Millennials: Nationalität unwichtig, Korruption macht sie wütend

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Laut einer Studie werden die Millennials immer liberaler. Die jungen Menschen sehen sich inzwischen als Weltbürger. Ihnen ist ihre Nationalität nicht mehr wichtig, dafür ärgern sie sich aber umso mehr über Intransparenz und Korruption ihrer Landes.

Millennials: Nationalität ist ihnen unwichtig, Korruption macht sie wütend (Foto: Glenn3095)
Millennials: Nationalität ist ihnen unwichtig, Korruption macht sie wütend (Foto: Glenn3095)

Millennials und ihre verlorene Identität

Die Frage nach der Identität wird überall auf der Welt anders beantwortet. Manche sind stolz auf ihr Land, die anderen sind ausgewandert. Vor allem die Marketing- und Werbeindustrie ist an den Vorlieben der jüngeren Generationen interessiert, aber auch die Politik interessiert sich für die Identitätsmerkmale ihrer Bürger.

Ein Drittel aller jungen Menschen sehen ihre eigene Nationalität nicht als ausschlaggebenden Faktor in ihrer Identität. Genauer gesagt sind es 36 Prozent der 18-35-Jährigen, die sich als Weltbürger (Global Citizen) bezeichnen.

Nur ein Fünftel der Befragten identifizierten sich über ihr Land. Und sogar weniger als ein Zehntel assoziiert eine Religion oder philosophische Ansicht zu seiner/ ihrer Person, schreibt die Zeit.

In 180 Ländern wurden insgesamt 26.000 Menschen befragt. Die sogenannten Millennials, Personen zwischen 18 und 35 Jahren, kamen aus unterschiedlichen Bildungs- und Einkommensschichten, um ein möglichst umfassendes Bild zu erstellen.

Was sind die größten Probleme im eigenen Land?

Die jungen Menschen wurden auch nach ihrer Meinung bezüglich der aktuellen Probleme in ihren Ländern befragt. Mangelnde staatliche Versorgung, Intransparenz der Politik und Korruption verärgern sie am meisten. Auch unzureichende Chancen in Sachen Bildung, Arbeitsmarkt und Ökonomie machen sehr vielen zu schaffen.

In Amerika, Europa sowie Afrika decken sich die landeseigenen Ansichten weitestgehend. Nur in geografisch heißen Zonen, wie Australien und kleineren Inseln im Pazifik, richtet sich das Augenmerk der Menschen mehr auf den Klimawandel. Die Zerstörung natürlicher Ressourcen ist für sie eines der größten Probleme ihres Landes.

Klimawandel: das größte Problem der Welt

Wenn man die Millennials nach den größten globalen, weltumfassenden Problemen befragt, deckt sich das Bild fast durchgehend. 45 Prozent aller Befragten sehen den Klimawandel als die größte Schwierigkeit, die es zu bewältigen gilt. Dicht gefolgt von Kriegen und anderen, großen Konflikten auf der Welt.

Hierbei sind regionale Unterschiede aber durchaus erkennbar. Menschen im Mittleren Osten und Nordafrika sowie in Osteuropa haben Kriege als das größte Problem der Welt genannt. In Latein- und Nordamerika war es die Armut, die die Liste anführte.

Neue Technologien versprechen Jobs

Außerdem stehen junge Menschen den neuen Technologien sehr offen gegenüber. Allerdings sind ihre Bedenken in Sachen Datenschutz nicht von der Hand zuweisen. 73 Prozent haben sogar schon einmal eine App aus Angst vor Missbrauch ihrer Daten gelöscht. Gleichzeitig sehen 86 Prozent heranwachsenden Technologien als mögliche Jobmaschine.

Und trotz Tinder, Facebook und Co. glauben nur die wenigsten, dass die Digitalisierung ihr persönliches Leben in der Familie oder der Liebe beeinflusst. 64 Prozent erwarten aber eine Veränderung der Arbeitswelt mit neuen Technologiestandards.

Junge Menschen auf der Welt sind deutlich liberaler geworden. Mehr als die Hälfte der Befragten würden eine Frau als Chef vorziehen. Egal ob männlich oder weiblich: beide Geschlechter fühlen sich anscheinend mit weiblichen Führungspersonen oder Politikern wohler als mit männlichen.

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6 KOMMENTARE

  1. Auftraggeber dieser Statistik:
    „World Economic Forum“: die Stiftung, die das jährliche Bonzentreffen in Davos ausrichtet.

    Dort, wo seinerzeit SPD-Bossegenosse Schröder den Umbau Deutschlands in ein Niedriglohnland ankündigte.

    Statistik-Kochrezept:

    Bastle einen schicken Begriff:

    Sowas wie „Generation Golf“, nur schicker: „Millenials“
    Hört sich an wie ein Bandname.

    Dann bastle eine schickes statistisches Profil dieser „Millenials“

    Z.B. fragst du Spätpubertierende ausgewählter Länder, ob Sie gerne „Global citizen“ wären.
    Klar. Hört sich schick an. Wie eine App für das iFon.
    Und schon sind alle „Weltbürger“.

    Und Öko sind sie auch, denn
    am stärksten sorgen sich die MarkenklamottenträgerINNen weltweit um den Klimawandel:
    Zuviel Hitze schadet schließlich dem Handy.

    Dann kommen Kriege und Armut:
    Im ersten Fall sind die Sendemasten bedroht, im zweiten langts nur für ein gebrauchtes Smartphone.
    Ob Frauen Chefinnen sind und Schwule heiraten dürfen, ist auch ganz wichtig.

    Hört sich an wie die Bachelor-Arbeit eines Politologie-Studenten aus dem besetzten Haus in der Rigaer.
    Vielleicht isses das auch.

  2. Wenn man das Eine will, muss man das Andere moegen.
    „Weltbuerger“ mit „zu vernachlaessigender Nationalitaet“ sollten sich daher ueber die Nichtzustaendigkeit „ihres Landes“ [sic!] nicht wundern. /;=)

    „Durch die Internationalisierung der Nation selber schliesslich hoert ein Volk auf, Herr seines eigenen Geschickes zu sein.
    Es wird zum Spielball fremder Gewalten.“

    (Adolf Hitler, Rede am 27.4.1923 in Muenchen)

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