Mitte: BMW von AfD-Vize-Chefin Beatrix von Storch abgefackelt

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Gestern um 2.30 Uhr wurde der BMW Kombi von AfD-Vize-Chefin Beatrix von Storch (44) in der Swinemünder Straße nahe ihrer Wohnung in Berlin-Mitte abgefackelt. Der Staatsschutz ermittelt. (Foto: Beatrix von Storch/Facebook)
Gestern um 2.30 Uhr wurde der BMW Kombi von AfD-Vize-Chefin Beatrix von Storch (44) in der Swinemünder Straße nahe ihrer Wohnung in Berlin-Mitte abgefackelt. Der Staatsschutz ermittelt. (Foto: Beatrix von Storch/Facebook)

Gestern um 2.30 Uhr alarmierten Passanten Polizei und Feuerwehr zu einem brennenden BMW Kombi in die Swinemünder Straße im Stadtbezirk Mitte. Die Feuerwehr löschte den Brand. Zwei weitere Fahrzeuge wurden durch das Feuer ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen.

Kurz darauf meldete sich die Vize-Chefin und zugleich Europaparlaments-Abgeordnete der Alternative für Deutschland AfD, Beatrix von Storch (44), die in der parallelen Zionskirchstraße in Mitte wohnt, auf Facebook: „Heute Nacht wurde mein Auto abgefackelt. Wer die Hetze gegen die AfD mitgemacht hat und sich jetzt nicht davon scharf distanziert, der ist Mitschuld. Dann macht er sich durch Schweigen mit diesen Verbrechern gemein.“

Der Polizeiliche Staatsschutz führt die weiteren Ermittlungen.

Die AfD-Vizechefin Beatrix von Storch (44) aus Berlin Mitte fordert wegen der Flüchtlingspolitik: "Also muss Merkel weg". (Foto: Beatrix von Storch/Facebook)
Die AfD-Vizechefin Beatrix von Storch (44) aus Berlin Mitte fordert wegen der Flüchtlingspolitik: „Also muss Merkel weg“. (Foto: Beatrix von Storch/Facebook)

Beatrix von Storch ist eine Enkelin des letzten Erbgroßherzogs Nikolaus von Oldenburg und des früheren Reichsfinanzministers Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk.

Sie vertritt Deutschland für die AfD seit dem 1. Juli 2014 in Brüssel und ist Mitglied der Europäischen Christlichen Politischen Bewegung (ECPM) mit Hauptsitz in Amersfoort in den Niederlanden. Die ECPM setzt sich für ein Christliches Europa ein.

Von Storch persönlich setzt sich für ein traditionelles Familienbild ein und lehnt die gleichgeschlechtliche Ehe ab.

Auch lehnt sie die Kondom-Kampagne „Mach’s mit“ gegen Schwangerschaft und Geschlechtskrankheiten ab. Stattdessen sollte es eine öffentliche Kampagne für sexuelle Enthaltsamkeit geben.

Von Storch ist Mitbegründerin des Vereins Göttinger Kreis – Studenten für den Rechtsstaat e. V., der sich für die Wiedergutmachung der Vertreibungen und Konfiskationen durch die Boden- und Industriereform in der Sowjetischen Besatzungszone einsetzt. Der Verein organisierte verschiedene Veranstaltungen unter anderem mit Michail Gorbatschow.

Die von ihr geführte Allianz für den Rechtsstaat fordert ebenfalls „die Rückgabe des Bodenreformlandes in die Hände der früheren Großgrundbesitzer“.

Von Storch ist Gründerin und Sprecherin des Zivilen Koalition e. V., der eine Sammelklage von über 5.000 Bürgern vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) gegen den Ankauf von Staatsanleihen verschuldeter EU-Länder durch die Europäische Zentralbank (EZB) initiierte und organisierte .

Eine Woche vor der Bundestagswahl im September 2013 berichtete die Welt am Sonntag, dass ihr Dokumente, Aussagen und eidesstattliche Versicherungen vorlägen, die eine Finanzierung privater Ausgaben der von Storchs durch Spendengelder des Zivilen Koalition e. V. nahelegen würden.

Danach habe ihr Mann, Sven von Storch,  der im Zivilen Koalition e.V. ihr Stellvertreter, Schriftführer und Kassierer ist,  im Jahr 2012 innerhalb weniger Wochen 98.000 Euro in bar in sieben gleich hohen Tranchen von einem Vereinskonto abgehoben, für deren Verbleib es keine Belege gebe.

Zudem seien aus Geldern des Vereins mehrere Stromrechnungen für eine Wohnung der von Storchs und für „Skulpturen und Gartenartikel“ beglichen worden sowie die Miete für eine Wohnung am Kurfürstendamm in Berlin. Auf einer mehrwöchigen Chile-Reise habe der dort gebürtige Sven von Storch außerdem 10.000 Euro in bar abgehoben.

Beatrix von Storch erklärte die Barabhebung ihres Mannes in Höhe von 10.000 Euro damit, dass dessen Bankkarte im Ausland nicht funktioniert habe. Das Darlehen sei mit vier Prozent verzinst worden.

Zum Verbleib der 98.000 Euro aus dem Jahr 2012 erklärte sie wiederholt, das Geld sei wegen der Unsicherheit auf den Finanzmärkten und der Eurokrise in einem Schließfach deponiert worden.

Dies habe ein Berliner Notar am 16. September 2013 testiert: „Sämtliche Belege liegen vor und werden selbstverständlich ordnungs- und fristgemäß dem zuständigen Finanzamt eingereicht.“

Sie wies alle „Vorwürfe und Mutmaßungen“ als „haltlos und nicht begründet“ zurück und sprach von einer „durchsichtigen Verleumdung“, die auf den Angaben einer ehemaligen Mitarbeiterin beruhe, der Anfang 2013 gekündigt worden sei. Es sei „bezeichnend“, dass diese Frau aktives FDP-Mitglied sei. Es handle sich um eine „Medienkampagne“.

Von Storch kandidierte als Mitglied der FDP bei der Bundestagswahl 2013 auf Platz 2 der Landesliste Berlin und als Direktkandidatin für den Bundestagswahlkreis Berlin-Mitte; sie erhielt 3 Prozent der Erststimmen und zog nicht in den Bundestag ein.

Sie trat 2013 der im selben Jahr gegründeten Partei Alternative für Deutschland (AfD) bei. Beim Bundesparteitag der AfD im Juli 2015 in Essen wurde von Storch zur stellvertretenden Bundessprecherin (Bundesvorsitzenden) gewählt. Sie erhielt 86,7 Prozent der Stimmen.

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