Migranten lieben Berlin, mögen Brandenburg weniger

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Während die ankommenden Migranten Berlin seit Monaten massive Probleme bereiten, ist das Nachbarland Brandenburg weniger überlastet. Doch nach Brandenburg wollen die Migranten oftmals nicht. Denn dort sind sie weit ab vom Schuss.

Migranten Berlin Brandenburg
In Berlin ist der Andrang an Migranten viel größer als im Nachbarland Brandenburg. (Screenshot: YouTube/stern)

Berlin hat massive Probleme, die hier ankommenden Migranten unterzubringen. Knapp 60 Turnhallen werden derzeit für die Unterbringung von Asylbewerbern genutzt. Auf dem Tempelhofer Feld entsteht ein Massenlager für 7.000 Migranten. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) ist bundesweit zum Symbol der Überforderung geworden.

In seiner Verzweiflung wollte der Senat bei der Hotelkette Grand City Hotels (GCH) 22 Berliner Hotels für 10.000 Asylbewerber anmieten. Die Kosten für den Steuerzahler hätten bei 180 Millionen Euro pro Jahr gelegen. Doch nach scharfer Kritik ruderte die Hotelkette GCH zurück und bietet dem Berliner Senat jetzt nur noch zwei kleine Hotels für Migranten in Reinickendorf an.

Während die Migranten Berlin vollkommen überlasten, wären im Umland der Hauptstadt Plätze frei. Der Landkreis Potsdam-Mittelmark etwa nahm 2015 mehr als 800 Personen weniger auf als geplant. „Es ist richtig, dass Brandenburg zurzeit freie Kapazitäten in seiner Erstaufnahmeeinrichtung hat“, sagte Innenstaatssekretär Matthias Kahl der Welt.

Doch auch wenn Brandenburg eher dazu in der Lage wäre, wird es der überforderten Hauptstadt keine Migranten abnehmen. Matthias Kahl sagt: „Zusätzlich noch Berliner Flüchtlinge aufzunehmen, ginge sowohl zulasten des Landes als auch seiner Kommunen.“ Laut Innenministerium in Potsdam wird Brandenburg alle Plätze noch selbst benötigen.

Darum lieben Migranten Berlin

„Es gibt zwar keine Zahlen“, sagt Katharina Mühlbeyer vom Flüchtlingsrat Berlin, „aber aus Gesprächen mit Geflüchteten weiß ich, dass die Vorstellung, in einer Großstadt zu sein, mit sozialen Angeboten, öffentlichen Verkehrsmitteln, Angehörigen der eigenen Communities, ausschlaggebend für viele ist, sich in Berlin registrieren zu lassen.“

Allerdings können nicht alle Migranten in Berlin bleiben, die sich hier registriert haben. Denn die Asylbewerber werden nach dem Königsteiner Schlüssel entsprechend der Größe auf alle Bundesländer aufgeteilt, und dort wiederum nach eigenen Schlüsseln auf die Kommunen.

Doch die meisten Migranten wollen nicht in leer stehenden Bauernhöfen oder ehemaligen Landgasthöfen weit von der nächsten Kleinstadt entfernt wohnen. Die Flüchtlingshelferin Katharina Mühlbeyer berichtet von „wenig einladenden Einrichtungen“ in Unterkünften in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, wo „ohne Auto kein Fortkommen“ sei.

Katharina Mühlbeyer berichtet, dass sie einmal in Finsterwalde war. „Da hausen Flüchtlinge in einem Plattenbau mitten im Wald“, sagt sie. Deswegen könne sie es auch nachvollziehen, wenn Asylbewerber lieber in Städten wie Berlin wohnen wollen.

Freie Wahl des Wohnorts erst nach Anerkennung

Erst nachdem ihr Asylantrag anerkannt wurde, dürfen Migranten ihren Wohnort frei wählen. Dann können sie endlich in die Städte ziehen. Doch laut einer aktuellen Studie sollte man nicht nur die Städte, sondern vor allem auch Ostdeutschland mit Asylanten besiedeln. Der Präsident des Landkreistages, Reinhard Sager, sagt:

„Es hat sich gezeigt, dass die Menschen nach Abschluss des Asylverfahrens oftmals ihren Wohnsitz wechseln und in die Orte ziehen, in denen bereits Verwandte oder Bekannte wohnen oder eine landsmannschaftliche Verbundenheit vorhanden ist.“

Vertreter von Städten und Gemeinden fordern daher seit Wochen, dass auch für anerkannte Asylanten eine Residenzpflicht eingeführt wird. Die Asylanten müssten sich dann in dem Landkreis aufhalten, wo ihr Asylantrag bearbeitet und anerkannt wurde.

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  1. Nicht nur uns geht es an den Kragen die wollen an das Geld der Kanzlerin das von uns stammt, und vieles mehr. Die sind vordergründig angeheuert von der Merkel um bessere Presenz zu machen und die Polizeibeamte in die irre führen. Da die so christliche auch mal ihren Höhepunkt hat. Ach so die Grünen, SPD sollen auch ihren Spass haben. Die linken/ Autonome die dürfen das alles noch Filmen und schön reinstellen. Passt doch . Freie Demokratie, frei für alles

  2. Ich kann die Reaktionen der Migranten teilweise verstehen. Man hat – wer auch immer – sie mit falschen Infos geködert. Deutschland ist nicht das Schlaraffenland, wie unsere Politiker es immer gerne vorzeigen wollen. Hier muss hart gearbeitet werden und viele schaffen es z.B. auch nur mit einem 2.Job. Wir Berliner sprechen die Amtssprache *Deutsch*. Keine Sorge, die Verantwortlichen , mit einem gewinnbringendem Arbeitsplatz scheinen oftmals kein Deutsch zu verstehen. Bei denen würde auch keine Umschulung helfen.

  3. Brandenburg hat schöne Wälder wasserlandschaft und super wildbestand ,Frauen sind schön und Leute sind nett ,Gott schutze dass Land den Wald das Wild und Jägerbestand !stimmt aber wenig Geld ,die Brandenburger sind toleranter als Sachsen gegenüber Ausländer,aber ich komme mit allem super klar!

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