Österreich will Migrantenabwehr bei Australien kopieren

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Um die rund 1 Millionen Migranten aus Libyen abzuwehren, will Österreichs Außenminister Sebastian Kurz Australiens  Vorgehen nachahmen, wo das Problem konsequent gelöst wurde.

Wenn illegale Migranten nach Australien gelangen, werden sie in Lagern auf kleinen Inseln interniert. (Screenshot: YouTube/Journeyman Pictures)
Wenn illegale Migranten nach Australien gelangen, werden sie in Lagern auf kleinen Inseln interniert. (Screenshot: YouTube/Journeyman Pictures)

Im nordafrikanischen Libyen halten sich nach unterschiedlichen Angaben bis zu eine Million Migranten auf, die Europa zum Ziel haben. Österreichs Außenminister Sebastian Kurz schlägt vor, die Migranten im Mittelmeer abzufangen.

Wie Australien: Migranten auf Inseln internieren

Die EU könne sich „Teile des australischen Modells“ als Vorbild nehmen, sagte Sebastian Kurz der „Presse am Sonntag“. Die australische Marine weist Boote mit illegalen Migranten systematisch ab. Wenn sie dennoch an Land gelangen, werden sie in Lagern auf kleinen Inseln im Indischen oder Pazifischen Ozean untergebracht.

Australien habe erreicht, „dass keine illegalen Migranten mehr kommen und auch keiner mehr ertrinkt“, sagte der Außenminister. Die Rettung aus Seenot im Mittelmeer dürfe kein „Ticket nach Mitteleuropa“ sein.

Sie ertrinken im Meer, weil sie sich Hoffnungen machen

Zwar sei das australische Modell „nicht eins zu eins kopierbar“, sagte Sebastian Kurz. „Aber die Grundprinzipien sind auch für Europa anwendbar.“ Das derzeitige System der EU führe derzeit dazu, „dass tausende Menschen im Mittelmeer ertrinken, weil sie sich Hoffnungen machen und auf diese gefährliche Reise begeben“.

Sollte ein konsequentes Abfangen nicht gelingen, sollen die aus dem Mittelmeer geretteten Menschen in „Asylzentren“ untergebracht werden, „idealerweise auf einer Insel“, sagte Kurz. Von dort aus müsse ihre Rückkehr organisiert und finanziell unterstützt werden.

Libyen will Migranten nicht zurücknehmen

„Wir werden nicht akzeptieren, dass die EU Migranten zu uns zurückschickt“, sagte der Chef der neuen libyschen Einheitsregierung der „Welt am Sonntag“. „Europa muss Wege finden, sie in ihre Heimatländer zurückzubringen. Sie können nicht bei uns leben.“

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