Wochenend-Ausriss: „Kein Asyl“-Graffitis, Morddrohung, Hakenkreuze, Feuer und Flutung

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Laut Innenminister Dr. Thomas de Maizière (61, CDU) geht die Zahl der Straftaten „im Zusammenhang mit der Asylthematik“ in Deutschland in die Tausende. Insgesamt wurden 2015 schon über 3.600 Straftaten im Zusammenhang mit der Asylthematik gezählt.

Davon waren 850 direkt auf die Unterkünfte und ihre Bewohner gerichtet, fast alle rechtsmotiviert, und viermal mehr als im letzten Jahr, berichtete die BILD. Dazu zählen Hakenkreuze, Pöbeleien und brennende oder geflutete Heime. Und sogar öffentliche Morddrohung.

"Kein Asyl, Rumberg töten!" Der Oberbürgermeister der sächsischen Kleinstadt Freital (39.000 Einwohner) wurde per Graffiti am REWE-Markt mit dem Tode bedroht. (Filmausschnitt MDR Sachsenspiegel Kompakt)
„Kein Asyl, Rumberg töten!“ Der Oberbürgermeister der sächsischen Kleinstadt Freital (39.000 Einwohner), Uwe Rumberg (CDU), wurde am 19. Dezember 2015 per Graffiti am REAL-Markt mit dem Tode bedroht. (Filmausschnitt MDR Sachsenspiegel Kompakt)

Der Oberbürgermeister der Kleinstadt Freital in Sachsen, Uwe Rumberg (CDU), der seit August 2015 im Amt ist, wurde am 19. Dezember 2015 per Farbschmiererei mit dem Tode bedroht.

In der Nacht zum Samstag (19. Dezember) schmierten Unbekannte drei Hakenkreuze an den REAL-Markt in Freital, dazu schrieben sie mehrere Parolen an verschiedene Gebäude:

  • „Freital bleibt deutsch“
  • „No Asyl“
  • „Kein Asyl, Rumberg töten“
  • „Wir wollen keine Asylheime in Freital“
  • „Freital soll sauber bleiben, keine Asylheime, keine Antifa“
  • „Richter raus du ZIOT“
  • „Widerstand FTL“.

Auch der Freitaler Stadtrat der Linken, Michael Richter, auf dessen Büro und Auto bereits Anschläge verübt worden sind, soll verjagt werden.

Ähnliche Schmierereien fand die Polizei auch am gegenüberliegenden Berufsschulzentrum. Das Rathaus Freital wurde im Eingangsbereich mit Farbbeuteln beworfen.

Im niedersächsischen Lingen legten Unbekannte am vergangenen Wochenende an einer Flüchtlingsunterkunft ein Feuer. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Nach ihren Angaben brannten am Samstag an einem Nebeneingang mehrere Pappkartons. In der Notunterkunft leben rund 230 Flüchtlinge.

In Vorpommern brannte es in und an zwei Asylbewerberunterkünften. Im Dorf Tutow brach am frühen Sonntagmorgen im Keller des Gebäudes ein Feuer aus, wie die Polizei in Neubrandenburg mitteilte. In Altenkirchen auf der Insel Rügen brannten in der gleichen Nacht mehrere Müllsäcke. Das Feuer griff auf die Fassade des Hauses über. In beiden Fällen geht die Polizei von Brandstiftung aus.

In Gräfenhainichen in Sachsen-Anhalt verschütteten Unbekannte vor einem Bürgerfest gegen Rechtsextremismus übelriechende Buttersäure auf dem Veranstaltungsgelände. Wie ein Polizeisprecher in Dessau-Roßlau sagte, konnte die Feuerwehr den Kirchplatz rechtzeitig reinigen. Zum Bürgerfest kamen rund 200 Menschen. Sie stellten sich damit einer Demonstration von rund 150 „besorgten Bürgern“ entgegen. Erst am Donnerstag war dort eine geplante Flüchtlingsunterkunft durch das mutwillige Öffnen der Wasserhähne geflutet und verwüstet worden.

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