Keine Roaming Gebühren mehr!
Ab dem 15. Juni 2016 werden EU-Burger keine Extrakosten mehr zahlen müssen, wenn sie sich in einem anderen, europäischen Land aufhalten. Viele Kritiker sehen das neue Gesetz aber nur bedingt als Erfolg.
Europa brüstet sich mit diesem Gesetz. Nach Jahren von Verhandlungen und Legislationen wird nun ein Riegel vor die Abzocke der multinationalen Telefonanbietern geschoben.
Die Lobbyisten der großen Telekommunikationsfirmen haben sich mit Händen und Füßen gewehrt – und Kritiker der neuen Regelung sagen, mit Erfolg. Besonders die spanische und deutsche Lobby hätte ihre Finger im Spiel gehabt.
Seit 10 Jahren wird mit Kompromissen gekämpft und verhandelt was das Zeig hält. Aber heute ist das Hin und Her endlich vorbei und die Roaming Gebühren werden der Vergangenheit angehören, schreibt die Deutsche Welle.
Ab dem 15. Juni 2016 werden europäische Staatsbürger in ganz Europa die selben Gebühren für ihre Telefonate, SMS und Internetnutzung bezahlen. Ein Meilenstein in Sachen Kundenrecht?
Ja, und Nein. Telekommunikationsfirmen haben immer noch das Recht auf Extra-Gewinne. Zum Beispiel können sie ihre Kunden für eine High-Speed Internetflatrate extra zahlen lassen oder selbst entscheiden, was denn genau zu der „EU“ gehört. Während manche die Schweiz, Monacco und San Marino mit einbeziehen, tuen andere es nicht.
Susanna Bluhm von der Verbraucherzentrale findet, das ganze Gesetz ist viel zu kompliziert. „Im Prinzip ist die neue Legislation am 15. Juni ein sehr, sehr großer Erfolg. Aber es ist sehr schade, dass internationale Gespräche davon nicht betroffen sind. Ich könnte von Spanien nach Deutschland für den selben Preis telefonieren. Aber wenn ich in Deutschland bin, sind die Preise für einen Anruf außerhalb der Landesgrenze teurer. Ein Telefonat von Deutschland nach Polen könnte also teurer sein als ein Telefonat von Polen nach Spanien, obwohl ich von Zuhause anrufe.“
Wie Bluhm sagt, für den Endkonsumer sind diese Regelungen viel zu kompliziert und fast unmöglich auf einer rechtlichen Ebene nachzuvollziehen. Dennoch, ein Schritt in die richtige Richtung.