Zugverkehr zwischen Deutschland und China boomt

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Der Güterverkehr zwischen Deutschland und China ist in diesem Jahr von 35.000 Containern auf mehr als 40.000 Container angewachsen. Bahn-Vorstand Ronald Pofalla will als Partner vom chinesischen Wirtschaftswachstum profitieren.

Zugverkehr Deutschland China Ronald Pofalla
DB-Vorstand Ronald Pofalla will davon profitieren, dass China massiv in sein Zugnetz investiert. (Screenshot: YouTube)

Der Güterverkehr auf der tausende Kilometer langen Bahnstrecke zwischen Deutschland und China hat erneut deutlich zugenommen. In diesem Jahr transportierte die Deutsche Bahn (DB) mehr als 40.000 Container. Im Vorjahr waren es noch 35.000 Container.

Dies sei eine „ordentliche Steigerung“, sagte DB-Vorstand für Wirtschaft, Recht und Regulierung Ronald Pofalla der Frankfurter Allgemeinen. Bis 2020 soll sich die Zahl der Container zwischen Deutschland und China auf rund 100.000 erhöhen.

Der DB-Vorstand hatte dieses Ziel bereits im Frühjahr genannt. Er hatte dabei auch das Wirtschaftswachstum in China im Blick, das verglichen mit anderen Ländern immer noch recht hoch ist.

Ronald Pofalla will vom Wachstum in China profitieren

„Als Partner können wir von der Wachstumsstory der Chinesen profitieren“, sagte Ronald Pofalla, der unter anderem Generalbevollmächtigter für internationale Beziehungen bei der Deutschen Bahn ist.

China hat schon heute das längste Schnellzugnetz der Welt. Doch bis zum Jahr 2020 soll das Schienennetz für Schnellzüge noch einmal um rund 11.000 Kilometer verlängert werden, zitiert die Frankfurter Allgemeine aus einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht des chinesischen Transportministeriums.

Damit wird das Schnellzugnetz in den kommenden vier Jahren auf eine Länge von 30.000 Kilometer wachsen. Es werden dann 80 Prozent aller chinesischen Großstädte per Schnellzug erreichbar sein.

China investiert massiv in sein Schnellzugnetz

Laut Vize-Verkehrsminister Yang Yudong sollen für den Ausbau des gesamten Zugnetzes, der schon zuvor in Aussicht gestellt worden war, rund 3,5 Billionen Yuan investiert werden. Das entspricht rund 480 Milliarden Euro.

Erst am Mittwoch konnte in China eine der längsten Schnellzugstrecken der Welt eingeweiht werden. Die neue Strecke verbindet Shanghai und das 2,250 Kilometer entfernte Kunming. Sie verkürzt die Reisezeit zwischen den Metropolen von über 35 Stunden auf rund zehneinhalb Stunden.

Neben den herkömmlichen Schnellzügen bauen die Chinesen auch Magnet-Schwebebahnen. Im Oktober hatte Chinas größter Zugbauer CRRC angekündigt, eine eigene Magnet-Schwebebahn entwickeln zu wollen. Sie soll Geschwindigkeiten bis zu 600 Kilometern pro Stunde erreichen.

Güterzüge brauchen zwei Wochen bis China

Für die Strecke von Europa nach China brauchen die Güterzüge im Schnitt 14 bis 16 Tage, sagt Ronald Pofalla. Bereits im März 2005, vor mehr als elf Jahren, hatte die Deutsche Bahn zum ersten Mal vier Testzüge auf die Reise nach China geschickt. Im Jahr 2014 gab es rund 300 Züge, 2015 dann schon rund 400 Züge. Derzeit verbunden sind etwa

  • Chongqing und Duisburg,
  • Zhengzhou und Hamburg,
  • Wuhan und Duisburg/Hamburg,
  • Changsha und Duisburg und
  • Shenyang und Leipzig.

Die meisten Waren von und nach China sind weiterhin mit Containerschiffen unterwegs. Doch als Alternative zu den herkömmlichen Seerouten oder zu Cargo-Transporten per Flugzeug kann sich der Landweg nach Einschätzung der Bahn bei bestimmten Gütern wie Elektronik oder Bekleidung durchaus rechnen.

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