Zahl der Toten auf Landstraßen steigen – Wann kommt Tempo 80?

Zum ersten Mal steigt die Anzahl der Verkehrstoten auf deutschen Landstraßen an. Bis 2013 fiel die Zahl, 2014 und 2015 waren Jahre der Trauer. Im internationalen Vergleich rutschen wir immer weiter nach hinten. Die Grüne fordern effektive Maßnahmen, das Verkehrsministerium setzte allerdings immer noch auf altmodische Ansätze.

Opposition fordert Tempo 80 auf Landstraßen

Die Grünen und Die Linke fordern ein Tempolimit auf Landstraßen von 80 km/h. Bisher galten die üblichen 100 km/h, das sei aber, laut der Opposition, deutlich zu viel. Viele Landstraßen seien nicht komplett ausgebaut und nicht für dieses Tempo geeignet. Das Unfallrisiko steigt mit erhöhter Geschwindigkeit deutlich an.

Bis 2013 nahm die Zahl der Unfalltoten stetig ab. Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) gibt sich schwer damit, den gegensätzlichen Trend zuzugeben. In den letzten zwei Jahren starben immer mehr Menschen auf deutschen Bundesstraßen.

2015 schätzungsweise 3450 Tote

Experten rechnen 2015 mit einer Gesamtzahl von 3450 Unfalltoten. 2013 waren es noch 3339. Ein steigender Trend, den es zu bekämpfen gilt. Man muss doch alles versuchen, um tödliche Unfälle zu vermeiden. Andere schlagen vor, Bäume weiter weg vom Straßenrand umzupflanzen. So würde wenigstens diese Gefahr aus der Welt geschafft werden.

Verkehrsminister Dobrindt ist allerdings optimistisch und selbstsicher. Bis 2012 will er die Zahl der Unfalltoten um 40 Prozent reduzieren. Im Moment liegt Deutschland noch 1000 Tote über diesem Ziel, schreibt Die WELT.

Landstraßen: Hotspot für Unfallrisiko

Während die Zahl der verunglückten Radfahrer sinkt und die der Motorradfahrer nicht signifikant ansteigt, ist die Landstraße die tödlichste Straße für PKW Fahrer. Aktuell sind 60 Prozent aller Verkehrstoten auf Bundesstraßen verunglückt.

100 km/h ist auf unseren, manchmal sogar schmalen und einbahnigen Straßen deutlich zu schnell. Straßen sind kurvig und selten beleuchtet – nur mit gedrosselter Geschwindigkeit kann man das Unfallrisiko herunterschrauben.

Verkehrsministerium setzt auf Aufklärung und Prävention

Die Opposition stößt mit ihren Argumenten auf taube Ohren. Das Verkehrsministerium will die geplante Reduzierung der Unfalltoten mit altmodischen Mittel erreichen. Mit strengeren Kontrollen und härteren Maßnahmen gegen den Missbrauch von Alkohol soll das Ziel von 40 Prozent weniger Toten erreicht werden. Es führen ja bekanntlich 1000 Wege nach Rom.

Grüne sind sauer

Deutschland musste im internationalen Vergleich einen Rückschlag einstecken. Wenn es um die Zahl der Verkehrstoten geht, sind wir vom vierten auf den achten Platz abgerutscht. Die Maßnahmen des Ministeriums seien nicht genug. Die Grünen fordern Tempo 80 auf deutschen Landstraßen.

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