FPÖ gewinnt die erste Runde der Präsidentenwahl

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Norbert Hofer hat die erste Runde der Präsidentenwahl
FPÖ-Kandidat Norbert Hofer konnte besonders bei den jungen Wählern punkten. (Screenshot: YouTube/FPÖ TV)

Die FPÖ hat die erste Runde der Präsidentenwahl in Österreich gewonnen. Ihr Kandidat Norbert Hofer (45) kam laut dem vorläufigen Endergebnis auf 36 Prozent der Stimmen. In der Stichwahl am 22. Mai trifft er auf den Grünen-Kandidaten Alexander van der Bellen.

Die noch immer so genannten Volksparteien erlitten eine klare Niederlage. Erstmals seit 1945 sind sie nicht in die Stichwahl gekommen. ÖVP-Kandidat Andreas Khol und SPÖ-Kandidat Rudolf Hundstorfer erhielten jeweils rund 11 Prozent der Stimmen. Zum ersten Mal wird Österreichs Bundespräsident nicht von einer der beiden Volksparteien gestellt werden wird.

Norbert Hofer beendet Zwei-Parteien-System

Für die FPÖ war es das beste Ergebnis einer Wahl auf Bundesebene seit ihrer Gründung im Jahr 1956. „Heute wurde Geschichte geschrieben“, zitiert das ZDF den FPÖ-Vorsitzenden Heinz-Christian Strache. Das schlechte Ergebnis der beiden Volksparteien zeige die große Unzufriedenheit der Bevölkerung mit der Politik der großen Koalition.

Heinz-Christian Strache präsidentenwahl
Der FPÖ-Vorsitzende Heinz-Christian Strache freut sich über das gute Ergebnis seines Kandidaten. (Screenshot: YouTube/FPÖ TV)

Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) schloss personelle Konsequenzen zunächst aus. Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) sprach von einem „enttäuschenden Ergebnis“. Es müsse ein Neustart der Regierung geben, die nun ihre „letzte Chance“ habe.

Der Luftfahrtingenieur und stellvertretende Parlamentspräsident Norbert Hofer war mit seinen 45 Jahren der jüngste der Kandidaten. Der für seine Höflichkeit bekannte Politiker konnte besonders bei den jungen Wählern punkten. Seit einem Paragliding-Unfall benutzt er beim Gehen einen Stock.

Platz 2 für Alexander van der Bellen

Letzte Umfragen hatten eigentlich erwarten lassen, dass der Grünen-Kandidat Alexander van der Bellen knapp vor Norbert Hofer landet. Der frühere Universitätsprofessor trat als Unabhängiger an, wurde aber von den Grünen unterstützt, deren Vorsitz er lange innehatte. Er kam mit rund 20 Prozent der Stimmen auf Platz 2 und somit in die Stichwahl.

Die frühere Verfassungsgerichtspräsidentin Irmgard Griss kam als unabhängige Bewerberin mit 18,5 Prozent auf den dritten Platz. Auch sie schnitt deutlich besser ab, als die Kandidaten der beiden Volksparteien mit jeweils rund 11 Prozent. Die Unterstützung für SPÖ und ÖVP sinkt seit Jahren.

Entscheidendes Thema im Wahlkampf war die Migration. Zwar hat die Regierung von Werner Faymann (SPÖ) seit dem Herbst ihre Flüchtlingspolitik verschärft. Doch vielen Österreichern war der Kurswechsel der Volksparteien viel zu spät und zu zögerlich.

Der Bundespräsident in Österreich hat ähnlich wie in Deutschland eine vorwiegend repräsentative Funktion. Doch er ernennt den Bundeskanzler und kann in bestimmten Fällen das Parlament auflösen.

Der sozialdemokratische Amtsinhaber Heinz Fischer durfte nach zwei Amtszeiten nicht noch einmal antreten. Die Stichwahl zwischen Norbert Hofer und Alexander van der Bellen findet am 22. Mai statt.

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14 KOMMENTARE

    • Die jetzige Freiheit in meinen Land Österreich

      –> FPÖ ist böse und alle FPÖ Wähler sind Nazis sowie dumm(weil mehr Maturanten und Studierte VdB wählen). Der „Österreichische Rundfunk“ den ich natürlich „freiwillig Gezwungen“ finanziell ünterstütze macht nur Propaganda gegen FPÖ. Alles recht gut und schön.

      Van der Bellen ist für ein „Vereinigte Statten von Europa“. Österreich hat in der EU nichts zu sagen. In einer USE hätte das Österreichiche Volk Oberhaupt keine Bedeutung mehr.

      Hofer ist gegen TTIP. Van der Bellen war vor 3 Monate noch dafür, jetzt bei der Wahl dagegen.

      Hofer würde die Regierung, sofern sie weiter die eigenen Gesetze bricht wie beim Asylthema, auflösen. Aber natürlich nur, wenn nach mehreren Gesprächen nichts zusammen kommt. Van der Bellen würde einer FPÖ, bei einer Wahl-Mehrheit, nicht angeloben.
      ———-
      Egal wer gewinnt, wir in Österreich haben es schwerr mit der Freiheit. Mit einem Hofer kommen Sanktionen von der EU(hatten wir ja schon). Mit einem VdB wäre Österreich nur noch ein Staat auf der Landkarte.

    • Die Integration ist in diesem Fall sicher angenehmer für uns, und geht sicher auch schneller 😉 Ein Besuch bei einem Heurigen, oder im Schweizerhaus in Wien, und es ist geschafft. Willkommen 🙂

  1. Der einzige, der bei uns in Österreich als Bundespräsident in Frage kommt, ist Norbert Hofer. Die anderen sind ja nicht mehr auszuhalten. Danke dass es ihn gibt. Jetzt muß er nur mehr den zweiten Durchgang im Mai gewinnen. Das wird er schaffen.

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