Sperrgebiet in Tschernobyl wird größter Solarpark der Welt

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Die Nuklearkatastrophe von 1986 hat Tschernobyl zu einer kontaminierten und lebensfeindlichen Zone gemacht. Lange wusste man mit dem Sperrgebiet nichts anzufangen, jetzt hat die ukrainische Regierung aber einen Plan: der größte Solarpark der Welt soll grüne Energie aus dem Sperrgebiet liefern.

Sperrgebiet in Chernobyl wird größter Solarpark der Welt (Foto: coniferconifer)
Sperrgebiet in Chernobyl wird größter Solarpark der Welt (Foto: coniferconifer)

Tschernobyl könnte größter Solarpark der Welt werden

Was macht man mit einer Fläche von 4.100 Quadratkilometern Sperrgebiet? Es erscheint, die beste Möglichkeit ist der Bau eines gigantischen Energiespenders – der weltweit größte Solarpark könnte schon bald auf dem ehemaligen Nuklearkraftwerk in Tschernobyl stehen.

Die Vorbereitungen für dieses Megaprojekt laufen schon heiß. Gleich vier verschiedene kanadische Energiekonzerne und zwei U.S. Investmentfirmen sind an den Verhandlungen beteiligt. In der Ukraine möchte man die riskanten Pläne möglichst schnell umsetzen, denn ihnen rennt die Zeit davon. Überall auf der Welt werden gerade Solarparks im großen Stil gebaut und nur einer kann der größte sein. Wenn der Plan in Tschernobyl heute fertiggestellt würde, wäre es der größte Solarpark der Welt.

Tschernobyl scheint für die Produktion erneuerbarer Energien perfekt zu sein. Einerseits sind die Hochspannungs-Leitungen, die früher Strom von dem Nuklearkraftwerk in Städte trug, immer noch in Takt. Einer der größten Kostenfaktoren fällt so schon einmal weg, schreibt Yahoo.

Andererseits ist das Land vor Ort sehr günstig zu erwerben und bietet viele Vorteile. Zum Beispiel gibt es in der Umgebung um Tschernobyl sehr viele Arbeiter mit Erfahrung in Hochspannung-Anlagen.

Sogar die Europäische Bank für Rekonstruktion und Entwicklung zeigt ihr Interesse an dem Megaprojekt. Solange es keine Bedenken hinsichtlich der Umwelt gebe wäre die Bank an einer Beteiligung durchaus interessiert.

Tschernobyl ist kein sicherer Arbeitsplatz

Der Supergau am 26. April 1986 in Tschernobyl war ein tödliches Desaster. 31 Arbeiter starben sofort während dem Zusammenbruch der Kernreaktoren und 33 weitere an Folgeschäden. Die Gesamtzahl von Todesopfern variiert stark, es ist eben schwierig die krebserregende Strahlung einer exakten Todeszahl zuzuordnen. Offizielle Zahlen aus Tschernobyl behaupten es seien 4.000, Greenpeace geht in der Hinsicht etwas höher und spricht von 100.000 Todesofern.

Auf jeden Fall gleicht das Wohngebiet rings um Tschernobyl einer Geisterstadt. Hier wohnten früher 14.000 Menschen – heute sind es vielleicht noch 700.

Radioaktive Strahlung führt oft zu Krebs und ist damit eine unsichtbare, unheimliche Gefahr. Menschen fürchten den Kontakt und meiden das Gebiet rund um Tschernobyl schon seit sehr langer Zeit. Wenn der Bau des größten Solarparks also Zustande kommt, müssen sich Regierung und Energiekonzern mit ernsten Bedenken für die Arbeiter auseinandersetzen. Man müsse darüber nachdenken ob Schutzanzüge vonnöten sind und ob nur in reduzierter Form gearbeitet werden kann. Denn je länger man radioaktiver Strahlung ausgesetzt ist, desto schlimmer.

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