sie treibt dieses Spiel weiter! Aber September ist damit Schluss!

  4. Das ist keine Angst die sie schüren sondern sie zeigen fehlende Missstände auf und das ist in der heutigen Zeit besonders wichtig. Sie sagen wenigstens die Wahrheit während andere davor die Augen verschließen. Der Terror ist bei uns angekommen und wir hatten bisher einfach nur Glück, dass in der Richtung noch nichts passiert ist.

  5. Schnellstens Nachschulungen für Notärzte anbieten wie solche speziellen Wunden versorgt werden müssen und Material nachbestellen.
    Nicht lange diskutieren, sondern machen.

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