Spreepark im Plänterwald wird wieder mit Leben erfüllt

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So zeigt sich heute der Spreepark im Plänterwald. (Foto: Internauten Basis)
So zeigt sich heute der Spreepark im Plänterwald. (Foto: Internauten Basis)

Der Spreepark im Plänterwald war bis zu seiner Schließung im Jahre 2002 eine beliebte Anlaufstelle. Auch wenn die jüngere Generation dies bis heute nicht erleben konnte, hat sie wahrscheinlich bald die Chance dazu.

Der Park wurde mit seiner Eröffnung 1969 als Kulturpark der Berliner genutzt. Er war der Vergnügungspark der DDR mit und zog jährlich bis zu 1,5 Millionen Besucher an. Als Wahrzeichen des Parks gilt das alte Riesenrad, welches heute noch aus weiter Ferne zu sehen ist.

Neben der Kirmes hatte der Park auch anderweitige Attraktionen zu bieten, wie beispielsweise Konzerte, Kinderevents und Tanzveranstaltungen. Der Rummelplatz ist 1991 privatisiert worden, wobei aus sieben Bewerbern der Senat sich für die sogenannte Spreepark GmbH der Hamburger Schaustellerfamilie Witte entschieden habe. Ihre Vorhaben wurden jedoch nie in die Realität umgesetzt, worauf hingehend 1996 ein Erbbaupachtvertrag mit Berlin geschlossen wurde.

Zwei Jahre darauf wird der Plänterwald zum Landschaftsschutzgebiet ernannt, was eine Erschwerung der Bedingungen für die Entwicklung des Parks zur Folge hat. Mit der Kündigung des Pachtvertrages der Betreiber 2001, welche der Senat nicht annahm, offenbarten sich so einige unschöne Tatsachen. Die GmbH ging in Insolvenz und ihre Betreiber wanderten inklusive 6 ihrer Fahrgeschäfte nach Peru aus. 15 Millionen Euro Schulden und ein Park voller Giftstoffe blieben zurück.

Seit 2004 gab es mehrere Interessenten, die sich jedoch gegen den Park entschieden. Im vergangenen Jahr kaufte erwarb Berlin für zwei Millionen Euro die Erbbaupacht zurück. Mit dem Verzicht der Gläubiger auf ihr Geld steht einem Neuanfang nichts mehr im Wege.

Die 20 Hektar, die zum Park gehören, und die zurückgebliebenen Fahrgeschäfte, welche teilweise sehr vermodert sind, lassen nur noch erahnen, welches Treiben sich hier vor noch gut 15 Jahren abspielte.

Bei einer Besichtigung des Parks findet man noch beispielsweise die Wildwasserbahn, das Tassenkarussel und eine Auto-Bahn (Chapeau Claque) vor. Das Zusammenspiel von verwilderter Natur und Überbleibsel von Fahrgeschäften ist wahrscheinlich auch das, was den Ort momentan so faszinierend wirken lässt.

In Zukunft soll der Park jedoch nicht mehr als Vergnügungspark fungieren, berichtet die Berliner Zeitung. Vielmerhr soll der Spreepark ein öffentlicher Park werden, der einige Elemente aus der Vergangenheit widerspiegelt.

Übernommen werden soll der Park ab 2016 von der Grün Berlin GmbH, die auch noch weitere Projekte in Berlin betreut, wie beispielsweise den Gleisdreieckpark in Kreuzberg.

Wie viel das Land in den Park investiert stand bisher noch nicht fest, jedoch spricht man seit geraumer Zeit von einer sechsstelligen jährlich. Im Fokus des Konzepts steht die Erschaffung eines Erholungsortes, ob gegensätzlich auch wieder Feste oder Konzerte veranstaltet werden steht noch in Frage.

Das Riesenrad bleibt als Wahrzeichen neben einigen Dingen, die an die Vergangenheit erinnern bestehen, um den verlassenen Charme, der so viele Menschen dort hinzieht zu bewahren. Jedoch heißt alt nicht gleich sicher, was mit eine der Grundvoraussetzungen für die Eröffnung des Parks ist.

Die Reste der Fahrgeschäfte stellen ein Verletzungsrisiko dar und auch um die entdeckten Giftstoffe im Boden muss man sich kümmern. Es heißt man bräuchte für die Beseitigung dieser Umstände ungefähr eine halbes Jahr. Drei Millionen Euro werden dafür genutzt und bei ausbleibenden Komplikationen kann der Park schon 2016 eröffnen. Ich schätze, dass das Projekt vom Großteil der Berlin sehr geschätzt und gut besucht werden wird.

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2 KOMMENTARE

  1. Und was ist mit dem “Eierhäusschen“, der Ruine des traditionellen Ausflugslokals? Meines Wissens gehört es zum Park.

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