In dieser Stadt wird am meisten Bier getrunken

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Der Marktanteil der Pilsener Brauart ist im letzten Jahr auf 54 Prozent zurückgegangen. Dies zeigt die aktuelle Nielsen-Bierstudie. Denn offenbar haben die Deutschen Lust, etwas Neues zu probieren. Am meisten Bier trinkt man in einer Stadt im Osten.

Ex-Papst Benedikt Nielsen-Studie Hier wird am meisten Bier getrunken
Ex-Papst Benedikt bei seinem Geburtstagsbier am Sonntag vor einer Woche. (Screenshot: YouTube)

Zwar sind in Chemnitz nur vier Brauereien registriert. Doch beim Bierkonsum liegt die Stadt im Süden Sachsens ganz vorn. Laut einer Studie des Marktforschungsunternehmens Nielsen werden hier jährlich rund 132 Liter Bier pro Person getrunken, so viel wie nirgends sonst in Deutschland.

Für die Studie wurden die Abverkäufe im Lebensmitteleinzelhandel und in den Getränkeabholmärkten erhoben. Dies sind die Hauptabsatzkanäle fürs Bier. Dieses Vorgehen erklärt die geringeren Werte für Großstädte wie Frankfurt am Main, Hamburg oder Düsseldorf.

„Und gerade in Bayern mit seinen vielen Biergärten spielt die Gastronomie noch mal eine ganz bedeutende Rolle beim Bierkonsum“, zitiert die Welt Marcus Strobl, den Bierexperten beim Marktforschungsunternehmen Nielsen.

Zwar ist die Pilsener Brauart mit 54 Prozent der im Handel verkauften Flaschen-, Dosen- und Fassbiere noch immer das mit Abstand beliebteste Bier in Deutschland. Doch der Marktanteil ist leicht rückläufig, und auch Export und Weizen derzeit zu den großen Verlierern gehören.

„Stattdessen sind Spezialitäten auf dem Vormarsch“, sagt Marcus Strobl und verweist auf die Marktanteilsgewinne von Land- und Kellerbier, von Lager und hellem. „Die Deutschen haben Lust, Neues auszuprobieren.“ Und das lassen sie sich auch etwas kosten.

Während die Pils-Kiste im Handel vor allem in der Aktion eingekauft wird, meist sogar für weniger als zehn Euro pro Gebinde, legen Konsumenten für Spezialitäten-Biere zwischen 15 und 20 Euro je Kasten auf den Tisch. Daher ist der Umsatz trotz Mengenverlusten seit mittlerweile drei Jahren stabil.

Am beliebtesten ist bei allen Sorten der Kasten mit 20 Halbliterflaschen, wie die Untersuchung zum „Tag des Deutschen Bieres“ am 23. April zeigt. Auf fast 47 Prozent beziffert Nielsen den derzeitigen Marktanteil dieser klassischen Kiste.

Dahinter folgen die Einzelflasche mit 12,5 Prozent und die Plastikbuddel aus dem Discounter mit fast elf Prozent. Deren Beliebtheit ist aber zuletzt deutlich zurückgegangen. Denn die Dose ist mit fast sechs Prozent Marktanteil wieder breitflächig in die Regale zurückgekehrt.

„Die Dose hat mittlerweile einen besseren Ruf und wird nicht mehr als die große Umweltsünde wie noch vor zehn Jahren betrachtet. Damit steht sie auch nicht mehr am Pranger und wird gerne gekauft“, sagt Marcus Strobl.

Insgesamt haben die Deutschen im letzten Jahr rund 5,9 Milliarden Liter Bier und Biermischgetränke in Supermärkten, Discountern und Getränkeabholmärkten eingekauft. Das sind immerhin rund 74 Liter pro Person. Hinzu kommen allerdings noch die in der Studie nicht erfassten Biere in der Gastronomie.

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