Will denn keiner die Traditionsbäckerei am Hackeschen Markt in Berlin Mitte weiterführen? Die Bäckerei & Konditorei Balzer in der Sophienstraße 30 ist seit 90 Jahren eine Institution. Seit 1984 steht Waltraud Balzer in der Backstube. Nun ist sie 82, hat schon künstliche Gelenke und würde gern in Rente gehen, doch sie findet keinen Nachfolger. Ein Grund könnte sein, so die Bäckerin zur B.Z.: „Wenn wir anfangen zu arbeiten, kommen andere aus der Disco.“ Ein zweiter Grund: Der Vermieter möchte seine Einnahmen entsprechend der umliegenden Mietpreise anpassen.
Dabei ist ihr Laden bis nach Japan bekannt. Und die Berliner sind des Lobes voll. „Hier gibt es die besten (Berliner) Pfannkuchen der Welt!“, schreibt Saskia K., die in einem Büro um die Ecke arbeitet, auf dem Gastro-Bewertungsportal Yelp. Der Berliner Kay H. findet: „Wer noch echte „Ostschrippen, Knüppel, Makronentörtchen, leckeren Blechkuchen, Kekse, handgemachte Torten, gesundes Brot ohne Konservierungsstoffe nach traditionellen Rezepten sucht, ist hier goldrichtig.“
„Das Angebot ist direkt vom Tag und super lecker!!! Meine Spezialität sind die mandelhörnchen.;))“, lobt Silke H. aus Berlin.
Das Geheimnis des überragenden Geschmacks ist eigentlich ganz einfach. Waltraud Balzer verriet der B.Z.: „Keine Chemie und dafür ein Pfund Butter mehr in den Teig.“
In der Familie gibt es niemanden, der die Tradition weiterführen könnte. „Ich war durch meinen Beruf so eingespannt, dass ich nie eine Familie gegründet habe“, sagte Waltraud Balzer. Wer die Bäckerei übernimmt, bekommt auch ihre „Schatzkiste“, eine Pappschachtel mit Rezepten. „Das ist uralt Lavendel“, sagte Balzer.
12 Stunden arbeitet Waltraud Balzer wochentags im Laden. Backautomaten, wie man sie heute allerorten in Konditoreien findet, lehnt sie ab.
Nach dem Verkauf des Ladens möchte sie noch ein paar Jahre ohne Arbeit genießen. „Meine Mutter hat bis zum Tod in der Backstube gestanden, das will ich nicht.“
Kein Wunder, Bäcker ist einer der vielen schlecht bezahlten und undankbaren Jobs „täglich Nachtschicht, Sozialleben wird stark eingeschränkt, niedriges Gehalt“, der nun mal so wie er mal war aussterben wird. Hab meine Schicht heute schon durch :p
Und trotzdem wird es immer teurer, hab gestern für ein Kasebrötchen 90 Cent bezahlt . . .
Frank Drabin Das nennt man Inflation, werden die benötigten Ressourcen jährlich teurer, steigen auch die Preise der Produkte an (: Haselnüsse etc. sind ja vor 2 Jahren extrem angestiegen…
Wie groß ist denn der Mehraufwand für ein Käsebrötchen im Gegensatz zum normalen Brötchen, und wieviel Mehrkosten beim Material?
Gross genug, wenn es Ihnen nicht passt kaufen sie ein normales Brötchen und legen sie Käse darauf. Oder kneten Sie zu Hause Ihren eigenen Teig, wirken Käse hinein, bestreichen das Brötchen, tauchen es in Käse, lassen es aufgehen, backen es und wolla!
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