Seltene Erden Vorkommen gibt es auf der ganzen Welt, aber trotzdem hat China eine Monopolstellung und hat den Bedarf in Deutschland in 2022 fast zu 95 % gedeckt. Die Industrie benötigt die Seltenen Erden für Smartphones, Computer, LEDs, Elektromotoren, Windkraft, Solarzellen, Glas- und Keramikproduktion und viele weitere Produkte. In einem Smartphone werden ein paar Gramm verbaut, während ein Elektroauto mehr als 20 kg Seltene Erden verbaut hat und in einem Windrad je nach Größe ein paar hundert Kilogramm bis zu 2 Tonnen Seltener Erden stecken können. Daher wird der Bedarf in den nächsten Jahren noch deutlich höher geschätzt, um die grüne Wende umzusetzen und den steigenden Bedarf an elektronischen Geräten zu decken. Die hohe Nachfrage und weltweite Marktsituation macht eine Investition in Seltene Erden mit dem Noble Portfolio +finomet attraktiv für die Zukunft.
Was sind Seltene Erden?
Seltene Erden sind 17 verschiedene Elemente, die allesamt relativ weiche Metalle sind und teilweise gar nicht so „selten“ sind. Daher werden diese auch oft als Seltenerdmetalle bezeichnet. Der Abbau von Seltenen Erden findet immer zusammen mit anderen Mineralien oder Metallen statt, da Seltene Erden immer an anderen Erzen/Erden gebunden sind. In der Industrie werden die Seltenen Erden als reines Oxid, meistens in Pulverform oder als reine Metallbarren verarbeitet.
Wo gibt es Seltenen Erden?
Fast alle Seltenen Erden lassen sich in geringer Konzentration im Erdboden auf der Welt finden, die sich aber nicht wirtschaftlich fördern bzw. extrahieren lassen. Einige Vorkommen Seltener Erden gibt es sogar häufiger als Gold. Am häufigsten werden Seltene Erden zusammen mit Eisen, Kupfer, Uran, Kohle, Zink oder Aluminium gefördert. Es gibt aber auch einige Mineralien, die nur aus einer Kombination von verschiedenen Seltenen Erden bestehen. Normalerweise werden die Seltenen Erden als Schlacke einfach zurückgelassen, da es häufig zu aufwendig ist und es früher keinen Bedarf gab.
Liste der Seltenen Erden mit Anwendungen
Name | Symbol | ausgewählte Anwendungen in der Industrie |
---|---|---|
Scandium | Sc | Wasserstoff, Brennstoffzellen, Legierungen, Laser |
Lanthan | La | Akkus, Zündsteine, Legierungen, Glas, medizinisch chirurgische Werkzeuge, Katalysator |
Cerium | Ce | Glas, Legierungen, Katalysatoren für Erdöl, Autokatalysator |
Praseodym | Pr | Legierungen, Glas, Laser, Dauermagneten |
Neodym | Nd | Magnete, Glas, Laser, Keramik, Katalysator |
Promethium | Pm | Betastrahler: Wärme oder Energiequelle, Herzschrittmacher, Leuchtfarbe |
Samarium | Sm | Magnete, Katalysator, Glas, Nuklearindustrie, Raumfahrt |
Europium | Eu | Leuchtstoffe, Leuchtstoff in Banknoten, Nuklearindustrie |
Yttrium | Y | LCD- und Plasmabildschirme, Leuchtstoff, Laster, Brennstoffzelle |
Gadolinium | Gd | Kontrastmittel, grüner Leuchtstoff z.B. Radarbildschirm, Nuklearindustrie |
Terbium | Tb | Magnete, Leuchtstoff |
Dysprosium | Dy | Magnete, Laser, Leuchtstoff, Nuklearindustrie |
Holmium | Ho | Hochleistungsmagnete |
Erbium | Er | Laser in Medizin und Glasfaserkabel |
Thulium | Tm | Leuchtstoff, Röntgen und Fernseher |
Ytterbium | Yb | Laser, Reduktionsmittel |
Luteium | Lu | – keine wirtschaftliche Bedeutung |
Seltene Erden Vorkommen & Abbau
Weltweiter Bedarf von Seltenen Erden macht +19 % Wertsteigerung pro Jahr möglich
Der weltweite Bedarf von Seltenen Erden war im Jahr 2019 bei etwa 208.252 Tonnen und wird im Jahr 2025 auf 304.678 Tonnen geschätzt. Anteilig werden am meisten Seltene Erden für Magneten verwendet, danach für Polituren, Glas, Katalysatoren, Batterien, Legierungen, Keramik und andere Produkte. Der Bedarf für Magneten soll bis zum Jahr 2030 am stärksten ansteigen.
Der Wert von Anwendungen im Zusammenhang mit der Energiewende, darunter NdPr-, Dy- und Tb-Oxide, in NdFeB-Legierungen für Dauermagneten, wird von Adamas Intelligence aktuell auf 3,8 Mrd. US-Dollar geschätzt. Die Prognose geht davon aus, dass es von 2022 bis 2035 ein jährliches Wachstum (CAGR) von 19,1 % von 3,8 Mrd. USD auf 36,2 Mrd. USD in diesem Bereich geben wird. Eine weitere Prognose von Research Nester geht von einem Wachstum von 8 % pro Jahr für den gesamten Markt an Seltener Erden aus. Damit liegt die Schätzung deutlich kleiner bei ca. 20 Mrd. US-Dollar bis zum Jahr 2035. Für Investoren bieten Seltene Erden enormes Wachstumspotenzial, bei geringem Risiko. Die Rendite lässt sich durch ausgewählte Seltene Erden wie im Noble Portfolio +finomet noch deutlich steigern.
Die Weltbank hat die Entwicklung von Seltenen Erden bis zum Jahr 2050 analysiert, auf der Grundlage von Daten zwischen 2015 und 2019. Zusätzlich auch den Bedarf von Silber, Eisen, Aluminium und weiteren Metallen, die in der grünen Energiewende benötigt werden. Die größten möglichen Steigerungen des weltweiten Bedarfs sind bei Silber (31 bis 350 %), Indium (28 bis 341 %), Aluminium (28 bis 322 %), Blei (5 bis 244 %) und Neodym (4 bis 242 %) zu erwarten. Es geht bei der Vorhersage jedoch nur um den Bedarf, nicht um den Preis. Zusätzlich hat die Weltbank Brennstoffzellen und die Wasserstoffindustrie in den Prognosen nicht mit einbezogen.
Weltweite Förderung von Seltenen Erden
Im Jahr 2021 lag die weltweite Bergwerksförderung von Seltenen Erden bei etwa 262.000 Tonnen, nach Angaben der Deutschen Rohstoffagentur. Etwa 168.000 Tonnen entfallen auf China, wobei die illegale Förderung bewusst ausgeschlossen wurde. Damit lag der Anteil von China bei 64 Prozent. Verteilung der weltweiten Förderung von Seltenen Erden nach Ländern:
- China – 70 %
- USA – 14,33 %
- Australien – 6 %
- Myanmar – 4 %
- Thailand – 2,37 %
- Vietnam – 1,43 %
- Indien – 0,97 %
- Russland – 0,32 %
- Rest – 0,03 %
Die weltweite Förderung von Seltenen Erden hat im Jahr 2018 zum ersten Mal spürbar zugenommen, da die USA in den Markt eingestiegen sind und China die Produktion erhöht hat. Neben der Förderung verfügt China über die größten Kapazitäten zur Raffinierung von Seltenen Erden. Tatsächlich hat China im Jahr 2020 nur 57 % selbst gefördert, aber hat gleichzeitig 85 % des Weltmarkts beliefert. Chinesische Anlagen haben aktiv Erze importiert, um daraus Seltene Erden zu gewinnen und zu exportieren.
China hat Monopol auf Seltene Erden
China hat sich durch die billigen Preise ein weltweites Monopol für Seltene Erden aufgebaut. Andere Länder haben schon seit den 1990er-Jahren die Produktion und Abbau von Seltenen Erden eingestellt, da die Preise nicht mit dem chinesischen Angebot mithalten konnten. China verfügt mit 44 Mio. Tonnen nur über etwa ein Drittel der weltweiten Vorkommen von Seltenen Erden, deckt aber seit Jahren deutlich mehr als 80 bis 90 % des weltweiten Bedarfs. Russland, Brasilien und Vietnam verfügen jeweils über etwa ein Sechstel der weltweiten Reserven an Seltenen Erden.
China hat die Monopolstellung erreicht, indem Gesundheits- und Umweltschutz häufig missachtet wurden. Bei dem Abbau mit Säuren, entstanden Abfallprodukte und giftige Abwässer, die das Grundwasser verschmutzten. Daher konnte China einen deutlich günstigeren Preis anbieten, auf Kosten der Umwelt. In Folge haben andere Länder die Förderung von Seltenen Erden eingestellt, sodass heute die Infrastruktur fehlt.
Projekte in Afrika, Europa und Amerika finden aktuell neue Investoren, da China Exportbeschränkungen durchgesetzt hat. Einer der Investoren ist die Noble BC GmbH, die sich auf Privatinvestments im Bereich Seltene Erden und Technologiemetalle spezialisiert hat. Die Abhängigkeit zum chinesischen Monopol wird deutlich und aus Angst vor weiteren Einschränkungen streben viele Länder die Unabhängigkeit an. Daher stellt sich aktuell die Frage: „Wie wird Europa unabhängig von China?“
Seltene Erden aus Kiruna in Schweden entfachen Hoffnung auf europäische Unabhängigkeit
Der staatliche Bergbaukonzern LKAB hat im Januar 2023 die Entdeckung des größten Vorkommen Seltener Erden in Europa bekannt gegeben. Es sollen sich mehr als eine Million Tonnen Seltenerdmetalle dort befinden. Damit liegt die bislang größte Lagerstätte in Schweden, dessen genaue Zusammensetzung aber noch geklärt werden muss. Obwohl LKAB etwa 80 % des Bedarfs an Eisens in ganz Europa deckt, kann die bestehende Technologie nicht einfach zur Förderung von Seltenen Erden eingesetzt werden. „Ganz so einfach ist es leider nicht“, meint der Experte von Noble BC, Andreas Kroll.
„In der Tat ist das Vorkommen in Schweden sehr groß. Etwa 1 Million Tonnen Seltene Erden sollen dort im Boden schlummern. Das ist gut, aber noch lang nicht die Lösung. Wir fangen in Schweden praktisch bei null an. Das bedeutet, bevor wir von dort nennenswerte Mengen erwarten können, wird es noch 10 bis 15 Jahre dauern. Und wir dürfen die Raffinerie nicht vergessen, denn der Abbau des Erzes ist nur der erste Schritt. Der Aufbau einer Raffinerie zur Trennung der Seltenen Erden vom Trägererz ist fast eine noch größere Herausforderung.“
Alleine die Zulassungsverfahren für den Abbau dauern normalerweise 10 bis 15 Jahre. In der Zeit könnten natürlich schon Anlagen und Infrastruktur aufgebaut werden, wenn man von einer Genehmigung ausgeht. Aufgrund der aktuellen Situation kann man davon ausgehen, dass die EU Schritte unternehmen wird, um die Verfahren für große, vielversprechende Projekte wie das in Schweden beschleunigen wird.
Seltene Erden Vorkommen in Europa
Ende 2022 hat die Europäische Kommission Ziele zur Erhöhung der Selbstversorgung von Europa mit Ressourcen, darunter auch Seltene Erden und Technologiemetalle, bekannt gegeben. Die wichtigsten Rohstoffe für Europas Unabhängigkeit von China sind dabei Rohstoffe, die für die grüne und digitale Transformation benötigt werden.
„Wir müssen verhindern, dass wir wieder in eine Abhängigkeit geraten, wie es bei Öl und Gas der Fall war“, warnte die EU Präsidentin Ursula von der Leyen und erklärte, die EU werde strategische Projekte entlang der gesamten Lieferkette identifizieren – von der Gewinnung über die Raffination und Verarbeitung bis hin zum Recycling. Neue Funde in Schweden gelten als vielversprechend für Europas Unabhängigkeit von China. Die Experten von Noble BC, Lars Kruse und Andreas Kroll, verweisen auf die fehlende Infrastruktur zur Verarbeitung von Seltenen Erden und Technologiemetallen in Europa.
Das Vereinigte Königreich plant eine der größten Raffinieren für Seltene Erden außerhalb von China zu bauen. In der Hafenstadt Hull im Nordosten Englands entsteht das neue europäische Zentrum für die Aufbereitung von Seltenen Erden. Bereits im Jahr 2024 soll die Anlage in Betrieb gehen und fast 5.000 Tonnen Neodym und Praseodym pro Jahr für Magneten verarbeiten. Dazu investiert der Betreiber Pensana in eine Mine in Afrika, Angola, um den Eigenbedarf sicher decken zu können. Eine weitere europäische Raffinerie für Seltene Erden wird von dem kanadischen Unternehmen Neo Performance Materials in Estland betrieben.
Norwegen will Seltene Erden aus Meeresboden abbauen
Norwegen will neben Schweden ebenfalls in das Geschäft mit Seltenen Erden einsteigen. Dabei geht es um eine Fläche am Meeresboden, die etwa halb so groß ist wie Frankreich. Der Abbau Unterwasser ist vergleichsweise unerforscht und hat damit ganz eigene Risiken, besonders für die Umwelt. Es ist fraglich, ob Norwegen mit bisherigen Methoden die Vorkommen im Meer abbauen darf.
Abbau Seltener Erden in Frankreich geplant
Das Chemieunternehmen Solvay kündigt den Abbau Seltener Erden für Magneten im französischen La Rochelle an. Dabei geht es um Neodym und Praseodym, um Dauermagneten für Elektromotoren herzustellen. Solvay machte die Ankündigung, kurz nachdem die EU die Pläne zur Sicherung der kritischen Rohstoffe bekannt gegeben hat.
Seltene Erden Vorkommen in Deutschland
In Deutschland sind Seltene Erden tatsächlich selten. Ein großes Vorkommen wurde bisher nur in Sachsen, Storkwitz gefunden. Der Fund von Tausenden Tonnen Seltener Erden im Erzgebirge ist schon mehr als 10 Jahre her. Die Rechte für das Vorkommen gehören der „Deutsche Rohstoff AG“ aus Heidelberg. Das Vorkommen gilt jedoch als wirtschaftlich unattraktiv, sodass die Lizenz im Jahr 2015 an den Staat zurückgegeben wurde. In Deutschland sind weitere Vorkommen von Seltenen Erden der Sand in der Ostsee und ein kleineres Vorkommen im Harz. Im Rhein lässt sich bis in die Niederlande Lanthan nachweisen
Seltene Erden Vorkommen in der Türkei
Mitte 2022 wurde in der Türkei ein Fund von knapp 694 Millionen Tonnen Seltenen Erden gemeldet. Der Fund würde die Türkei auf Platz 2 der weltweiten Reserven für Seltene Erden bringen. Da die Türkei keine genauen Details bekannt gegeben hat, werden Zweifel zu der Qualität und Zusammensetzung des Funds laut. Der Fund könnte die ganze Welt für über 1.000 Jahre versorgen. Wenn der Fund also wirklich so gravierend groß wäre, würde die Türkei alles daran setzten, die Seltenen Erden zu Geld zu machen. Gerade in Anbetracht der wirtschaftlichen Situation in der Türkei.
Seltene Erden aus Recycling
Für Europa wären Seltene Erden aus Recycling eine wichtige Quelle, da diese sonst nur importiert werden können. Das gilt auch für andere wertvolle Metalle wie Stahl, Gold, Silber und Technologiemetalle. In den Vereinigten Staaten und Europa ist es daher üblich, 15 bis 70 Prozent der Metalle mit hohem Verwendungszweck zu recyceln. Doch heute werden nur etwa 1 Prozent der Seltenen Erden in alten Produkten recycelt. Bei Stahl, Kupfer und Eisen ist die Sache einfach. Aber Seltene Erden können nicht einfach durch Einschmelzen recycelt werden.
Und warum? Oft wurden sie mit anderen Metallen vermischt. Es kann sehr schwierig sein, sie wieder herauszufiltern. In gewisser Hinsicht ist das Recycling von Seltenen Erden aus weggeworfenen Gegenständen genauso schwierig wie die Gewinnung aus Erzen und deren Verarbeitung. In Deutschland fallen pro Kopf pro Jahr mehr als 20 kg Elektroschrott an. Darunter auch viele Seltene Erden.
Beim Recycling von Seltenen Erden werden in der Regel gefährliche Chemikalien wie Salzsäure verwendet. Außerdem wird dabei viel Wärme – und damit viel Energie – verbraucht. Unter enormen Aufwand wird möglicherweise nur eine winzige Menge des Metalls zurückgewonnen. Die Festplatte eines Computers kann beispielsweise nur wenige Gramm an Seltenerdmetallen enthalten. Manche Produkte enthalten vielleicht nur ein Tausendstel dieser Menge, sodass Recycling keine wirtschaftliche Option ist. Das Recycling von Seltenen Erden ist daher aktiver Forschungsgegenstand.
Wieso der Abbau Seltener Erden umweltschädlich und gesundheitsschädlich ist
Oftmals werden Seltene Erden zusammen mit radioaktiven Metallen wie Uran oder Thorium abgebaut. Weitere schädliche Stoffe, die zusammen mit Seltenen Erden Vorkommen, sind Arsen und Flourite. Beim Abbau entsteht Staub und Abwasser mit Rückständen der schädlichen Stoffe, die unmittelbar die Bergarbeiter und umliegende Gegend betreffen. Ohne Vorkehrungen gelangt das Abwasser in Flüsse und Grundwasser und gefährdet so noch viel weitere Teile der Natur und bewohnte Orte.
Zusätzlich werden enorme Mengen Wasser und Chemikalien beim Abbau verwendet, die große Schäden anrichten können. Bei der Raffination können schwefelhaltige Abgase entstehen und viele weitere giftige Rückstände. Je weniger Umweltauflagen bei diesen Prozessen eingehalten werden müssen, desto günstiger können die Seltenen Erden abgebaut werden.
(TB)