Die britische Royal Air Force (RAF) hat ihren Piloten grünes Licht gegeben. Künftig dürfen sie über Syrien und dem Irak auf eigene Faust russische Kampfjets abschießen, wenn sie sich durch diese bedroht fühlen.
Die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen sind so schlecht wie während des Kalten Krieges. Und sie verschlimmern sich weiter. Die Piloten der britischen Royal Air Force (RAF) haben den Befehl erhalten, bei ihren Einsätzen über Syrien und dem Irak russische Militärjets abzuschießen, wenn sie sich durch diese gefährdet sehen.
Zwar wurden die Tornado-Piloten der RAF angewiesen, während ihrer Einsätze in Irak und Syrien (Operation Shader) Kontakt mit russischen Flugzeugen zu vermeiden. Doch die britischen Kampfjets wurden mit Luft-zu-Luft-Raketen bewaffnet. Und die Piloten haben den Befehl erhalten, sich zu verteidigen, wenn sie durch russische Kampfflieger bedroht werden.
Russische Kampfjets im Notfall abschießen
„Zunächst wird ein britischer Pilot versuchen, eine Situation zu vermeiden, bei der ein Luft-zu-Luft-Angriff wahrscheinlich ist – man vermeidet ein Gebiet, wenn es dort russische Aktivitäten gibt“, sagte eine anonyme Quelle aus dem britischen Hauptquartier gegenüber der Sunday Times.
„Doch wenn ein Pilot beschossen wird oder glaubt, dass er jeden Augenblick beschossen werden könnte, dann kann er sich verteidigen. Wir haben jetzt eine Situation, wo ein einzelner Pilot, unabhängig von seiner Nationalität, eine strategische Auswirkung auf künftige Ereignisse haben kann.“
Gefährlich ist die Formulierung „wenn er glaubt, dass er jeden Augenblick beschossen werden könnte“. Denn dies macht den Angriff zu einer Frage der persönlichen Einschätzung der Bedrohungslage in Echtzeit und unter Stress. Die Wahrscheinlichkeit einer Eskalation, bei der sich russische und britische Kampfjets beschießen, steigt dadurch massiv.
Die RAF-Tornados werden mit wärmesuchenden Asraam-Raketen bewaffnet. Diese Waffen kosten 200.000 Pfund pro Stück. Sie haben eine größere Reichweite als andere Luft-zu-Luft-Raketen und können daher abgefeuert werden, ohne dass man selbst vom Gegner beschossen wird.
