Deutscher sitzt 16 Jahre, weil er Migranten schmuggelte

1417
54
TEILEN

Weil der deutsche Rentner Bernd Keller mit seinem Boot sechs Migranten aus der Türkei mit nach Griechenland nahm, sitzt er nun für 16 Jahre im Gefängnis. Hinzu kommt eine saftige Geldstrafe, und sein Boot verrottet.

schlepper-bernd-keller-symi
Vor zwei Jahren wurde Bernd Keller auf der griechischen Insel Symi festgenommen. (Screenshot: YouTube)

Nach Ansicht der griechischen Justiz waren der Deutsche Bernd Keller (69) und seine philippinische Frau Godelia (57) professionelle Schlepper. Mit ihrem 21 Meter langen Schiff sollen sie wiederholt Migranten ohne Papiere von der Türkei zu den nahen griechischen Ägäis-Inseln geschmuggelt haben.

Vor zwei Jahren wurde das Ehepaar auf der griechischen Insel Symi nahe Rhodos festgenommen, berichtet taz.de. Denn zuvor hatten sie dort sechs Angehörige einer syrischen Familie im Alter von zwei bis 36 Jahren von Bord gelassen.

Die „Kleine Strafkammer der Dodekanes-Inseln“ verurteilte Bernd Keller wegen „Einschleusung von Ausländern“ zu 16 Jahren und sechs Monaten Haft und einer Geldstrafe von 46.000 Euro. Seine Frau wurde zur Zahlung der gleichen Summe verurteilt, kam aber um eine Gefängnisstrafe herum.

Seitdem verbüßt der Deutsche seine Haftstrafe in einem Gefängnis auf dem griechischen Festland. Sein Boot und alles, was an Bord war, haben die Griechen beschlagnahmt. Das Boot verrottet nun, denn im Winter hätte es eigentlich aus dem Wasser gehoben werden müssen.

Bernd Keller hatte Mitleid mit den Migranten

Den Vorgang vom 14. September 2014 hat das Ehepaar gestanden. „Wir haben die Refugees mitgenommen“, sagt Bernd Keller, „aus Mitleid, aus humanitären Gründen.“ Ihre türkischen Bekannten rund um die Bootswerft hätten ihnen die Flüchtlingsfamilie vorgestellt und gefragt, ob sie diese nach Griechenland mitnehmen könnten.

„Ich habe mich bereit erklärt, die armen Leute mitzunehmen“, sagt der Deutsche. „Meine Frau hat den Refugees eines der beiden Gästezimmer hergerichtet, ihnen Kekse und Wasser angeboten, dann sind wir rübergefahren. Das war alles am helllichten Tag.“

Nach der Überfahrt wurden die Syrer von der griechischen Polizei vernommen. Sie sagten aus, dass sie 2.500 Euro pro Person für ihre Flucht bezahlt hätten. „Nicht an mich“, sagt Bernd Keller. Er habe kein Geld verlangt und auch keines bekommen. Zudem sei es das einzige Mal gewesen, dass er Migranten mitgenommen habe.

Den griechischen Behörden wirft er ein Vorgehen vor, „das sich mit den Anforderungen eines demokratischen Rechtsstaats nicht in Einklang bringen lässt“. So habe der gebrochen Deutsch sprechende Vernehmungsbeamte seine Aussagen mit Google-Translate ins Griechische übertragen.

Mehr als 1.000 Schlepper in Griechenland im Knast

Im April 2014 wurde die Bestrafung von Schleppern in Griechenland zum wiederholten Male verschärft. Bootskapitäne können mit bis zu zehn Jahren Haft je eingeschleustem Migrant bestraft werden. Schlepper erhielten bereits Haftstrafen von mehreren Jahrzehnten.

„Mehr als 1.000 als Schlepper verurteilte Personen sitzen in griechischen Gefängnissen“, sagt der in Griechenland lebende Rechtsanwalt Achim Rollhäuser. „Nur wegen Drogendelikten sitzen mehr Leute ein.“

Anders als das Ehepaar Keller gelten die italienische Küstenwache, die Bundeswehr und andere Seenotrettungsboote offiziell nicht als Schlepper. Denn sie holen die Migranten nicht vom Festland ab, sondern ziehen sie zu tausenden aus ihren maroden Booten im Mittelmeer.

Comments

comments

TEILEN

54 KOMMENTARE

  1. Jeder Soldat sollte mal selber an sich seiner Frau seiner Kinder und Eltern denken die in Deutschland wohnen wenn die eigenen Familienmitglieder mal von den Dreckspack belästigt werden dann würde ich mich nicht mehr bei der eigenen Familie blicken lassen können weil Du als Sohn selber das Dreckspack einschleust und damit mitverantwortlich bist. Denkt mal nach

    • anscheinen weiss der soldat was er dort anrichtet Heiko Förster und auch das deine famile ein haufen voller dreckspack ist.du elender dreck der andere menschen beleidigt ,aber sich ärgert wenn er selbst beleidigt wird.

    • Wolfgang Meintke Basel (nex) – Hat ein katholischer Bischof aus der Schweiz das Christentum verraten, als er formulierte „Lieber ein islamisches als ein religionsloses Europa“? Die Reaktionen „besorgter Christen“ in der Schweiz sind jedenfalls eindeutig.

      Die Interviews mit Bischof Paul Hinder im Deutschlandradio und im katholischen Schweizer Medienportal kath.ch wurden zuerst wenig beachtet, doch dann publizierte das missionierende Webportal livenet.ch einen „Zwischenruf“ mit dem provozierenden Titel. Livenet bekennt sich nach eigenen Angaben „zur Glaubensbasis der Europäischen Evangelischen Allianz einem Zusammenschluss verschiedener Landes- und Freikirchen“. Es handelt sich also nicht gerade um Freunde der katholischen Kirche.

      Bischof Hinder ist ein Kenner der abrahamitischen Religionen und sein Wort hat Gewicht. Er amtet als „Bischof von Arabien“ direkt an deren Schnittstelle im Nahen Osten. Offiziell ist der 1942 im Thurgau geborene Kleriker „Apostolischer Vikar“ mit Sitz in Abu Dhabi, der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate. Dass dort überhaupt ein katholischer Bischof wohnen und amten darf, haben viele islamophobe Schweizer zunächst mit Kopfschütteln quittiert.

      Es folgten zornige Antworten wie diese, im Stil eines polternden Martin Luther: „Es war kommen zu sehen, dieser Verrat. Haben die Kleriker je Werte gehabt oder leben die nur mit Sprüchen auf anderer Leute Kosten, weil sie in ihrer Lebensunfähigkeit selbst nichts auf die Füsse gestellt bekommen?“

      Bischof Hinder beschrieb in seinem Interview ein lebendiges Christentum in Arabien, dass manchem Landsmann die Schamröte ins Gesicht treiben musste. Einem Deutschen übrigens ebenso. Das Christentum werde dort von den Europäern aktiver gelebt als zuhause. Er mache sich Sorgen, dass Europa seine christlichen Wurzeln allmählich preisgebe. Denn das Erbe seiner christlichen Geschichte sei «nicht in Granit gehauen, sondern es kann verdunsten». Und dann wäre es besser, eine authentisch gelebte Religion zu haben – ob Christen, Muslime, Juden oder Hindus – als gar keine.

      Die folgenden Erläuterungen des Klerikers scheinen bereits im Proteststurm untergegangen zu sein. Wenn er davon spreche, dass ihm ein islamisches Land lieber wäre als ein religionsloses, habe er einen «positiven Islam» vor Augen. Hinder: «Der Islam hat einen ganzen Gürtel von Marokko bis China kulturell geprägt. Dadurch schuf er eine Grundsolidarität innerhalb des Islams. Ein Muslim war für den anderen primär ein Bruder oder eine Schwester.» Leider werde diese Grundsolidarität durch die Radikalismen jetzt aufgebrochen, stellt der Bischof fest. Der Islam müsse zudem sein Gewaltpotenzial noch aufarbeiten, wie es die Christen bereits getan hätten. So sensationell klang der Titel des „Zwischenrufs“ nun nicht mehr.

      Dann verpasste der Bischof seinen Mitchristen freilich noch eine kleine Ohrfeige. Er sei im Übrigen überzeugt, dass die Verunsicherung gegenüber Muslimen bei jenen Menschen am grössten ist, die sich ihrer eigenen «religiösen Position» nicht sicher sind. Die Angst lasse sich am besten abbauen, indem man die Menschen kennen lerne. So etwas hatte bereits Angela Merkel beim Staatsbesuch in Bern den Schweizern gesagt.

      Die belehrungsresistenten Schweizer Evangelikalen kontern freilich wie gewohnt mit missionarischen Parolen. Ihr Kommentar: „Nicht der Islam oder die Religionslosigkeit sondern lieber gleich das Richtige und den Chef: Jesus Christus, der Sohn Gottes und damit die Person, die sowieso der Herr über alles ist!“

    • Murat Ergenekon Akdas Zum besseren Verständnis, deutsche Soldaten müssen einen Diensteid ablegen, indem sie schwören, das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen! Wer somit unberechtigtes Eindringen in deutsches Staatsgebiet begünstigt oder anderweitig dazu Hilfe leistet, verletzt seinen Diensteid und macht sich eigentlich strafbar! Haben Sie das verstanden?

  2. Das hat er sich verdient. Die haben ihm leid getan. Dass ich nicht lache. Der hat mit Sicherheit Geld genommen. Im Knast ist er, zur Verhinderung weiterer Straftaten, gut aufgehoben.

  3. Basel (nex) – Hat ein katholischer Bischof aus der Schweiz das Christentum verraten, als er formulierte „Lieber ein islamisches als ein religionsloses Europa“? Die Reaktionen „besorgter Christen“ in der Schweiz sind jedenfalls eindeutig.

    Die Interviews mit Bischof Paul Hinder im Deutschlandradio und im katholischen Schweizer Medienportal kath.ch wurden zuerst wenig beachtet, doch dann publizierte das missionierende Webportal livenet.ch einen „Zwischenruf“ mit dem provozierenden Titel. Livenet bekennt sich nach eigenen Angaben „zur Glaubensbasis der Europäischen Evangelischen Allianz einem Zusammenschluss verschiedener Landes- und Freikirchen“. Es handelt sich also nicht gerade um Freunde der katholischen Kirche.

    Bischof Hinder ist ein Kenner der abrahamitischen Religionen und sein Wort hat Gewicht. Er amtet als „Bischof von Arabien“ direkt an deren Schnittstelle im Nahen Osten. Offiziell ist der 1942 im Thurgau geborene Kleriker „Apostolischer Vikar“ mit Sitz in Abu Dhabi, der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate. Dass dort überhaupt ein katholischer Bischof wohnen und amten darf, haben viele islamophobe Schweizer zunächst mit Kopfschütteln quittiert.

    Es folgten zornige Antworten wie diese, im Stil eines polternden Martin Luther: „Es war kommen zu sehen, dieser Verrat. Haben die Kleriker je Werte gehabt oder leben die nur mit Sprüchen auf anderer Leute Kosten, weil sie in ihrer Lebensunfähigkeit selbst nichts auf die Füsse gestellt bekommen?“

    Bischof Hinder beschrieb in seinem Interview ein lebendiges Christentum in Arabien, dass manchem Landsmann die Schamröte ins Gesicht treiben musste. Einem Deutschen übrigens ebenso. Das Christentum werde dort von den Europäern aktiver gelebt als zuhause. Er mache sich Sorgen, dass Europa seine christlichen Wurzeln allmählich preisgebe. Denn das Erbe seiner christlichen Geschichte sei «nicht in Granit gehauen, sondern es kann verdunsten». Und dann wäre es besser, eine authentisch gelebte Religion zu haben – ob Christen, Muslime, Juden oder Hindus – als gar keine.

    Die folgenden Erläuterungen des Klerikers scheinen bereits im Proteststurm untergegangen zu sein. Wenn er davon spreche, dass ihm ein islamisches Land lieber wäre als ein religionsloses, habe er einen «positiven Islam» vor Augen. Hinder: «Der Islam hat einen ganzen Gürtel von Marokko bis China kulturell geprägt. Dadurch schuf er eine Grundsolidarität innerhalb des Islams. Ein Muslim war für den anderen primär ein Bruder oder eine Schwester.» Leider werde diese Grundsolidarität durch die Radikalismen jetzt aufgebrochen, stellt der Bischof fest. Der Islam müsse zudem sein Gewaltpotenzial noch aufarbeiten, wie es die Christen bereits getan hätten. So sensationell klang der Titel des „Zwischenrufs“ nun nicht mehr.

    Dann verpasste der Bischof seinen Mitchristen freilich noch eine kleine Ohrfeige. Er sei im Übrigen überzeugt, dass die Verunsicherung gegenüber Muslimen bei jenen Menschen am grössten ist, die sich ihrer eigenen «religiösen Position» nicht sicher sind. Die Angst lasse sich am besten abbauen, indem man die Menschen kennen lerne. So etwas hatte bereits Angela Merkel beim Staatsbesuch in Bern den Schweizern gesagt.

    Die belehrungsresistenten Schweizer Evangelikalen kontern freilich wie gewohnt mit missionarischen Parolen. Ihr Kommentar: „Nicht der Islam oder die Religionslosigkeit sondern lieber gleich das Richtige und den Chef: Jesus Christus, der Sohn Gottes und damit die Person, die sowieso der Herr über alles ist!“

  4. Von wegen er hat nichts dafür bekommen.Ich glaube eher an die Aussage,das 2,500€ pro Person gezahlt wurden.Das Geld muss ja irgendwo aufgetaucht sein,oder? Immerhin 32500€

Comments are closed.