Die Polizei hat am Mittwochabend eine großangelegte Razzia im Stadtteil Halensee durchgeführt. Mit 900 Beamten rückten die Behörden an, um das Edel-Bordell „Artemis“ und weitere Räumlichkeiten zu durchsuchen. Gegen die Betreiber des größten Puffs in Berlin wird wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung, des Menschenhandels, der Schwarzarbeit und des Sozialabgabenbetruges ermittelt. Es soll auch um Verbindungen ins Rockermilieu gehen.
Razzia mit 600 Beamten im Rotlichtmilieu
Mehr als 400 Polizeibeamte waren allein am Bordell „Artemis“ im Einsatz, wie die Berliner Morgenpost berichtet. Hinzu kamen rund 220 Mitarbeiter des Hauptzollamtes sowie der Staatsanwaltschaft. Unterstützung erhielten die Polizeikräfte vom Spezialeinsatzkommando (SEK), weil zunächst unklar war, ob die Verdächtigen bewaffnet sind. Die Beamten trafen gegen 20:00 Uhr am „Artemis“ in der Halenseestraße ein. Außerdem wurden weitere 16 Wohn- und Geschäftsadressen durchsucht, die mit den Bordell-Betreibern in Verbindung gebracht werden.
Den Bordell-Betreibern wird in erster Linie vorgeworfen, Steuern und Sozialabgaben hinterzogen zu haben. Die Prostituierten im „Artemis“ arbeiten offiziell auf selbstständiger Basis. Tatsächlich müssen sie sich jedoch strikten Regeln und Dienstplänen unterwerfen, wie die Ermittler heraus fanden. Die Behörden machen deshalb einen Schaden durch entgangene Sozialleistungen in Höhe von 17 Millionen Euro geltend. Hinzu kommt Steuerhinterziehung in Höhe von sechs Millionen Euro, so dass sich der Gesamtschaden auf 23 Millionen Euro belaufe, wie der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft Martin Steltner gegenüber der Morgenpost bestätigte.
Bordell-Betreiber Kenan S. vorläufig festgenommen
Die Polizei vollstreckte bei der Razzia sechs Haftbefehle. Nach Information der BILD sollen sich unter den Festgenommenen auch der Bordell-Betreiber Kenan S. (50) und sein Bruder befinden. Darüber hinaus seien vier „Hausdamen“ festgenommen worden, die im Auftrag dafür sorgten, dass sich die Prostituierten an die Regeln hielten. Außerdem wurden Beweismittel sowie mehrere 100.000 Euro Bargeld sichergestellt. Die Aktion wurde von den Behörden von langer Hand geplant. „Die Ermittlungen laufen schon seit Mitte 2015“, zitiert das Blatt Polizeisprecher Stefan Redlich. Das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf muss nun darüber entscheiden, ob der Betrieb aus gewerberechtlichen Gründen geschlossen wird.
Außerdem gehen die Behörden dem Verdacht nach, dass es Verbindungen ins Rockermilieu gibt, speziell zu den Hells Angels. Die Rocker sollen einige Frauen zum Anschaffen in den Puff geschickt haben. Dagegen bestehe keine Verbindung zur kürzlich durchgeführten Großrazzia gegen arabische Familienclans, so die Behörden. Während der Razzia sperrte die Polizei sowohl die Halenseestraße als auch die Autobahnabfahrt Funkturm Richtung Norden, was zu erheblichen Staus führte. Vor dem Bordell standen Dutzende Polizeifahrzeuge. Die Beamten nahmen die Personalien von Prostituierten und Freiern auf. Die rund 220 Personen gelten in dem Ermittlungsverfahren jedoch nicht als Beschuldigte, sondern als potenzielle Zeugen.
Sozialabgaben – natürlich, was man vorne zum Fenster raus wirft muss man hinten den Menschen abpressen.
ömm http://www.firmenwissen.de/musterfirmenprofil.html?crefoId=2011573034#Management Der Betreiber ist aber eine Gesellschaft
Die Masse an Exekutive die dort eingesetzt wurde steht doch in keinem Verhältnis. Was für eine steuerverschwendung.
Absolut richtig und notwendig solche Einsätze.
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