Studie: Penisse tragen zum Klimawandel bei

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Laut einer aktuellen Studie im Fachmagazin Cogent Social Sciences trägt der Penis maßgeblich zum Klimawandel bei. Die Autoren wollten zeigen, wie leicht man in einem geisteswissenschaftlichen Fachmagazin kompletten Unsinn veröffentlichen kann.

Laut einer aktuellen Studie tragen Penisse maßgeblich zum Klimawandel bei.
Laut einer aktuellen Studie tragen Penisse maßgeblich zum Klimawandel bei.

Der Philosoph Peter Boghossian und der Mathematiker James Lindsay haben eine Scherzstudie mit dem Titel „Der konzeptionelle Penis als ein soziales Konstrukt“ verfasst. Darin gehen sie soweit zu behaupten, dass der „konzeptionelle Penis“ maßgeblich zum Klimawandel beiträgt.

Ihr Ziel bestand darin zu zeigen, dass geisteswissenschaftliche Fachmagazine jeden Unsinn veröffentlichen, solange dieser Unsinn wie eine linke Denkweise klingt. Um nicht erkannt zu werden, nutzten die Autoren die Pseudonyme Jamie Lindsay und Peter Boyle.

Und tatsächlich hat das Magazin Cogent Social Sciences die Scherzstudie innerhalb eines Monats von zwei Experten auf dem Gebiet prüfen lassen und dann am 19. Mai veröffentlicht. Inzwischen hat das Magazin die Studie von seiner Webseite entfernt. Doch wir haben sie hier (engl. Link) archiviert.

Wie es den beiden Studienautoren gelang, ihre Fake-Studie in dem Fachmagazin zu platzieren, erklären sie so (engl. Link):

Wir haben nicht versucht, eine schlüssige Studie zu schreiben. Stattdessen haben wir sie vollgepackt mit Jargon (wie „diskursiv“ und „Isomorphismus“), mit Unsinn (wie der Behauptung, dass hypermaskuline Männer zugleich innerhalb als auch außerhalb eines Diskurses sind), mit auffälligen Phrasen (wie „Prä-post-patriarchalische Gesellschaft“), mit obszönen Bezugnahmen auf umgangssprachliche Ausdrücke für den Penis, mit Beleidigungen gegenüber Männern (so nannten wir etwa Männer, die sich entscheiden, keine Kinder zu bekommen, „unfähig, einen Partner zu unterwerfen“) und mit Anspielungen auf Vergewaltigungen (wir sagten dass „Manspreading“, eine Beschwerde an Männer, weil sie breitbeinig dasitzen, „etwas sehr Ähnliches ist, wie den leeren Raum um sich herum zu vergewaltigen“).

Als wir die Studie fertiggestellt hatten, lasen wir sie sorgfältig durch, um sicherzustellen, dass sie nichts Sinnvolles enthält. Und da keiner von uns feststellen konnte, worum es in der Studie ging, hielten wir sie für einen Erfolg.

Und hier beispielhaft ein Absatz aus der Scherzstudie von Peter Boghossian und James Lindsay:

Insoweit als Maskulinität essentiell performativ ist, so ist es auch der konzeptionelle Penis. Der Penis in den Worten von Judith Butler „kann nur verstanden werden durch Bezugnahme darauf, was vom Bezeichner innerhalb des Bereichs der körperlichen Lesbarkeit ausgeschlossen wird“. (Butler, 1993). Der Penis sollte nicht als ein ehrlicher Ausdruck der Absicht des Ausführenden verstanden werden, wenn er in einer Darbietung von Maskulinität oder Hypermaskulinität präsentiert werden sollte. Demnach ist der Isomorphismus zwischen dem konzeptionellen Penis und dem, was in der diskursiven feministischen Literatur als „toxische Hypermaskulinität“ bezeichnet wird, einer, der von einem Vektor von männlichem kulturellen machismo braggadocio definiert ist, wobei der konzeptionelle Penis die Rollen des Subjekts, Objekts und Aktionsverbs spielt. Das Ergebnis dieser Trichotomie der Rollen besteht darin, hypermaskuline Männer sowohl innerhalb als auch außerhalb miteinander streitender Diskurse zu stellen, deren Dynamiken, wie man durch post-strukturalistische Diskursanalyse sieht, ein systematisches Wechselspiel der Macht verfügt, wobei hypermaskuline Männer den konzeptionellen Penis nutzen, um sich von machtlosen Subjektpositionen zu machtvollen zu bewegen (Vgl. Foucault, 1972).

Peter Boghossian James Lindsay Studie Penisse tragen zum Klimawandel bei
(Screenshot von Seite 1 der Fake-Studie von Peter Boghossian und James Lindsay)

Echte Wissenschaftler hätten sofort erkannt, dass das absoluter Unsinn ist. Doch die Experten auf dem Gebiet rieten den Studienautoren lediglich zu ein paar Änderungen und empfahlen die Studie zur Veröffentlichung. Die beiden Autoren berichten über das Fachmagazin:

Schließlich nahm Cogent Social Sciences „Der konzeptionelle Penis als ein soziales Konstrukt“ an. Die Prüfer waren unglaublich ermutigend und gaben uns sehr gute Noten in fast jeder Kategorie. Zum Beispiel bewertete ein Prüfer unsere Arbeit als „gut fundiert“ und lobte sie entsprechend: „Sie erfasst das Thema der Hypermaskulinität durch einen multidimensionalen und nichtlinearen Prozess.“ (Wir glauben, dass soll heißen, dass sie ziellos durch viele Schichten von Jargon und Unsinn wandert.) Der andere Prüfer bewertete die These und die ganze Studie als „ausgezeichnet“ in jeder anwendbaren Kategorie.

Die beiden Studienautoren gingen sogar soweit zu behaupten, dass der „konzeptionelle Penis“ maßgeblich zum Klimawandel beiträgt. Und selbst das erkannten die beiden Prüfer nicht als Unsinn. In der Studie heißt es dazu:

Der konzeptionelle Penis zeigt signifikante Probleme auf für die Gender-Identität und die reproduktive Identität innerhalb sozialer und Familien-Dynamiken, er ist ausschließend gegenüber entrechteten Gemeinschaften, die auf Gender- und reproduktiver Identität basieren, er ist eine nachhaltige Quelle des Missbrauchs von Frauen und anderen Gender-marginalisierten Gruppen und Individuen, er ist die universal-performative Quelle der Vergewaltigung und er ist der konzeptionelle Treiber für einen großen Teil des Klimawandels.

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26 KOMMENTARE

    • #Hartmut.
      Wahrscheinlich hast Du nicht verstanden, was man uns damit sagen will. Anders kann ich mir Deinen Kommentar nicht erklären.

      • HAHAHAHAH diese Jux-Studie ist penlich, aber die Veroeffentlichung durch ein sog. Wissenschaftliches Magazin ist peinlich. Das macht deutlich wie die Linken nicht nur die Presse verdummt haben…. hier auf der rechten Seite ist die wahre Studie: “ Journalisten sind duemmer ( und korrupter) als der Durschnittsbuerger…

  1. weder wissenschaftlich noch politisch ein Problem, die Bevölkerung für -„DUMM“- und die Unwahrheit für eine Bereicherung zu verkaufen.

  2. Wusste gar nicht, wie viel Macht mein Geschlechtsteil hat. Ich laufe ab sofort breitbeinig !

  3. Unbestätigten Gerüchten zufolge gibt es nun diesen Wettbewerb: Geistes- oder Genderwissenschaftler sollen eine Fälschung auf dem Gebiet der Physik in »Nature« publizieren.

  4. Grüß Gott,
    diese „Studie“ ist nicht von anderen „echten gender Studien“unterscheidbar.
    Ich denke damit ist alles nötige gesagt…

    • Das glaube ich auch. Somit hat diese Studie die Unwissenschaftlichkeit dieses ganzen „Studienganges“ aufgezeigt.

  5. Hahaha, mein Schwanz ist also „konzeptionelles Symbol meiner Hypermaskulinität“ und zudem (mit) verantwortlich für den Klimawandel! Bisher dachte ich, daß er lediglich für viele gebrochene Herzen und mindestens vier Kinder verantwortlich sei. Ich liebe solchen Humor….

  6. das scheint mir doch alles recht vernünftig, der konzeptionelle penis ist schließlich eine realität. hätten wir eine weiblich dominierte gesellschaft, würden wir vermutlich der gesellschaft übergestülpte konzeptionelle vulvas antreffen. es kommt halt nur darauf an, was man mit dieser einsicht nun anstellt, welchen gewinn man daraus zieht. das der klimawandel, als ein resultat männlich dominanter oder phallischer politik anzusehen ist, scheint mir ebenfalls völlig einsichtig, also die belächelung, die hier stattfindet, selbst unter dem eingeständnis der autoren, dass sie nur vorhatten, die leute von dem magazin zu verarschen, schient mir relativ unangebracht.

    • Tom Appleton: Ja, der Mann ist an allem schuld! Danke für Deine Realsatire (wenn unfreiwillig, umso schlimmer!). Alle männlichen Wesen, ob Gorilla- oder Löwen-, ob Wal- oder Haimännchen, alle Lebewesen männlichen Geschlechts sind einer „dominanten und phallischen Politik“ hörig, die ganz nebenbei auch den Klimawandel, den Irakkrieg und die nächste Supernova im Krebsnebel zu verantworten hat. Mein Substrat hieraus: Schlimmer und dämlicher noch als die gegenderten Polit-Emanzen sind ihre weichgespülten devoten Hausmänner ohne Sack und Rute! Gott, wäre das lustig, wenn es nicht so traurig wäre.

  7. micha — bist du ein michael oder eine michaela? siehst du, das kann man heute aus deinem namen nicht mehr klar erkennen. deswegen pochst du wahrscheinlich so ein bissal protzerisch auf sack und rute. ich finde das eigentlich total okay, also ich denke, dass ein mann sehr wohl einen „richtungsanzeiger“ braucht, nicht nur, weil er seinen eigenen schwanz irgendwo rein tun möchte, sondern auch, um zu wissen, was er in seinem leben erreichen möchte. hemingway war ein interessantes beispiel dafür, was passiert, wenn ein mann ihn nicht mehr hochkriegt. nobelpreis, ein nettes kleines buch über einen laen mann, der den fisch nicht mehr nach hause bringen kann, und dann suizid. bei frauen beginnt das leben erst mit 60, weil sie dann noch 30 jahre vor sich haben, und den ganzen müll der phallisch-dominierten welt abgearbeitet haben. kein wunder, dass sie dann oft einfach lesbisch werden, obwohl ja auch die lesbischen beziehungen in dominante und dominierte partnerinnen zerfallen.

  8. Sind zwar jetzt auf einem Nebenkriegsschauplatz, aber trotzdem: ALLE Machos haben MÜTTER (Frauen), welche sie erzogen haben… 🙂

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