Mord in Mörlheim: Ein Dorf in Angst vor rumänischen Einbrechern

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Gertrud Lange (86) hat allein sieben Kinder groß gezogen, lebte allein in ihrem Haus am Rande von Mörlheim in der Pfalz, am 19. Mai 2016 fand die Tochter sie tot auf, ermordert von einem rumänischen Einbrecherpaar - es fehlte die Handtasche (Foto: Kondolenzanzeige)
Gertrud Lange (86) hat allein sieben Kinder groß gezogen, lebte allein in ihrem Haus am Rande von Mörlheim in der Pfalz, am 19. Mai 2016 fand die Tochter sie tot auf. Unter dringendem Tatverdacht festgenommen: ein rumänisches Einbrecherpaar. Die Beute: Gertrud Langes Handtasche (Foto: gemeinsam-trauern.dransal.com/Begleiten/gertrud-lange)

In dem 1.000-Seelen-Dorf Mörlheim, einem Teil von Landau in der Pfalz, stirbt man normalerweise an Altersschwäche oder wenn man sich vor den einzigen Bus der Linie 508 nach Landau wirft, was noch nie vorgekommen ist, der nur vier Mal am Tag fährt und am Wochenende gar nicht. Auf gar keinen Fall wird man ermordet und schon gar nicht wegen einer Handtasche. Und doch ist es passiert.

Die Staatsanwaltschaft Landau und das Polizeipräsidium Rheinpfalz meldeten das Ungeheuerliche am 20. Mai 2016:

 „Eine 86-jährige Landauerin wurde am 19. Mai 2016, um 17:20 Uhr, von ihrer Tochter in ihrem Haus im Ortsteil Mörlheim leblos aufgefunden. Die verständigten Rettungskräfte konnten nur den Tod der Frau feststellen. Das Inventar des Hauses der 86-Jährigen war teilweise durchwühlt worden. Nach ersten Überprüfungen fehlt die Handtasche der Frau. Die Obduktion des Leichnams heute Mittag bestätigte, dass die Frau einem Gewaltverbrechen zum Opfer fiel. Die Staatsanwaltschaft Landau und die Mordkommission des Polizeipräsidiums Rheinpfalz haben die Ermittlungen aufgenommen. Zuletzt hatte die Tochter mit der 86-Jährigen am 18. Mai 2016, um 20:45 Uhr, telefonischen Kontakt. Die Tat muss sich demnach im Zeitraum 18.Mai 2016, 20:45 Uhr, bis 19. Mai 2016, 17:20 Uhr, ereignet haben.“

Das erste Haus gleich rechts hinter dem 1983 stillgelegten Bahnhalt der Strecke Landau-Herxheim ist das Haus, in dem am 19. Mai 2016 Gertrud Lange (86) von Einbrechern ermordet wurde (Screenshot SWR Zur Sache! Rheinland-Pfalz "Ein Dorf in Angst. Seniorin von Einbrechern getötet")
Das erste Haus gleich rechts hinter dem 1983 stillgelegten Bahnhalt der Strecke Landau-Herxheim ist das Haus, in dem am 19. Mai 2016 Gertrud Lange (86) von Einbrechern ermordet wurde (Screenshot SWR Zur Sache! Rheinland-Pfalz „Ein Dorf in Angst. Seniorin von Einbrechern getötet“)

Das Todesopfer  ist die 86jährige Seniorin Gertrud Lange. Sie wurde unter großer Anteilnahme am 31. Mai 2016 in einem Urnengrab auf dem Friedhof Mörlheim bestattet. Die Seniorin wohnte allein in ihrem Haus am Dorfrand. Sie hat mit ihrem 1992 verstorbenen Mann sieben Kinder groß gezogen.

Nach dem ersten Schock, breitet sich im Dorf ein „sehr, sehr komisches Gefühl“ aus, sagte ein Bewohner dem SWR. „Jeder hat Angst“. Die Bewohner erzählten dem SWR, das Dorf werde seit Monaten immer wieder von Einbrechern heimgesucht. Seit dem Raubmord an Gertrud Lange hat sich die Angst fokussiert – auf rumänische Einbrecher.

Denn die Mordkkommission nahm zwei Rumänen als Tatverdächtige fest.

In Rumänien wurde anfang Juni eine 26 Jahre alte mutmaßliche Raubmörderin an Gertrud Lange verhaftet. Ihr Komplize (24) wurde diese Woche Mittwoch, am 15. Juni 2016, in Mannheim festgenommen und kam in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft legt ihm die Mittäterschaft an einem Raub mit Todesfolge zur Last. Beide sollen die Seniorin in der Nacht vom 18. auf den 19. Mai in ihrem Haus überfallen und ausgeraubt haben.

Erleichterung macht sich deshalb nicht breit. Der Verdacht in Richtung organisierte Rumändenbanden hat sich nur verstärkt. Eine Dorfbewohnerin sagte nach der Festnahme der Tatverdächtigen: „Frauen wollen nicht mehr allein zu Hause bleiben, wenn ihre Männer zur Schicht arbeiten sind.“ Zum Dorfgelände gehört ein Gewerbegebiet, wo der französische Reifenhersteller Michelin produziert. Die Mütter im Dorf hätten auch Angst um ihre Kinder, dass diese womöglich im Schlaf erschlagen werden oder sowas.

Folgt man den Einschätzungen der Polizei, dann ist Mörlheim kein besonderer Schwerpunkt der Einbruchskriminalität. Das ist erstaunlich, denn allein 2015 gab es in dem Ort mit 1.000 Einwohnern sieben Einbrüche und offenbar diverse Einbruchsversuche, die keiner gezählt hat. Eine Einbruchsserie, die jetzt sogar ein Todesopfer forderte.

Schon vor einem Jahr schrieb ein Bürger einen Hilferuf ans zuständige rheinland-pfälzische Innenministerium. Doch außer Tipps, wie man sich selbst vor Einbrechern schützen kann, kam keine Hilfe. Auf Nachfrage von Journalisten versichern Politiker und Polizei, man habe auf den Anstieg der Kriminalität reagiert: Mehr Ermittlungen, mehr Präsenz vor Ort. Doch das hat weder den Tod der 86-jährigen verhindert noch, dass die Mörlheimer sich immer schutzloser fühlen. Wenn Mörlheim nichts Besonderes ist, heißt das nichts Gutes für die Macht des Staats gegenüber kriminellen Banden.

Wenige Tage nach der Beerdigung wurde die Bäckerei aufgebrochen. Und auch bei Gisela Doppler haben es die Diebe wieder versucht. Bei ihr wurde trotz besonders sicherer Fenster schon zwei Mal erfolgreich eingebrochen, Geld, Schmuck und Erinnerungsstücke gestohlen. Die Diebe nahmen Gisela Doppler auch die Unbefangenheit: „Anfangs habe ich mich bemüht, sachlich die Sache zu beurteilen, aber inzwischen werde ich schon hellhörig, wenn ich Geräusche wahrnehme.“

Die Polizei will jetzt ein Beratungsmobil nach Mörlheim schicken.
Spät, sehr spät, wie dort viele sagen. Eine Bewohnerin sagte dem SWR: „Es ist Wut, richtige Wut, weil ich von unserem Staat erwarten kann, dass er was für uns tut und nicht immer nur wir für ihn.“ Eine andere Dorfbewohnerin ergänzte: „Ich halte es nicht für zielführend, so zu tun, als sei das eine Naturgewalt, der man nichts entgegen zu setzen hat. Sondern ich denke, man müsste Stärke beweisen, man müsste Präsenz zeigen, man müsste die Sache ernst nehmen, vielleicht auch ernsthafter verfolgen.“

Wenn Mörlheim nichts Besonderes ist, dann heißt das auch, dass Mörlheim überall sein kann. Überall in Deutschland.

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24 KOMMENTARE

  1. Mein Gott, was haben wir für ein Gesocks hier. Ja wirklich, es kann überall in Deutschland sein. Warum verfolgt man das nicht energischer weiter, wenn man doch schon zwei von denen hat und es sich um eine Bande handeln soll?

    • Das ist zu mild erst jedes Haar einzeln ausreisen dann die Fingernägel und dann die Zehnägel ziehen und dann scheibchenweise die Finger und Zehe abschneiden und nach jedem schnitt etwas säure drauf und dann erst wieder weiter machen wenn der Schmerz nachgelassen hat und jedes mal nachfragen ob Sie wissen warum.

  2. Unsere Polizei muss ja Angela Ferkels Gäste schützen damit sie sich in den Unterkünften nicht Gegenseitig umbringen . Da ist keine Zeit für den blöden Deutschen Steuerzahler. Also Bitte etwas Verständnis liebe Mitbürger……

  3. Wenn Kanaken Deutsche umbringen, wird in letzter Zeit die zu erwartende begrenzte Lebenszeit des Opfers als „strafmildernd“ hinzugezogen.

    Davon abgesehen ist Rheinland-Pfalz ein traditionell CDU-regiertes Bundesland („offene Grenze/keine Obergrenze“)
    Waere interessant zu erfahren, welche Partei Oma Lange waehrend ihres BRD-Lebens gewaehlt hat.

    • Was hat das mit dem Mord an meiner Mama damit zu tun welche Partei Sie gewählt hat ich finde diese Meinung Pietätlos. Was die begrenzte Lebenszeit angeht ist in unsere Familie eine sehr hohe Lebenszeit meine Mama war zwar 86 Jahre jung aber Sie hat noch selber Haus und Garten versorgt ist mit dem Fahrrad zum Friseure und Bäcker gefahren. Im übrigen die Mama meiner Mama wurde 99 Jahre 5 Mon. und 4 Tage die Schwester und Brüder meiner Oma alle über 95 Jahre.

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