Martin Schulz poltert gegen arrogante Golfspieler

428
21
TEILEN

Bei mehreren Wahlkampfauftritten hat sich Martin Schulz abfällig über Golfspieler und deren vermeintliche „Arroganz“ geäußert. Doch ausgerechnet Sahra Wagenknecht (Linke) widerspricht dem SPD-Kandidaten.

Martin Schulz poltert im Wahlkampf gegen Golfspieler und deren vermeintliche Arroganz. (Screenshot: YouTube)
Martin Schulz poltert im Wahlkampf gegen Golfspieler und deren vermeintliche Arroganz. (Screenshot: YouTube)

In den aktuellen Wahlumfragen sieht es düster aus für die SPD. Auf 22 Prozent sind die Sozialdemokraten zuletzt abgestürzt, ihren schlechtesten Wert seit Januar. Daher strengt sich ihr Spitzenkandidat offenbar ganz besonders an, um die passenden Wahlkampfthemen für die SPD-Klientel zu finden.

Und während der CDU-Politiker Jens Spahn gegen die „Parallelgesellschaft der elitären Hipster“ in Berlin poltert, weil diese sich angeblich durch den Gebrauch der englischen Sprache vom einfachen Volk abheben wollen, nimmt der Spitzenkandidat der SPD nun die Golfspieler ins Visier.

„Mich interessieren die Golffahrer mehr als die Golfspieler. Die Arroganz dieser Leute gefährdet den Kern der deutschen Industrie“, hatte Schulz am Montag zum Wahlkampfauftakt in Bremen gesagt. Hintergrund der Attacke war der Dieselskandal, der auch den Wolfsburger VW-Konzern erreicht hatte.

Und einen Tag später bei einem weiteren Wahlkampfauftritt in Rheinland-Pfalz erneuerte der SPD-Kanzlerkandidat seine Attacke. „Mich interessieren die Golffahrer mehr als die Golfspieler“, zitiert ihn die WELT.

Der Chef des Deutschen Golf-Verbands nennt die Äußerungen von Martin Schulz „eine Frechheit“. In einem offenen Brief an den Kanzlerkandidaten schreibt Claus Kobold, dass in Deutschland 1,8 Millionen Menschen Golf spielen.

Die Golfspieler gefährdeten dadurch mit Sicherheit keinen „ganzen Industriezweig“, wie Schulz angedeutet hatte. „All diesen Menschen Arroganz vorzuwerfen, ist – gelinde gesagt – eine Frechheit“ und „wahlkampfgetriebene Brachial-Rhetorik“.

Im Golfsport gebe es zudem viele SPD-Sympathisanten, so Verbandschef Claus Kobold weiter. Er finde es bedenklich, wenn Schulz aktiv die „öffentliche Diffamierung“ unbeteiligter Bevölkerungsgruppen betreibe.

Die allerwenigsten Golfspieler haben ursächlich etwas mit dem Abgasskandal zu tun. Mit großer Sicherheit weniger als beispielsweise Politiker.

Auch die Linken-Fraktionsvorsitzende Sahra Wagenknecht äußerte sich über Twitter zum Thema: „Schulz hat unrecht: SPD interessiert sich weder für Golffahrer noch für Golfspieler, sondern für Golfdiktatoren, denen man Waffen liefert.“

Comments

comments

TEILEN

21 KOMMENTARE

  1. Da hat Sarah Wagenknecht recht. Schulz interessiert sich weder für Golffahrer noch für Golfspieler. In erster Linie interessiert sich Martin Schulz für sich und keinen anderen. Er will weiter in der großen Politik mitspielen, will zu den Bilderbergern sowie der Creme de la Creme der Bundesrepublik gehören. Er will im Rampenlicht stehen und ein dickes Gehalt einstreichen. Um seine Ziele zu erreichen, ist ihm selbst die dreisteste Lüge nicht zu dumm.

  2. Ich habe kaum einen Politiker erlebt, der so mit aller Gewalt sämliche Wähler gegen sich aufbringt. Denn Arroganz kann man überall erleben, in den verschiedendsten Vereinen. Dann gehe ich da eben nicht hin, wenn es mir nicht passt

  3. Upps, und als nächstes beschimpft er die arrogante Wählerschaft, die ihn und seine Scheißpartei nicht wählen will!

Comments are closed.