Mietanstieg in Berlin um 10 Prozent pro Jahr

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In keiner anderen deutschen Stadt steigen die Mieten so stark wie in Berlin. Innerhalb der letzten zwölf Monate sind die angebotenen Nettokaltmieten um knapp zehn Prozent angestiegen. Vor allem die B-Lagen sind betroffen.

Wegen anhaltend starker Nachfrage steigen die Nettokaltmieten in Berlin weiter an.
Wegen anhaltend starker Nachfrage steigen die Nettokaltmieten in Berlin weiter an.

In Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf hat sich das Wohnen erneut deutlich verteuert. In diesen sieben größten deutschen Städten sind die Mieten für angebotene Wohnungen im Verlauf der letzten zwölf Monate im Schnitt um rund sechs Prozent angestiegen.

Am stärksten sind die angebotenen Nettokaltmieten in Berlin gestiegen. Sie sind heute (Stand 1. Juni) knapp zehn Prozent teurer als noch vor einem Jahr. Auch in der Hauptstadt sind Nettokaltmieten von mehr als zehn Euro bei Wohnungsangeboten inzwischen die Regel.

Doch die Mietpreisdaten, die das Immobilien-Startup Homeday für die WELT zusammengestellt hat, zeigen auch in den anderen sechs Großstädten deutliche Anstiege. Die Daten basieren auf einer Auswertung von Wohnungsangeboten auf mehreren digitalen Wohnungsportalen.

  1. München – 17,20 Euro (+8,9%)
  2. Frankfurt a. M. – 13,00 Euro (+4,0%)
  3. Stuttgart – 12,90 Euro (+7,5%)
  4. Hamburg – 11,30 Euro (+4,6%)
  5. Köln – 10,60 Euro (+3,9%)
  6. Berlin – 10,20 Euro (+9,7%)
  7. Düsseldorf – 10,20 Euro (+3,0%)

Gründe für den Anstieg der Nettokaltmieten

Die Hauptgründe für den Mietanstieg sind weiterhin die Zuwanderung und die größere Zahlungsbereitschaft der Mieter. „Ein hohes Arbeitsplatzangebot und eine gute Wirtschaftskraft wirken sich positiv auf die Attraktivität der Metropolen und den Zuzug in die Großstädte aus“, sagt Steffen Wicker, Gründer und Geschäftsführer von Homeday.

Zwar wandern inzwischen mehr Bürger ins Berliner Umland aus, als neue in die Stadt hinzukommen. Doch bei Wohnungsleerständen von lediglich einem bis 1,5 Prozent hat dies kaum Auswirkungen auf den Markt. Der Nachfragedruck ist weiterhin hoch.

„Billiger können Wohnungen erst dann wieder werden, wenn wir mit dem Wohnungsbau hinterherkommen oder wenn das Interesse am Leben in der Hauptstadt wieder abnimmt“, sagte kürzlich auch Jörn Reinecke, Vorstand der Magna Immobilien AG.

In fast allen untersuchten Städten sind die Preise in den teuren Stadtteilen zuletzt nicht mehr so stark gestiegen. Die größten Preiszuwächse gebe es inzwischen in den sogenannten B-Lagen, also den bisher weniger begehrten Lagen. Berliner Ortsteile wie Siemensstadt oder Schmargendorf mit plus 14 Prozent stehen ganz oben in der Rangliste.

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