Die gesetzlichen Krankenkassen haben die neuen Medikamente der letzten fünf Jahre ausgewertet. Ein Drittel der neuen Medikamente hat keinen zusätzlichen Nutzen gegenüber zuvor schon bekannten Therapien.
Jedes dritte neue Medikament hat keinen zusätzlichen Nutzen für Patienten, so eine Auswertung der gesetzlichen Krankenkassen. Dafür wurden fünf Jahre lang alle neuen Arzneimittel auf ihren Nutzen und ihre Kosten hin untersucht.
Der Studie zufolge haben die gesetzlichen Krankenkassen seit 2012 Preisverhandlungen für exakt 129 Medikamente geführt. Von diesen Präparaten hätten aber nur 44 einen klar nachweisbaren zusätzlichen Nutzen für die Patienten gehabt, berichtet die Frankfurter Allgemeine.
Ein weiteres Drittel (41 Präparate) hat laut der Auswertung überhaupt keinen Vorteil gegenüber zuvor schon bekannten Therapien gebracht. Das übrige Drittel habe immerhin für einen Teil der Patienten einen zusätzlichen Nutzen gehabt.
Preisverhandlungen und Nutzenbewertung wurden im Jahr 2011 eingeführt, um die Ausgaben für Medikamente zu begrenzen. Seitdem konnten der Studie zufolge insgesamt rund 2,5 Milliarden Euro gespart werden. Ursprünglich sollten pro Jahr zwei Milliarden Euro gespart werden.
Dennoch zieht Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) eine positive Bilanz. „Die Nutzenbewertung von Arzneimitteln und die anschließenden Preisverhandlungen führen zu Kosteneinsparungen im Sinne der Versicherten“, sagte er.