TSMC erhält Exportverbot für schnelle Computerchips nach Russland

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Taiwan beschärnkt Hightech Export nach Russland, zwar ist nach wie vor der Kauf von Computerchips von TSMC und anderen Unternehmen in dem ostasiatischen Land erlaubt, doch gibt es einige wichtige Einschränkungen. Das ist nach heutigen Standards sehr gering und schließt praktisch alle Computerchips ein.

Taiwan veröffentlicht Liste mit verbotenen Exportgütern

Das taiwanesische Wirtschaftsministerium (MOEA) diese Woche eine Liste mit strategischen Hightech-Gütern veröffentlicht hat, die nicht nach Russland und Weißrussland exportiert werden dürfen. Weißrussland ist auf der Liste aufgeführt, weil das MOEA glaubt, dass es Russland bei der Einfuhr solcher Güter helfen könnte. TSMC ist als das größte Hightech Unternehmen von Taiwan am stärksten betroffen.

Die Liste umfasst nicht nur moderne Chips, sondern auch Technologien, mit denen diese hergestellt oder zurückentwickelt werden können, darunter Lithografiegeräte, Scanner und Rasterelektronenmikroskope. Desweiteren alle anderen Arten von Halbleiterwerkzeugen, die zur Herstellung von Chips vor Ort oder zur Durchführung von Reverse Engineering verwendet werden können.

Was die Chips betrifft, die Russland und Weißrussland von Taiwan kaufen können, so gibt es zahlreiche Einschränkungen. Die Leistung ist auf weniger als 5 GFLOPS begrenzt. Die neuste Spielekonsole Playstation 5 von Sony hat eine Leistung von 10.280 GFLOPS. Sogar die Playstation 2 aus dem Jahr 2000 hätte mit 6,2 GFLOPS zu viel Leistung für den Export.

Unter den Restriktionen fallen noch weitere Hightech Chips. Die exportierten Chips dürfen nicht mehr als 32 Bits, mehr als 144 Pins, eine Gatterlaufzeit von weniger als 0,4 Nanosekunden oder eine externe Verbindung mit einer Datenübertragungsrate von 2,5 MB/s oder mehr haben. Außerdem darf ihre Betriebsfrequenz 25 MHz oder mehr nicht erreichen.

Russland versucht seit längerem Technologie zu kopieren um unabhängig zu werden
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Sanktionen treffen Russland stärker als TSMC

Die Sanktionen, die gegen Russland wegen des Krieges mit der Ukraine verhängt wurden, haben die Chipversorgung des Landes stark beeinträchtigt, so dass Intel, AMD und IBM ihre Verkäufe kurz nach Beginn der Invasion einstellten. Die Situation führte dazu, dass Russland illegale Chipimporte zuließ und sogar Komponenten aus Haushaltsgegenständen wiederverwendete.

Die Regierung hat 38,3 Mrd. US Dollar in die russische Mikroelektronikindustrie investiert, in der Hoffnung, die Produktion mit dem derzeitigen 90nm-Knoten hochzufahren und bis 2030 28nm-Chips herzustellen um unabhängiger von TSMC zu werden. Aber die neuen Beschränkungen Taiwans werden diese Pläne wahrscheinlich beeinträchtigen. Angesichts der Sanktionen könnte Russland dazu übergehen, Chinas Zhaoxin-x86-Chips zu verwenden, die für alles, was über die Büroarbeit hinausgeht, nicht viel taugen.

Die Exporte aus Taiwan gehen seit Februar dieses Jahres immer weiter zurück. Dies geht mit den bestehenden Handelsbeschränkungen von anderen Hightech Unternehmen einher. Von Februar auf März fiel der Export von 99,6 auf 44,5 Mrd. US Dollar. Im folge Monat April sogar auf 29,1 Mrd. US Dollar, so niedrig wie seit Jahren nicht mehr. Der Import von Russland nach Taiwan ist in den gleichen Monaten ebenfalls etwas gesunken, aber liegt immer noch weit über dem Niveau von Januar 2022.

Russland stoppt Export von Inertgas zur Produktion von Elektronik

Russland hat Ende Mai die Export von Inertgasen, einschließlich Neon, in unfreundliche Staaten eingeschränkt. Diese Gase umfassen insbesondere Argon, Helium und Neon, die bei der Herstellung von Halbleitern verwendet werden. Inertgase gehören zu den Grundstoffen für die Herstellung von Halbleitern. Russland deckt einen Anteil von 30% auf dem weltweiten Markt. So kauft auch der Industriegigant TSMC teilweise in Russland ein.

Die Krise bei den Halbleitern begann lange vor der Pandemie, und die Entscheidung über die Ausfuhrbeschränkungen für Inertgase „wird es ermöglichen, dass die Ketten vorerst auf neue Weise unterbrochen werden“, heißt es in einer offiziellen Mitteilung eines russischen Beamten. Russland verfolgt ganz klar die Absicht den Halbleiter Engpass aufrechtzuerhalten.

Möglicherweise entschließt sich China dem Handelskrieg beizutreten und versorgt Russland mit Hightech Waren von TSMC und weiteren Unternehmen aus Taiwan. Damit würde der bestehende Konflikt zwischen China, USA und Taiwan durch Russland weiter vorangetrieben werden.

(TB)

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