Der DoNotPay Chat-Bot hat bereits 160.000 Strafzettel für ungültig erklärt und damit Tausenden Menschen geholfen. Jetzt erregt der 19-jährige Erfinder Joshua Browder erneut Aufmerksamkeit: der elektronische Anwalt gibt schon bald Rechtshilfe für Obdachlose.
Roboter-Anwalt bietet Rechtshilfe für Obdachlose an
Wenn Menschen Opfer einer Zwangsräumung werden, ist ihnen oft nur sehr schwer zu helfen. Rechtsbeistand ist teuer und ein Prozess in vielen Fällen aussichtslos. Jetzt kann im Internet die Richtigkeit eines erzwungenen Auszugs prüfen und auf eine rechtswirksame Basis bringen. Bis jetzt allerdings nur in Großbritannien und in den USA.
Ein Chat-Roboter fragt eine Reihe von Fragen und kann so das Problem verstehen lernen. Zum Beispiel bekommt der User die Frage gestellt, weshalb man einer Zwangsräumung bevor steht, schreibt Forbes. Nachdem alle Fragen beantwortet wurden, stellt der Roboter-Anwalt ein Dokument mit einer detaillierten Rechtsberatung zur Verfügung. Gerade in Bereichen wie der Rechtshilfe für Obdachlose kann so mehr Transparenz geschaffen werden.
Bis jetzt gibt es diesen Service nur in Großbritannien und in den USA. Wann mehr europäische Länder in die Liste der unterstützen Rechtssysteme hinzugefügt werden, ist bisher noch unklar.
Chat-Bot wurde mit Strafzetteln berühmt
Ursprünglich konnte der kostenlose Anwalt im Internet „nur“ mit Strafzetteln umgehen. Insgesamt haben schon 250.000 Menschen den Service in Anspruch genommen und somit 160.000 Strafzettel als unwirksam erklärt. Sprich, der Halter des Fahrzeugs musste die Strafe nicht mehr bezahlen.
Nach den Knöllchen waren Flugtickets dran. Man kann den Anwalt-Roboter auch um Rat bei der Erstattung von Ticketpreisen bitten. Airlines müssen oft für die Verspätung ihrer Maschinen haften, nur wissen das viele nicht. Der Chat-Bot im Internet kann auch hier Rechtsbeistand anbieten.
Der Gründer und Entwickler von dem DoNotPay Chat-Bot ist sehr zufrieden mit der Entwicklung seines gemeinnützigen Anwalts. Seine Motivation dafür bekam er durch Falschparken – nachdem Joshua Browder selbst Opfer unzähliger Strafzettel wurde, musste eine Lösung her.
Es dauerte nur drei Monate zu programmieren, dem Projekt seien aber keine Grenzen gesetzt. An der Stanford University versucht gerade ein Student einen neuen Chat-Bot zu bauen, der syrischen Flüchtlingen bei der Übersetzung arabischer Texte helfen soll, schreibt die BBC.
Die Schwierigkeit bei digitalem, künstlichen Kundenservice ist die Benutzerfreundlichkeit. Man müsse sich als Kunde verstanden fühlen, das heißt ohne nervige Missverständnisse zum Beispiel. Viele Chat-Roboter haben solche Kapazitäten noch nicht. Mal sehen, wie die Resonanz bei der Rechtshilfe für Obdachlose ausfällt.