Fast eine Million Rentner haben einen Minijob

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Knapp eine Million Rentner bessern mit einem Minijob ihre Rente auf. Das sind 35 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren. Das liegt nicht nur daran, dass es immer mehr Rentner gibt.

Rentner Senioren Minijob
Wer tanzen kann, der kann auch arbeiten. In der Altersgruppe 65 bis 74 hat heute schon jeder Elfte einen Minijob.

Im Jahr 2005 besserten 698.000 Senioren ab 65 Jahren ihr Einkommen mit einem sogenannten Minijob auf. Ende letzten Jahres übten bereits 943.000 Senioren ab 65 Jahren eine sogenannte geringfügige Beschäftigung aus. Das ist ein Anstieg um mehr als 35 Prozent in nur zehn Jahren. Der Monatsverdienst liegt bei maximal 450 Euro.

Besonders deutlich ist die Zunahme der Minijobber bei Rentnern ab 75 Jahren, berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf neue Zahlen des Bundesarbeitsministeriums. Ende letzten Jahres waren knapp 176.000 Senioren dieser Altersgruppe geringfügig beschäftigt, mehr als doppelt so viel wie 2005.

Matthias Birkwald ist gegen „gegen die Maloche bis zum Tode“

Der Rentenexperte der Linken-Bundestagsfraktion, Matthias Birkwald, hatte die Zahlen von der Bundesregierung angefordert. Seine Partei sei „gegen die Maloche bis zum Tode“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Der dramatische Anstieg der minijobbenden Rentner in den vergangenen zehn Jahren zeige, dass immer mehr Rentner sich die Rente aufbessern müssten. „Diese arbeiten nicht aus Spaß, sondern weil die Rente nicht zum Leben reicht“, so der Linken-Politiker. Auch Sozialverbände sehen in der Zunahme von Minijobs bei Rentnern einen Hinweis auf wachsende Altersarmut.

Anteil der Rentner mit Minijob nimmt zu

Doch nicht nur die absolute Zahl der Rentner mit geringfügigen Beschäftigungen nimmt zu. Die Zahlen des Arbeitsministeriums, die sich auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit stützen, zeigen auch, dass der Anteil der Minijobber an der jeweiligen Altersgruppe steigt. Bei den 65- bis 74-Jährigen haben 8,9 Prozent einen Minijob. Vor fünf Jahren waren es erst 7,1 Prozent.

Vor diesem Hintergrund scheint die Rente mit 73 Jahren durchaus möglich zu sein. Nach Ansicht der Ökonomen vom Institut der Deutschen Wirtschaft ist dies auch dringend nötig, um den demografischen Wandel zu stemmen. Männern würden dann im Schnitt immerhin noch sechs Jahre Rente bleiben.

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29 KOMMENTARE

  1. vielleicht dürfen sie bald wieder Steine säubern, Trümmer wegräumen, damit die Scheiss Türken erneut sagen können wenn alles wieder aufgebaut ist , sie haben Deutschland aufgebaut!

  2. Warum einen Minijob? Weil die Rente sonst nicht reicht? Das ist die traurige Bilanz einer desaströsen Politik! ARBEIT SOLL SICH LOHNEN! Wer glaubt das noch? Jetzt haben wir ja genug Schwarzarbeiter. Die machen das! Wie war das mit Mindestlohn? Und unsere Politiker ignorieren das. Was nun geschieht war abzusehen. Und der kleine Arbeiter,der ein Leben lang gearbeitet hat bleibt mal wieder auf der Strecke! Zeit wach zu werden!

    • Genau das ärgert mich! Ich komme müde und hungrig von der Arbeit nach Hause und muss mich von solch einem Ges..noch das Wix. oder sonstwie benennen lassen. Wer sorgt denn dafür, dass es denen so gut geht? Dafür sorgt der Steuerzahler. Weg mit denen die auf unsere Kosten leben! Egal woher sie alle kommen. Ich bin es total satt!!

  3. Aber es gibt auch Rentner, die gerne einen Minijob bekommen würden, und trotz aller Bemühungen keinen bekommen. Warum auch immer, denn ein Grund wird bei Absagen selten genannt.

  4. So, alle ein bisschen runterkühlen und auch nach Hintergründen fragen: Fakt ist-es gibt inzw. eine sehr viel größere Zahl an Menschen, die ins Rentenalter einsteigen. Davon sind Ca 6% weiterhin erwerbstätig (–> also 1 Mio.) Von diesen Menschen ist leider 1/3 auf einen Zusatzverdienst angewiesen; 2/3 machen dies, um dem Leben noch eine weitere Facette hinzuzufügen. Das Ca. 350 000 Senioren auf das Geld angewiesen sind, ist nicht gut – keine Frage. Doch die Umstände dahinter sind vielschichtig und haben nichts mit Merkel oder der Zuwanderung zu tun (wie auch, Rentner kommen aus den Ären Brandt, Schmidt und Kohl). Drum bitte ein bisschen nach den sachlichen Hintergründen fragen. Bspw. könnten es Hausfrauen sein, die spät geschieden wurden oder früh verwitwet sind. Ein ganzes Leben gearbeitet, da das aber zu Hause noch weniger Wertschätzung erfahren hat als heute, gibt’s dafür keine Rentenbeitragsanwartschaften –> Minirente, die für nix reicht.

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