Neue Studie zu Verarmung: Kinder werden ärmer als ihre Eltern

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Während die Wirtschaft wächst schrumpfen die Haushaltseinkommen. Eine Untersuchung von 25 Industriestaaten zeichnet einen schockierenden Trend Richtung Verarmung. Die meisten Haushalte müssen mit gar keinem – bis hinzu einem geringeren Budget auskommen als ihre vorangegangenen Generationen.

Neue Studie zu Verarmung: Kinder werden ärmer als ihre Eltern (Foto: Kamaljith K V)
Neue Studie zu Verarmung: Kinder werden ärmer als ihre Eltern (Foto: Kamaljith K V)

Wenn die Kinder es nicht besser haben werden

Ist das also dieses Wirtschaftswachstum wovon alle reden? Es ist der Albtraum eines jeden Elternteils. Wenn die finanzielle Zukunft der Kinder nicht gesichert ist, kann eine Mutter nur selten ruhig einschlafen. Als Nation und Gesellschaft wollen wir den nachfolgenden Generationen eine bessere Welt hinterlassen. Sauber Luft, Meinungsfreiheit, eine gute Bildung und finanzielle Unabhängigkeit sind nur ein paar unserer Werte.

Soziale Ungerechtigkeit ist vielen ein Begriff. Jetzt hat die Beratungsfirma McKinsey eine Studie zu diesem Thema veröffentlicht und ein Gefühl der Benachteiligung auf wissenschaftliche Füße gestellt. Der Titel der Studie trägt den Namen „Ärmer als ihr Eltern? Gleichbleibende oder fallende Einkommen in fortgeschrittenen Volkswirtschaften“.

Verarmung als Megatrend

Zuerst einmal: McKinsey ist eine der größten Unternehmensberater der Welt. Sie sind weder für die Stärkung der Arbeitnehmerrechte, noch für ihren Dienst an unteren Sozialschichten bekannt, so der Stern. McKinsey hat die ökonomische Entwicklung zwischen 2005 und 2014 in 25 Industriestaaten analysiert. Das Ergebnis wird viele nicht überraschen, dennoch wird man hier mit fundierten Daten beliefert: zwei Drittel der Einkommen aller Haushalte sind entweder gleichgeblieben oder sogar zurückgegangen.

Man kann nicht mehr von Verarmung einer bestimmten Schicht sprechen, sondern von der kompletten Mitte der Gesellschaft. Auch wenn man Interventionen der Politik, wie Steueranpassungen oder Transferzahlungen, berücksichtigt, müssen immer noch 25 Prozent der Menschen ihr Haushaltseinkommen beim Schrumpfen beobachten.

2005: die Einkommenswende?

Zum Vergleich dieser Zahlen wurden die stolzen Daten der 12 vorangegangenen Jahre herangezogen. Von 1993 bis 2005 haben 98 Prozent aller Haushalte ein Plus verbuchen können – das Einkommen der Gesellschaft stieg fast kollektiv über diesen Zeitraum an.

Interessant wird es vor allem dann, wenn man einen solchen Megatrend der Verarmung in gleich 25 Industriestaaten gleichzeitig nachweisen kann. Ist das keinem aufgefallen oder wird das Thema bewusst nicht thematisiert?

Klar ist der Trend nicht linear und von Land zu Land unterschiedlich. Aber auch wenn es keine exakte Übereinstimmung der Prozentwerte gibt, so zeichnet sich ein deutlicher Großtrend. Die Reichen werden reicher und alle anderen ärmer. Auch das ist nichts Neues, oder? Die Frage nach dem Grund dafür wird aber nicht gerade einfacher – einzelne Fehler im System oder der Politik tragen vielleicht dazu bei, sind aber mit Sicherheit nicht der entscheidende Faktor.

McKinsey sieht mehrere Entwicklungen der letzten Jahre als Grund für die Verarmung der Gesellschaft. Die Auswirkungen der Finanzkrise von 2008 kann man unter anderem bis heute noch spüren, die Gesellschaft wird immer älter, und Haushalte in den meisten Industrienationen werden kleiner. Das sind alles unpolitische Gründe für ein geringeres Einkommen.

Ganz kann sich die Politik aber dann doch nicht aus der Affäre ziehen, denn für die Entwicklungen im Arbeitsmarkt ist sie alleine verantwortlich. Wir deutschen haben den Zuwachs an Leiharbeitern und befristeten Arbeitsverträgen selbst miterleben können.

McKinsey hebt Deutschland in diesem Sinne ganz besonders hervor. Bei uns müssen Teilzeitkräfte oft den ganzen Tag und die ganze Woche auf Abruf stehen, obwohl sie nur 15 Stunden arbeiten sollen. Damit wird ihnen jede Möglichkeit genommen einer weiteren Tätigkeit nachzugehen. Es ist offensichtlich, dass vor allem junge, ungebildete Menschen die Verlierer in diesem System sind.

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18 KOMMENTARE

  1. Betrifft natürlich nur Deutsche Familien und Kinder. Die ausländischen Schmarotzer bekommen sicher weiterhin alles hinten reingeschoben und können sorglos hier schönes Leben bezahlt bekommen! !

  2. In Deutschland wird seit fast 20 Jahren durchgehend von unten nach oben umverteilt. Die Superreichen zahlen nur einen Bruchteil der Steuern, die ein Arbeitnehmer zahlt. Firmenvermögen von über 26 mio sind im Erbfall mit durchschnittlich 1,8 % !!!!!!!!! versteuert worden. Internationale Konzerne zahlen gar keine Steuern. Die Privatisierung des Gesundheitswesens hat alles teurer und schlechter gemacht, weil überall nur noch Gewinne zählen………….

  3. Wen wundert es? Wenn man in diesem Land arbeitet bleibt einem nichts mehr übrig man kommt nackt nach Hause oder noch irgend etwas in der Tasche zu haben das kann es doch nicht sein!

  4. Ja, das ist in den USA schon lange so!
    Und da wir die Goldene Kuh Amerika anbeten ist das schon seit meiner Generation so!
    Und verschlimmert sich zunehmend !
    Ist also bekannt!

  5. Danke Herr Schröder, danke SPD, danke CDU, danke Grüne, danke FDP. Ihr alle seid die Totengräber unseres Systems. Weil IHR ALLE nur Lobbypolitik für die Reichen macht

  6. Das ist, wenn auch allen bekannt, sehr frustrierend und wenn ich Politiker wäre und somit auch in der Pflicht ,für sozialverträgliche und gut entlohnte Arbeitsverhältnisse, die einen gewissen Wohlstand auch für die kommende Generation garantieren, Sorge zu tragen, dann würde ich mich angesichts der Wirklichkeit im Jahr 2016 schämen und müsste mein Amt freiwilligen niederlegen.

  7. Und dazu benötigt man eine sauteure Studie ? ? ?
    Ein wenig gesunder Menschenverstand hätte das völlig kostenfrei auch feststellen können, was wir übrigens schon seit Jahren tun.
    Wenn der Staat nicht endlich wieder seine Pflichten den privaten geldgierigen Händen entreißt und selber übernimmt, wird die sozialle Lage den kritischen Punkt in kürzester Zeit erreichen.

  8. Hier sollten die Regierungskaste öfter mal reinschauen. Solange es ihnen nicht an den Kragen geht, passiert nichts. Bestes Beispiel ist doch die Skandalsalve von VW.
    Die werden mit Samthandschuhen angefasst.

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