Zu viel Surfen wird bald zur offiziellen Sucht erklärt

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Zu viel surfen wird bald offiziell als Sucht erklärt (Foto: Barn Images)
Zu viel surfen wird bald offiziell als Sucht erklärt (Foto: Barn Images)

Zu viel Surfen: die neue Sucht

Wir machen es doch alle gerne: Surfen. Egal ob auf Facebook, Instagram, Pinterest oder auf Wikipedia, das Internet weiß wie es uns bekommt. Problematisch wird es aber erst, wenn Menschen, oder vor allem sich noch in der Entwicklung befindende Jugendliche, zu viel surfen.

Junge Frauen seien besonders anfällig. Wissenschaftler und Politiker sind sich der Gefahr des Internets inzwischen bewusst, aber ein Zaubermittel dagegen mag noch keinem so wirklich einfallen. Schließlich handle es sich beim Internet oder sozialen Medien um keine illegale Substanz, die es zu verbieten gilt. Facebook und Co. wurde ein Teil unseres Lebens, der nicht einfach so verboten werden kann.

Wenn Teenager und junge Menschen zu viel surfen, ist es meistens schon zu spät. Trotzdem, selbst wenn ein Suchtverhalten im Internet dieselben Symptome wie die von anderen Drogen aufweist, so trauen sich nur die wenigstens Eltern konsequent durchzugreifen.

Soziale Medien sind gefährlich

Mit Internetsucht verbindet man schnell Pornos und Hasskommentare – unteranderem ein Hauptgrund, warum Süchtige keiner Sucht beschuldigt werden. Suchtmediziner wollen das nun ändern. Ihnen zufolge ist Suchtverhalten mit Lügen, aggressivem Verhalten und dem Vernachlässigen von Pflichten charakterisierbar. Ganz oben auf der Gefahrenliste stehen die sozialen Medien. Und ja, sie machen bewiesenermaßen süchtig.

Drogenbeauftragte der Bundesregierung Marlene Mortler sagt der Internetsucht den Kampf an. Zu viel surfen sei eindeutig zu einem Problem geworden. Man müsse jetzt handeln und das schlimmste verhindern, wenigstens soll das Thema von Mortler auf ihrer Jahrestagung im November sein.

Facebook und Co. die neuen „Ballerspiele“?

Soziale Medien sind nicht mit Ballerspielen zu vergleichen, schreibt Die Süddeutsche. Zu viel surfen auf Twitter und Instagram ist so neu wie unerforscht. Es gibt noch keine weitgreifenden Studien zu der Internetsucht auf sozialen Medien. In den USA ist die Sucht nach digitalen Spielen bereits ein anerkanntes Krankheitsbild. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich weiteres dazugesellt.

Die extremen Fälle werden in die Kategorie der „manifesten Sucht“ eingeordnet. Aktuell seien bereits fünf Prozent der Mädchen zwischen 14 und 16, und vier Prozent der Jungs zwischen 14 und 16 Jahren süchtig nach Surfen. Jugendliche durchleben in diesem Fall „starke[s] Eingenommen sein, Entzugserscheinungen, [und] Kontrollverlust“. Irgendwann zeigen sich dieselben Verhaltensmuster wie bei Süchtigen anderer Drogen. Die regelmäßige Dosis im Internet reicht nicht mehr, um den Bedarf zu befriedigen. Man verlangt nach mehr. Deswegen fallen viele Kinder und Jugendliche in den exzessiven Konsum, sie wollen das „High“ finden – doch je länger sie surfen, desto schwieriger finden sie es.

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