Putin kritisiert USA wegen WannaCry-Virus

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Russland Präsident Wladimir Putin hat den USA eine Mitschuld daran gegeben, dass der WannaCry-Virus weltweit Schaden angerichtet hat. Der Virus beruht auf einer NSA-Cyberwaffe, die Hacker im letzten Jahr veröffentlicht hatten.

Putin kritisiert die USA wegen der Rolle des NSA im Zusammenhang mit dem WannaCry-Virus. (Screenshot: YouTube)
Putin kritisiert die USA wegen der Rolle des NSA im Zusammenhang mit dem WannaCry-Virus. (Screenshot: YouTube)

Am Montag hat Wladimir Putin den US-Geheimdiensten eine Mitschuld daran gegeben, dass der WannaCry-Virus seit Freitag Windows-Computer in der gesamten Welt infiziert. Der russische Präsident bekräftigte die Kritik von Microsoftmanagern an der US-Regierung für die Anhäufung von Cyberwaffen.

„Microsoft hat es klar gesagt: Die ursprüngliche Quelle des Virus sind die US-Sicherheitsdienste“, zitiert die Financial Times den russischen Präsidenten. Sein Land habe absolut nichts mit dem Virus zu tun.

Der Cyberangriff hat in Russland härter getroffen als alle anderen Länder. Laut der in Moskau ansässigen Sicherheitsfirma Kaspersky Lab waren hier unter anderem mehrere Ministerien, der Mobilfunkanbieter MegaFon und die staatliche Sberbank betroffen.

Zwar sei der Schaden für Russland gering, sagte Putin. Doch ein solcher Angriff sei dennoch besorgniserregend. „Solche Genies aus der Flasche, vor allem wenn sie von Geheimdiensten geschaffen wurden, können dann sogar ihre eigenen Urheber und Erschaffer schädigen.“

Laut aktuellen Daten sind mehr als 1,3 Millionen Computer noch immer durch WannaCry verwundbar, weil ihre Updates nicht auf dem neuesten Stand sind. Der Virus hat laut Europol in der ersten Angriffswelle bisher 200.000 Computer in 150 Ländern infiziert.

Geschädigt wurden unter anderem eine Reihe englischer Krankenhäuser, die Deutsche Bahn, Telefónica und der französische Autokonzern Renault. Nach Ansicht von Europol wird die Krise „wahrscheinlich weitergehen“. Denn die Hacker hätten die Schadsoftware bereits weiterentwickelt.

Der Virus WannaCry basiert auf der Cyberwaffe EternalBlue, die vom US-Geheimdienst NSA entwickelt worden ist. Der Programmcode wurde gestohlen und im vergangenen Jahr von einer Gruppe mit dem Namen „Shadow Broker“ online gestellt.

EternalBlue nutzt eine Windows-Sicherheitslücke, die damals noch unbekannt war. Der WannaCry-Virus verbreitet sich über Protokolle zur gemeinsamen Dateinutzung.

Gestoppt wurde die Verbreitung des Virus durch den britischen IT-Experten „Malwaretech“, der im WannaCry-Code eine Webdomain fand und diese registrierte. Dadurch aktivierte er, ohne dies vorher zu wissen, einen Ausschalter. Dieser Ausschalter kann in neuen Versionen des Virus weggelassen werden.

Stand Montagmorgen haben die Erpresser 23,2 Bitcoin Lösegeld aus 157 Quellen erhalten. Diese haben einen Wert von rund 40.000 Dollar. Europol empfiehlt jedoch dringend, den Erpressern kein Geld zu überweisen. Die Computer würden dadurch nicht wieder nutzbar.

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