Nach Wahlschlappe: Links-Mann und SPD-Frau treten zurück

322
14
TEILEN
Katrin Budde Wahlschlappe
Katrin Budde sagt, dass ihre Partei ein besseres Ergebnis verdient hätte und tritt als SPD-Chefin von Sachsen-Anhalt zurück. (Screenshot: YouTube/phoenix)

Zwar war auch das Rekordergebnis der AfD nicht genug, um Angela Merkel zu einem Politikwechsel oder gar zum Rücktritt zu bewegen. Doch in Sachsen-Anhalt sind die Spitzenpolitiker von SPD und Linkspartei zurückgetreten. Diesen Parteien hatten die Wähler am Sonntag eine besonders harte Wahlschlappe zugefügt.

Linker Wulf Gallert tritt nach Wahlschlappe zurück

Wegen der Wahlschlappe der Linkspartei in Sachsen-Anhalt ist ihr dortiger Spitzenkandidat Wulf Gallert am Montag als Fraktionschef im Landtag zurückgetreten. Das sagte er am Rande einer Versammlung des Landesvorstandes seiner Partei.

Die Linkspartei war der große Verlierer der drei Landtagswahlen am Sonntag. In den Landesparlamenten von Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz ist sie weiterhin nicht vertreten. Und in Sachsen-Anhalt ist sie auf 16,3 Prozent hinter die AfD abgerutscht.

SPD-Frau Katrin Budde tritt zurück

Auch die SPD-Chefin von Sachsen-Anhalt Katrin Budde zieht die Konsequenzen aus dem desolaten Abschneiden ihrer Partei. Sie tritt als Landesparteichefin zurück, teilte die SPD nach Sitzungen des Parteivorstandes und des Parteirates am Montagabend mit.

Die SPD hatte in Sachsen-Anhalt 10,9 Prozentpunkte verloren und war auf 10,6 Prozent abgerutscht. Das ist ein jämmerliches Ergebnis etwa im Vergleich zur AfD mit 24,2 Prozent der Stimmen.

CDU-Chefin Angela Merkel gestärkt

Zwar hat die CDU bei den drei Landtagswahlen teils erhebliche Verluste einstecken müssen. Doch Angela Merkel dürfte das nicht weiter stören. Denn womöglich ist es ihr eigentliches Ziel, Uno-Generalsekretärin zu werden, wie Vera Lengsfeld vermutet.

Zudem verpassten die Wähler Angela Merkels potenzieller Rivalin Julia Klöckner in Rheinland-Pfalz eine schlimme Wahlschlappe. Und In Baden-Württemberg kann nun endlich das von Angela Merkel angestrebte grün-schwarze Experiment starten.

Wenn man Wahlergebnisse der drei Bundesländer vom Sonntag zusammenrechnet, so kommt man insgesamt auf rund 8,6 Millionen gültige Stimmen, rechnet Herausgeber und Chefredakteur Stefan Aust in DIE WELT. Von diesen Stimmen entfielen

  • 28,5 Prozent auf die CDU
  • 20,9 Prozent auf die Grünen
  • 18,7 Prozent auf die SPD
  • 15,5 Prozent auf die AfD
  • 7,4 Prozent auf die FDP
  • 4,9 Prozent auf die Linke

Das wird bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr sicherlich nicht genau so aussehen. Es könnte aber wohl in diese Richtung gehen. Die Macht der Bundeskanzlerin scheint gesichert, zumal die deutliche Mehrheit der Wähler Angela Merkels Politik der offenen Grenzen am Sonntag bestätigt hat.

Comments

comments

TEILEN

14 KOMMENTARE

  1. Die Richtigen sollten endlich die Konsequenzen ziehen!
    Merkel und co.haben nur Chaos gebracht.
    Eurorettung um jeden Preis.Dafűr verliert der Kleinsparer sein schwer erarbeitete Geld!
    Verfehlte Flűchtlingspolitik,Waffenhandel mit Schurkenstaaten,Deal mit der Tűrkei…..

  2. Politiker der SPD in Sachsen-Anhalt bräuchten eigentlich nicht zurückzutreten. Die Wahlniederlage haben der Vizekanzler und die SPD im Bund zu verantworten, indem sie der Kanzlerin in der Asylpolitik bedingunglos folgen. Michael Kiesen, Autor u.a. Roman „Halbmond über Berlin“

Comments are closed.