Japan bemüht sich um Freundschaft mit Russland

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Japans Premier Shinzo Abe hat Wladimir Putin Freundschaft und wirtschaftliche Zusammenarbeit angeboten. Das Streben nach Freundschaft mit Russland unterscheidet Japan deutlich von anderen Staaten, die sogar Sanktionen gegen Russland verhängt haben.

Japan Freundschaft mit Russland
Shinzo Abe und Wladimir Putin am Samstag in Wladiwostok. (Screenshot: YouTube/RT)

Am Samstag hat Japans Premier Shinzo Abe den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu einer starken und dauerhaften Freundschaft und zu einem Friedensvertrag eingeladen. Die beiden Männer trafen sich auf einer Konferenz in Wladiwostok, wo es um wirtschaftliche Investitionen in der noch wenig entwickelten Region im fernen russischen Osten ging.

„Wladimir, wir gehören derselben Generation an“, zitiert die Financial Times aus dem leidenschaftlichen Appell des Japaners. Die beiden Regierungen sollten in der Region gemeinsam die Infrastruktur, die Bildung und die medizinische Versorgung verbessern und sie zu einer Basis für Exporte nach Asien transformieren.

Japan will Freundschaft mit Russland

Japans Premier Shinzo Abe schlug zudem vor, jährliche Gipfeltreffen abzuhalten und Investitionen zu fördern, die Russlands Bedürfnissen entsprechen. Zum russischen Präsidenten Wladimir Putin sagte er:

„Wir könnten im Licht der Sonnenstrahlen gemeinsam durch die unberührten Wälder der Taiga wandern und wie in Akira Kurosawas Film ‚Dersu Uzala’ darüber nachdenken, wie die Beziehungen zwischen Japan und Russland in 20 oder 30 Jahren sein könnten.“

Der Film aus dem Jahr 1975 ist eine sowjetisch-japanische Koproduktion. Er erzählt die Geschichte einer Freundschaft zwischen einem russischen Forscher und einem sibirischen Nomaden im fernen russischen Osten.

Die Erwähnung des Films ist auch eine Anspielung auf Putins Liebe zur wilden Natur. Als Shinzo Abe die jährlichen Treffen vorschlug und den Film über die Freundschaft erwähnte, lächelte der russische Präsident und forderte das Publikum auf, den Worten des Japaners zu applaudieren.

Japan verweigert Sanktionen gegen Russland

Mit seinem ernsthaften Bemühen um eine Freundschaft mit Russland unterscheidet sich Japan deutlich von anderen G7-Staaten, die dem russischen Präsidenten Wladimir Putin eher feindlich gegenüberstehen. Seit der Ukraine-Krise im Jahr 2014 sind sogar Wirtschaftssanktionen gegen Russland in Kraft.

Das japanische Freundschaftsangebot an Russland zeigt den neuen Ansatz Japans, seit sich die beiden Führer im Mai trafen, um den seit langem währenden Streit um die südlichsten Inseln des Kurilen-Archipels endlich zu klären. Diese wurden nach dem Zweiten Weltkrieg von der Sowjetunion in Besitz genommen, aber auch weiter von Japan beansprucht.

Der Inselstreit ist noch immer das Haupthindernis für einen Friedensvertrag zwischen den beiden Staaten. Nun will Japans Premier Shinzo Abe einerseits gemeinsam mit Wladimir Putin eine Lösung in dem Streit finden. Andererseits strebt er auch unabhängig davon eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Russland an.

Putin will Japan besuchen

Bis vor kurzem hat Russland stets vorsichtig auf die Annäherungsversuche der Japaner reagiert. Doch Shinzo Abes erneuter Vorschlag einer Freundschaft mit Russland scheint beim russischen Präsidenten zumindest eine leichte Änderung im Ton bewirkt zu haben.

Putin sagte, er sei bereit, „entscheidende Schritte“ in Richtung eines Friedensvertrages zu gehen. Zudem hat Russland endlich einen seit langem geplanten Besuch Putins in Japan bestätigt. Am 15. Dezember wird Abe den russischen Präsidenten in seiner Heimat-Präfektur Yamaguchi auf der Insel Honshū empfangen und ihm dort die heißen Quellen zeigen.

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8 KOMMENTARE

  1. japans freundschaft IST nicht schwer zu erkaufen… Nebenbei, unsere auch-nicht… Man werfe, MENSCHENRECHTE, DEMOKRATIE, EHRLICHKEIT und Vernunft einfach auf den MUELL der zeit, zum WOHLE der nationalen wirtschaft….

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