Volkswagen investiert über 180 Milliarden Euro in E-Autos

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Der deutsche Automobilriese Volkswagen hat Anfang des Monats einen Betriebsgewinn von 22,5 Milliarden Euro für das Gesamtjahr 2022 bekannt gegeben, ein Plus von 13 % gegenüber dem Vorjahr. Die Auslieferungen von Batterie- und Elektrofahrzeugen (BEV) sind vergleichsweise stark um 26 % gestiegen. VW will die BEV Sparte weiter ausbauen und investiert 180 Milliarden Euro über 5 Jahre, wobei zwei Drittel in diesem Bereich fließen sollen.

Volkswagen investiert zwei Drittel in E-Autos
Volkswagen investiert zwei Drittel in E-Autos

Volkswagen investiert massiv in China und E-Autos

Volkswagen kündigte am Dienstag, dem 14.03. Pläne an, zwischen 2023 und 2027 180 Milliarden Euro (ca. 192,6 Milliarden US-Dollar) zu investieren, wobei mehr als zwei Drittel in „Elektrifizierung und Digitalisierung“ fließen sollen. Die enormen Investitionen sollen für Autosoftware und Benutzeroberflächenfunktionen im Rahmen der Digitalisierung ausgegeben werden und für die Entwicklung neuer Antriebssysteme und Batterietechnik.

Die starken Ergebnisse für das letzte Jahr gingen vor allem durch die starken Zahlen aus dem asiatischen Raum hervor. Die BEV-Expansion hat durch einen Anstieg von 68 % in China an Bedeutung gewonnen. Mit einem Anteil von 18,5 Prozent bleibt Volkswagen gemeinsam mit seinen lokalen Partnern Marktführer auf dem chinesischen Markt. Das Manager Magazin hat geschrieben „VW ohne China nicht mehr vorstellbar“. Mittlerweile werden vier von zehn Neuwagen nach China exportiert, hieß es schon im Jahr 2021.

„BEVs (batterieelektrische Fahrzeuge) hatten einen Rekordanteil von 7 Prozent an den Gesamtauslieferungen – ein bedeutender Meilenstein, auf dem wir in diesem Jahr aufbauen werden, da unsere beliebte Modellpalette weiter wächst“, sagte VW-Konzernchef Oliver Blume in einer Erklärung und hob die Leistung der Elektrofahrzeuge hervor. „Wir haben unsere globale Präsenz weiter gestärkt, indem wir die Produktion und Entwicklung unserer exzellenten Produkte und Technologien noch stärker lokal in den Märkten konzentrieren.“

Logistikprobleme deutlich spürbar in 2022

Die Gesamtauslieferungszahlen gingen um 7 % auf 8,3 Millionen Fahrzeuge im Jahr 2022 zurück, und der Netto-Cashflow der Automobilsparte verringerte sich auf 4,8 Milliarden Euro, verglichen mit 8,6 Milliarden Euro im Jahr 2021. In dem letzten Geschäftsbericht führte das Unternehmen dies auf einen „Anstieg des Betriebskapitals aufgrund von Lieferketten- und Logistikproblemen, insbesondere gegen Ende des Jahres“ zurück und prognostizierte, dass sich dies im Laufe des Jahres 2023 „weitgehend umkehren“ sollte.

Trotzdem hat Volkswagen im Jahr 2022 den weltweiten Umsatz auf 299,33 Mrd. $ (279,2 Mrd. Euro) gesteigert, das sind 12 % mehr als im Vorjahr. Der Betriebsgewinn stieg um 13 % auf 24,12 Milliarden Dollar (22,5 Milliarden Euro), die operative Marge (vor Sondereinflüssen) auf 8,1%. Besonders hervorgehoben wurde die VW-Premiummarkengruppe (Audi, Bentley, Ducati, Lamborghini), deren Absatz um 4 %, deren Umsatz um 11 % und deren Marge (Umsatzrendite) um 29 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen ist.

Trotz der Logistikprobleme hat Porsche im vergangenen Jahr ebenfalls deutlich mehr verdient. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern lag bei 6,8 Milliarden Euro, das sind 27,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Den Umsatz steigerten die Stuttgarter Autobauer um 13,6 Prozent auf 37,6 Milliarden Euro, dank des erfolgreichen Börsengangs von Porsche.

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Gutes Jahr für Volkswagen und Porsche

An dem guten Jahr für Volkswagen und Porsche sollen die Aktionäre beteiligt werden. Der Vorstand schlägt für das Jahr 2022 eine Ausschüttung von 911 Millionen Euro vor, die gleiche Zahl wie der legendäre Porsche 911 ist wohl mehr als ein Zufall. Zusätzlich gibt es einen Aufschlag von 5 Millionen Euro für die Vorzugsaktien, womit sich die Gesamtsumme auf 916 Millionen Euro beläuft. Eine Dividende von 1,00 Euro je Stamm- und 1,01 Euro je Vorzugsaktie.

Für das Jahr 2023 hat Volkswagen einen Auftragsbestand von fast 1,8 Millionen Autos. Damit haben die bisherigen Werke bereits ordentlich Aufträge. Im Rahmen seiner Lokalisierungsstrategie hat VW den Bau eines Batteriewerks in Ontario, Kanada, angekündigt. Es wird das erste Batteriewerk von VW außerhalb Europas sein und soll 2025 die Produktion aufnehmen. Kanada verfügt über eine enorme Menge an Bodenschätzen für Hightech und Batterien. Damit ist das Land nördlich der USA auf dem Weg, ein Konkurrent zu China zu werden.

Letzte Woche kündigte VW an, dass es 2 Milliarden Dollar für eine neue Fabrik in South Carolina für seinen Geschäftsbereich Scout Motors electrified adventure vehicles ausgeben wird. Diese Fahrzeuge werden 2026 vom Band laufen. Die neuen Fabriken sind Teil der VW-Einheit PowerCo, für die der Autohersteller 16,05 Milliarden Dollar (15 Milliarden Euro) für den Bau von Batteriezellenfabriken und die Sicherung von Rohstoffen vorgesehen hat. Laut VW soll PowerCo bis 2030 einen Umsatz von 21,5 Milliarden Dollar (20 Milliarden Euro) erwirtschaften.

(TB)

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