Am Tag des offenen Denkmals am 11. September 2022 öffnen zahlreiche Orte in ganz Deutschland ihre Türen für Besucher. Unter dem Motto „KulturSpur. Ein Plädoyer für den Denkmalschutz“ werden allein in Berlin über 600 denkmalgeschützte Gebäude für interessierte Besucherinnen und Besucher zugänglich gemacht, oftmals aber nur mit Voranmeldung. Der Tag findet sowohl digital als auch vor Ort statt und wird jährlich von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz organisiert.
Tag des offenen Denkmals findet in ganz Deutschland statt
Der Aktionstag lockt mit mehr als 40 Programmpunkten und das bei freiem Eintritt deutschlandweit. In einigen Fällen ist eine Voranmeldung bei den Veranstaltern erforderlich. Zugleich ist der Tag des offenen Denkmals ein Fest des Ehrenamts, denn ohne die Mitarbeit zahlreicher Vereine, Initiativen, Denkmaleigentümer und vieler einzelner Freiwilliger würde er nicht stattfinden. Dazu kommen zahlreiche Unternehmen, die sich für nachhaltigen Denkmalschutz einsetzten.
Rund eine Million archäologische Stätten, Siedlungen, Kirchen, Bauern- und Arbeiterhäuser, Burgen und Schlösser, Parks und Gärten, Industrie- und Verwaltungsgebäude sind in Deutschland als Denkmäler eingetragen. Sie sind eindrucksvolle Zeugnisse der Vergangenheit und zugleich einzigartige Elemente der Gegenwart. Ihr Schutz und ihre Pflege sind eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, an der sich viele Bürgerinnen und Bürger aktiv beteiligen und Freude haben.
Auf der offiziellen Webseite findet man das Programm für jede Stadt, für Berlin sind im näheren Umkreis ca. 650 Einträge zu finden, während es für ganz Deutschland über 7.500 Einträge gibt. Gemeinsam mit der Stadt Leipzig eröffnet die Deutsche Stiftung Denkmalschutz alle Aktionen von Deutschlands größtem Kulturevent. Die diesjährige Gastgeberstadt ist seit 1998 immer eine Stadt mit einem besonderen historischem Wert. Ein wesentliches Kriterium für die Auswahl zur Eröffnungsstadt bildet für die Deutsche Stiftung die vorbildhafte Arbeit bei dem Denkmalschutz.
Leipzig ist dieses Jahr Eröffnungsstadt
In Leipzig gibt es bisher 181 angemeldete Attraktionen für den Tag des offenen Denkmals, darunter Schlösser, Kirchen, Synagogen und Baudenkmäler. Die Feier wird am Augustusplatz in Leipzig eröffnet mit kulturellem Programm vom 11 Uhr bis in den späten Nachmittag. Zu den zahlreichen sanierten Denkmälern, gibt es 7 Baustellen von aktuellen Projekten zur Besichtigung.
Leipzig, oder Leibzsch nach dem sächsischen Dialekt, wurde im Jahr 1015 gegründet und ist seit jeher ein attraktiver Wohnort. Ende 2021 lebten 601.866 Einwohner in Leipzig, damit belegt die kreisfreie Großstadt den 8. Platz der größten Städte Deutschlands. Das Statistische Landesamt des Freistaates Sachsen hat einen Anstieg der Einwohnerzahl prognostiziert mit der logischen Konsequenz, dass die Nachfrage für Wohnraum steigen wird. Aufgrund ihrer architektonischen Qualität und der häufig besseren Lage bevorzugen viele Leipziger Einwohner sanierte Altbauten, anstatt in sanierte Wohnungen in den Großsiedlungen zu ziehen.
Aufgrund des Engagement der Stadt und Unternehmen wie der AS Unternehmensgruppe Holding GmbH bietet Leipzig so viele denkmalgeschützte Altbauten, wie kaum eine andere Stadt in Deutschland. Unter strengen Vorschriften hat die AS Unternehmensgruppe bereits 11 Objekte im Raum Leipzig in neuem Wohnraum verwandelt. Darunter einige Wohnblöcke, z.b. in der Oststraße und Schirmerstraße. Die beliebten Wohnräume kann man am Tag des offenen Denkmals natürlich nicht besichtigen, außer die Bewohner erlauben dies.
Berliner am Tag des offenen Denkmals
Die Hauptstadt Berlin bietet mit der höchsten Einwohnerzahl auch die meisten Attraktionen am Tag des offenen Denkmals. Neben der wachsenden Skyline in Berlin gibt es im näheren Umkreis ca. 650 Einträge zu finden, hier findet man eine interaktive Karte für Attraktionen in der Nähe. Außerhalb von Berlin, Richtung Norden in Fürstenberg, lässt sich das Schloss Fürstenberg/Havel besichtigen, dessen Umbau zu einer sanierten Altbauwohnung schon in Planung ist.
Schließlich sind es nicht nur die oft besuchten Sehenswürdigkeiten in Berlin, die die Denkmalpflege und die Besucher am Tag des offenen Denkmals auf Trab halten. Die meisten Gebäude sollten am Tag besichtigt werden, da die Beleuchtung vieler Sehenswürdigkeiten abgeschaltet wurde. Aber es sind die unscheinbaren Bauwerke und die kleinen Entdeckungen in Nebenstraßen, die mehr Beachtung verdienen. Alte Schulgebäude und Litfaßsäulen, die auf denkmalgerechte Sanierungen warten.
Die Gartenstadt Falkenberg wird aufgrund ihrer Farbgebung auch Tuschkastensiedlung genannt und ist Unesco-Weltkulturerbe. Eine Tour beim Tag des offenen Denkmals führt zu den ikonischen Bauten. Besichtigungen von Wohngebäuden könnten am Tag des offenen Denkmals interessant sein, da es erste Hinweise gibt, dass die Immobilienpreise sinken könnten. In Mitte lässt sich beispielsweise das Nikolaiviertel erkunden, die Führung wird erklären, was den Ort für die Stadtgeschichte so bedeutsam macht.
(TB)