SPD: Förderjobs für Hartz-IVer, Strafe für Firmen ohne Azubi

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Sie wollen die neue Koalition schmieden: Linke-Chef Klaus Lederer, SPD-Chef Michael Müller und Grünen-Fraktionschefin Ramona Pop (Screenshot: rbb aktuell)
Sie wollen in Berlin die neue Koalition schmieden (von links nach rechts): Linke-Chef Klaus Lederer, SPD-Chef Michael Müller und Grünen-Fraktionschefin Ramona Pop (Screenshot: rbb aktuell)

Am morgigen Samstag (15. Oktober 2016) verhandeln die Arbeitsmarktexperten der Berliner SPD, Linken und Grünen über ein großes Job-Paket für Langzeitarbeitslose, das die SPD ausgearbeitet hat und der B.Z. vorliegt. Von den 175.344 Langzeitarbeitslosen in Berlin sind 140.160 Hartz-IV-Empfänger. Wer von den Langzeitarbeitslosen keine Chance mehr auf dem regulären Arbeitsmarkt hat, soll künftig öffentlich geförderte Jobs bekommen.

Dazu zählen etwa der Begleitservice im öffentlichen Nahverkehr, Integrationslotsen, Hausmeisterassistenten sowie Jobs im Kulturbereich.

Um die Langzeitarbeitslosen künftig besser beraten zu können, bekommen die Jobcenter mehr Personal und verlieren ihre bisherige Bezirkshoheit. Sie sollen zu einem zentralen Jobcenter mit 12 Filialen zusammengelegt werden. Sollte es zu einem Streit zwischen einem Langzeitarbeitslosen und dem Jobcenter geben, soll künftig ein Ombudsman den Streit schnellstmöglich schlichten.

Ein weiterer Job-Motor für Berlin sollen Ausbildungsplätze sein. Laut der SPD-Vorlage sollen künftige Betriebe finanziell bestraft werden, die nicht ausbilden oder deren Ausbildungsquote zurückgeht. Dann sollen sie an den Gesamtaufwendungen für Ausbildung in Berlin beteiligt werden. Angefangen werde in der Altenpflege.

Wie B.Z.-Redakteur Lars Petersen heute schreibt, würden Grüne und Linke die Ideen unterstützen. Aber es hagelt Kritik vor allem an den Strafzahlungen von der IHK. IHK-Bildungsgeschäftsführer Thilo Pahl (46): „Diese Forderung zeugt von Unkenntnis über den Berliner Ausbildungsmarkt. Viele Unternehmen würden gerne ausbilden, es mangelt aber an Bewerbern.“

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21 KOMMENTARE

  1. Wie immer bei der IHK… keine Ahnung von irgendwas. Es geht um Betriebe die Nicht ausbilden, nicht um Betriebe die keine azubis finden.

  2. Viel Erfolg beim alles bleibt anders. Oder wird es doch nur wieder ein von heißer Luft angeschobenes „Verschlimmbessern“? Schauen wir mal bis zu den nächsten Zeugnissen für diese Landesregierung. Die Erwartungen sind hoch. Also nicht kleckern sondern klotzen. 😉

  3. Was soll das mit der Strafe, im Falle Betriebe bilden keine Azubis aus. Eigentlich sollten Betriebe immer nur ausbilden, wenn sie diese auch nach Abschluss behalten. Oftmals nutzen größere Unternehmen Auszubildende dafür, dass sie Handlangerarbeiten verrichten und dann können die jungen Leute nach einem Abschluss wieder gehen. Viele wissen auch nicht, dass sich ein Einstellen eines Azubis erst ab 5 Beschäftigten rechnet, denn die müssen die Kosten, welche ein Azubi verursacht, mit erwirtschaften. Was für eine blödsinnige Regelung.

  4. Das Problem ist doch das Harz IV doch fast so hoch ist als ungelernter der arbeiten geht also bleiben sie Zuhause und Firmen zu bestrafen die keine Lehrling ausbilden wollen zu bestrafen ist ein Witz die letzten 7 Lehrlinge davon ist noch einer da und das nur wegen sein Vater weil er Druck macht das er es durchzieht die anderen machen nichts oder versuchen noch mal zur schule zugehen ist ja nicht so anstrengend wie arbeiten

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